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Sagan

Sagan

Titel: Sagan
Autoren: Jacquelyn Frank
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könnt Ihr es wagen?«
    »Wie könnt
Ihr
es wagen,
K’yatsume
?«, rief Angelique zurück und zwang die Versammlung, sich zu beruhigen. »Wie könnt Ihr es wagen, diesem Barbaren einen königlichen Platz zu geben und die Heiligkeit Eures königlichen Bluts mit dieser gewöhnlichen Saat zu entehren? Habt Ihr etwa vor, unsere zukünftigen Herrscher mit
dem
hier zu zeugen?« Voller Verachtung zeigte sie auf Guin. »Es ist eine Beleidigung für uns und eine Verhöhnung Eurer ehrenvollen Stellung!«
    »Du scheinheiliges Miststück!«, knurrte Malaya, während sie zur Balustrade stürzte. »Ihr allesamt! Da sitzt Ihr und haltet Euch für etwas Besseres. Kein Wunder, dass die anderen uns verachten! Weil wir vergessen haben, woher wir kommen! Was seid Ihr anderes als besiegte Klanführer, von denen mein Bruder und ich hofften, dass sie irgendwann so weit gereift wären, dass sie uns die Bedürfnisse ihrer Leute vortragen könnten? Stattdessen verschwendet Ihr Eure Zeit damit, mir die Macht streitig zu machen und mich einem altmodischen Gesetz über Heirat und Erbfolge zu unterwerfen. Was ist mit denen, die in Euren Provinzen hungern? Was mit denen, die von mächtigeren Gegnern gejagt werden, als wir sie kennen? Was ist mit dem Angebot anderer Schattenwandlerklans zu einem Friedensgipfel mit uns? Oder mit der Entwicklung eines Überwachungssystems? Ihr hattet die sitzungsfreie Zeit zur Verfügung, um über diese Themen nachzudenken. Doch anstatt Euch mit wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen, versucht ihr nur zu beweisen, dass … dass Eurer größer ist als unserer!«
    Das kollektive Raunen, das durch die Ränge ging, war ungeheuerlich. Guin hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Grinsen zu verbergen, und Tristan hüstelte hinter vorgehaltener Hand, um ein Lachen zu tarnen.
    »Und Ihr wagt es, Guin gewöhnlich zu nennen? Nach dem beispiellosen Einsatz, den er für unsere Sicherheit und für die des Throns gezeigt hat? Dieser Mann ist der beste Krieger, den wir haben, und Ihr nennt ihn gewöhnlich? Ich wünsche mir Kinder von einem so starken und charaktervollen Mann!« Sie wies mit der Hand in seine Richtung. »Kräftige, gesunde Babys, beschützt von einem Vater, der stets über sie wachen wird, und denen die Entschlossenheit innewohnt, stets nach Höherem zu streben.
    Und Ihr tut so, als wäre das ein Makel für mich? Als wärt Ihr so viel besser? Ihr gebt mir die Namen von fünfzehn Männern, deren Gräueltaten während des Krieges selbst einem Rhinozeros Albträume bereiten würden! Einer von ihnen ist definitiv homosexuell, und ich frage mich, wie ich blaublütige Kinder mit ihm zeugen soll; und diejenigen, die in Betracht gekommen wären, hätten neben mir auf dem Thron gewirkt wie Strohpuppen. Ich bringe Euch hier einen Mann mit großen Idealen, der die Gedanken und Nöte der einfachen Leute kennt, denen Ihr angeblich dient, und einen Krieger, der mit seiner großen Erfahrung unsere Stadt und unsere Leute beschützen kann.
    Und lasst mich noch eines erwähnen, was mir sonst niemand geben könnte oder würde. Seine bedingungslose, hingebungsvolle Liebe. Alles, was er heute ist, das ist er aus Liebe zu mir. Und trotzdem hätte er sich geopfert und sich selbst den Dolch ins Herz gestoßen, wenn er geglaubt hätte, dass ich woanders glücklicher werden könnte. Und Ihr wollt, dass ich dem allen dem Rücken kehre, weil … weil sein Blut nicht edel genug für Euch ist?
    Bitte«, spottete sie. »Die Hälfte von Euch hat sich vor dem Krieg gedrückt und sich in irgendwelchen Hütten vor der Sonne versteckt und kindische Spielchen mit anderen getrieben. Ihr müsst wirklich ein beeindruckenden Anblick geboten haben, tagein, tagaus beschäftigt mit Tanzen und Vögeln und kleinen Attacken gegen die Nachbarklans, nur um ein bisschen Abwechslung zu haben! Wollt Ihr diese Karte wirklich ausspielen? Wie dem auch sei, beharrt ruhig auf Eurem Standpunkt. Schimpft, bis Ihr blau anlauft. Doch ich warne Euch. Tristan und ich sind zu dem Schluss gekommen, dass es keinen besseren Mann in diesem Volk für mich gibt, und nichts, Senatoren, was Ihr sagt oder tut, kann etwas daran ändern. Und wenn Ihr meint, einen Aufstand unter den Bürgern anzetteln zu müssen …«
    Malaya hielt inne und lächelte listig.
    »Nur zu«, fuhr sie fort. »Ich würde gern sehen, wie sie sich darüber beklagen, dass ihre Königin einen von ihnen gewählt hat, ohne Vorurteil, um ihn zu lieben und zu heiraten und die zukünftigen Regenten mit ihm zu
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