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Sagen aus Schwaben

Sagen aus Schwaben

Titel: Sagen aus Schwaben
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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schon das erste Läuten zur Wandlung entgegen, und bei seiner Ankunft auf dem Berg Geiersnest erklang das zweite. Da warf er voller Wut den Stein in das Tal hinab und fuhr brüllend davon. Mit Freuden sah Ulrich, als er aus der Kirche kam, den Block beim Kloster liegen. Nun ließ er aus ihm von seinen Mönchen das kunstreiche Becken machen, in das sich noch jetzt der Brunnen ergießt.

Das Dangelmännle von Trossingen
    Zu Trossingen im Briel hört man es an stillen und ruhigen Sonn- und Feiertagen dengeln, als wäre es heller Werktag. Will man aber sehen, wo der Dengler sitzt, so ist weit und breit niemand festzustellen. Es hat damit folgende Bewandtnis: Vor etwa 200 Jahren lebte in dem Ort ein geiziger und eigensinniger Bauer, der das Dengeln immer gern auf den Sonntag verschob, weil er werktags keine Zeit dazu fand. Seit seinem Tode muß er dafür an Sonn- und Feiertagen umgehen und dengeln bis in alle Ewigkeit. Besonders in der Heu- und Getreideernte ist er vernehmlich zu hören, vor allem in der Abenddämmerung.

Das Eisinger Loch
    Eine Viertelstunde vom Heidenkeller bei Eisingen sieht man in den Teufelsäckern das Große Loch, in das ein ganzes Haus hineingestellt werden kann. Mächtige Felsen bilden seine Wände, und an seinen beiden Enden führen Gänge unter die Erde. Der eine führt in den Keller des Lammwirtshauses zu Göbrichen, der andere bis in die Hölle. Durch diesen pflegt der Teufel aus und einzugehen, besonders, wenn er in heiligen Nächten bei dem Loche Hexenversammlungen hält.
    Ein Küferknecht von Eisingen, der mit dem Bösen im Bunde stand, stieg öfters bei Tag allein in das Loch und klopfte mit einem Schlüssel - stets mit demselben - auf eine gewisse Stelle des Bodens. Da tat sich dort eine Tür auf, durch die er in eine Stube gelangte. In deren Mitte stand eine Kiste mit Geld, auf dem Kistendeckel lag ein schwarzer Pudel. Dieser sprang, sobald der Küfer den Deckel hob, herab und ließ ihn ruhig von dem Geld nehmen. Einmal sah der Knecht in der Stube eine Sackuhr auf dem Tische liegen. Er steckte sie ein und behielt sie, obgleich er später erfuhr, daß ein ihm bekannter Schäfer sie dort habe liegen lassen. Nachdem der Küfer ziemlich viel Geld geholt hatte, wollte er eines Tages auch einige Genossen mit hinunternehmen; aber da war die Tür nicht mehr zu finden.

Das Galgenbrünnele von Geißlingen
    In Geißlingen an der Steig sollte einst ein zum Tod Verurteilter zum Galgen geführt werden. Als der Zug am Richtplatz angekommen war, bat der arme Sünder die Richter, noch einmal zum Volke sprechen zu dürfen. Man gestattete ihm die Bitte. Da versicherte er zum letzten Male seine Unschuld vor allem Volk. "Zum Zeichen dessen wird eine Quelle aus diesem Felsen springen, sobald meine schuldlose Seele in den Himmel eingegangen ist."
    Kaum hatte der Henker das Urteil vollzogen, da rieselte aus dem Felsen unter dem Galgen ein Brünnlein hervor. Das Volk war erschüttert über dieses wunderbare Zeugnis von der Unschuld des Gerichteten, der Richter aber rief: "Herr, richte mich nicht, wie ich gerichtet habe!"
    Noch heute läuft ein klares Bächlein vom Galgenberg bei Geißlingen ins Tal, das
    "Galgenbrünnele".

Das goldene Kegelspiel
    Zwischen Sissenmühlen und Sipplingen zieht sich längs der Straße ein steiler, ziemlich hoher Bergrücken hin, der Abtsberg heißt. Eine Felsspalte dieses Berges soll in eine Höhle führen, in der sich ein goldenes Kegelspiel befindet, das durch ein großes, eisernes Gitter verwahrt ist. Schon mehrmals wurde versucht, das Kegelspiel zu holen; aber es ist noch niemandem gelungen. Nachts aber hört man manchmal, wie im Berg gekegelt wird. Das Rollen der Kugel und das Fallen der Kegel wird mitunter ganz deutlich wahrgenommen.

Das Grab des Hunnenkönigs
    Im Überlinger Wald Sigmundshau steht in der Nähe des uralten Hofes Höllwangen ein kegelförmiger Berg, der von einem Erdwall umgeben ist. Wenn man auf dem Gipfel des Berges steht, tönt es im Berginnern, als ob der ganze Berg hohl wäre. In diesem Berg liegt das Grab des Hunnenkönigs. Der Leichnam ruht in einem Diamantsarg, der wieder von einem goldenen Sarg umgeben ist; der goldene Sarg aber befindet sich in einem silbernen Sarg, der silberne in einem kupfernen, dieser in einem zinnernen; dann folgt ein eiserner und zuletzt ein eichener Sarg. So ist die Leiche des Königs in sieben Särgen verwahrt. Niemand aber kann die rechte Stelle finden, obgleich schon da und dort nachgegraben wurde.

Das Heidenloch
    Auf dem
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