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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio
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mich schlafen legen, wenn ich wolle.
    Seltsam, welche Konflikte in solchen Situationen ruhen. Natürlich war ich zu Tode erschöpft und wollte schlafen. Aber wenn ich es tat, wachte ich vielleicht nie wieder auf. Wenn nicht, kränkte ich Skort. Eine hübsche kleine Klemme zwischen Motiv und Gefühl, Rasse und Rasse.
    Ich dankte Skort, setzte mich und schloß die Augen, woraufhin mir Skort eine Hand auf die Schulter legte. Ich fuhr hoch, und es war heller Tag. Ich hatte geschlafen.
    Im zwiefarbenen Licht der Sonnen von Scorpio, das schräg in die Lichtung fiel und die Welt erhellte, schmolzen die finsteren Ereignisse der Nacht dahin wie Traumgebilde. Ich reckte mich und atmete durch, und Skort verzog auf typisch abschreckende Weise das Gesicht, bis es nur noch aus fauligen Zähnen und funkelnden Augen zu bestehen schien - das Lächeln eines Clawsang.
    »Ja, du riechst richtig. Frühstück.«
    Während des Essens fiel mir auf, daß sich Skort offenbar mit einem Problem herumquälte. Er schien etwas sagen zu wollen, im letzten Augenblick aber davor zurückzuschrecken.
    Ich ahnte, was ihm auf dem Herzen lag, und sagte: »Ich wünschte, meine Aufgabe wäre so klar erfüllt wie die deine.«
    Der grüne Schleim an den freiliegenden Zahnwurzeln schimmerte. Skort nickte. Er war zufrieden.
    »Ja, ich muß nach Hause zurückkehren, um den Tod der Königin zu melden. Eine traurige Pflicht.«
    Ich beendete meine Mahlzeit und trank den Tee aus. Dann stand ich auf. Meine Habe beschränkte sich auf einen scharlachroten Lendenschurz und ein Krozair-Langschwert.
    Skort erhob sich ebenfalls. Seine Leute beobachteten uns. Sie sahen ziemlich mitgenommen aus, doch hatten sie wenigstens den Berg überstanden. Wie es meinen Freunden ergangen war... nun, das würde ich herausfinden.
    »Remberee«, sagte Skort.
    »Remberee«, erwiderte ich und verließ die Lichtung in Richtung Berg. Der gewaltige Berghang, von der tiefstehenden Morgensonne angestrahlt, war von verwirrender Größe und Formvielfalt. Ranken schlängelten sich über Geröll und riesige Steinbrocken, doch verhüllte dies alles die Schönheit nicht. Nach links zu öffnete sich der See, an
    dessen braunem Sandstrand das übliche Treiben ablief. Unter solchen Umständen muß man mit größter Vorsicht ausschreiten. Ich verließ den Schutz der Bäume nicht sofort, und im hellen Sonnenschein waren die verdammten Ranken, die mich erwürgen wollten, deutlich auszumachen. Außerdem konnte ich die scheußlichen Krabbelwesen rechtzeitig erkennen, was - bei Vox! - eine große Hilfe war.
    Mein Können als Jäger und Anschleicher ist nicht unerheblich. Nun ja, wenn man in manchen gefährlicheren Ecken Kregens überleben will, muß das schon so sein. Allerdings kenne ich Männer und Frauen, die sich gespenstergleich durch jedes Terrain bewegen können - unhörbar, unsichtbar, unbemerkt, bis sie zuschlagen. Dermaßen ausgeprägte Fähigkeiten besitze ich zwar nicht, doch wußte ich immerhin einen Vorteil auf meiner Seite, wie ich da starr im Schutz von Blättern hockte, die mich nicht zerdrücken oder verschlingen wollten. So blinzelte ich entsetzt, als Zim und Genodras, die große rote und kleinere grüne kregische Sonne, sich über die Wipfel erhoben.
    Lautlos erschien eine Gestalt neben dem Weg. Meiner Einschätzung nach konnte sie nur von der Stelle aus beobachtet werden, an der ich hockte, und zwar aufgrund eines schmalen Weges durch das Laubwerk. Ich hatte jedenfalls nicht für dieses Blickfeld gesorgt. Die Gestalt bewegte sich nicht, machte kein Geräusch und hatte ihre derzeitige Position lautlos erreicht.
    Meine Gefährten machten sich oft einen Spaß daraus, sich gegenseitig zu beschleichen und mit freudigem Ruf anzuspringen. Seg Segutorio war darin unser Herr und Mentor. Inch und Turko und Balass - Balass der Falke! -und Korero stellten sich sehr geschickt an, während Oby schon viel gelernt hatte. Bei jeder Gelegenheit spielten wir uns gegenseitig Streiche und genossen ein bewegtes Leben. Dieses Leben hatte uns nun aber in wichtigen Angelegenheiten in alle Teile der Welt verstreut, und unsere Tage der fröhlichen Kameradschaft waren Pflichten gewichen, wie sie eigentlich Edelleuten und dem Hochadel des Landes zustanden.
    Ich beobachtete die wachsame Gestalt abseits des Weges. Der Mann war mit einem Bogen bewaffnet, einem lohischen Langbogen, der auf eine ganz bestimmte Weise gehalten wurde. Ich gebe zu, obwohl mir die Herren der Sterne Seg und die anderen gezeigt hatten, wie sie dem
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