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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia
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zu schickenden Ersatzleute zur Stelle sind.«
    »Quidang*, Majestrix!«
    Ein vierarmiger Dwadjang hält sich nur selten mit der Wissenschaft von Strategien oder umfassenden Unternehmungen auf. Drückt man einem Djang die Waffen in die Hand und zeigt ihm die Richtung an, gibt es auf ganz Kregen nur wenig, was ihn und seine Genossen vom Vorrücken abhalten kann. Stellt man ihn aber vor ein Hindernis, vor ein schwieriges logistisches oder strategisches Problem, ist er schnell verloren. Dann dauert es nicht lange, bis er sich an die zweiarmigen Obdjangs mit ihren Affengesichtern wendet und sie um Entscheidungen und neue Befehle bittet. Obdjang und Dwadjang - in Djanduin waren diese beiden Rassen eine brüderliche Freundschaft eingegangen.
    Ein langanhaltender Schrei hallte durch die Nacht.
    Delia legte den Kopf schief.
    »Ein Wherezik hat ein Opfer gefunden«, sagte Tandu. »Armer Kerl, wenn er um diese Nachtzeit im Fluß herumschwimmt.«
    »Zweifellos war der Bauch des Opfers mit anderen Beuteopfern angefüllt«, sagte Delia energisch.
    »Aye. Aye, Majestrix. So ist das nun mal auf der Welt.«
    »Sind hier in der Gegend Leems gesichtet worden?«
    »Nein.«
    »Das höre ich gern. Morgen nehmen wir alle Totrixes und reiten flußabwärts auf Mellinsmot zu. Dort müßten wir ein Flugboot finden können - notfalls auch Zorcas.«
    »Die Bürger von Mellinsmot werden ihrer Herrscherin mit Freuden alles überlassen, was sie haben.«
    »Das hoffe ich.«
    »Oh, ganz bestimmt«, sagte Tandu leichthin. Im Zwielicht der Monde kaum wahrzunehmen, legte sich seine Hand instinktiv auf den Schwertgriff. Delia unterdrückte ein Lächeln und ein Seufzen.
    * Quidang! - der kregische Begriff für »Jawohl, Sir!«
    »Aye, aye, Sir!«
    »Ihr Wunsch ist mir Befehl und wird sofort ausgeführt.« - A. B. A
    »Der Hikdar wird überrascht sein«, sagte Tandu plötzlich.
    »Der Hikdar?«
    »Aye. Er führt in regelmäßigen Abständen eine Patrouille am Ufer entlang. Nur um sich zu überzeugen, daß wir nicht schon alle tot oder desertiert sind.«
    »Oh!«
    »Hikdar Leomer ti Vindheim wird mit Deldar Hirvin und uns rechnen - und einen anderen Postentrupp antreffen.« Tandu atmete seltsam stockend aus; offenbar unterdrückte er ein Lachen, wie es einem Wächter nicht angestanden hätte. Die ganze Sache war für den Djang offenbar ein großer Spaß. Delia freute sich über Tandus gelassene Einstellung. Für sie war das einer der Gründe, warum ihr Djangs so sehr am Herzen lagen.
    Sie lebten in Djanduin, einem ziemlich großen Land im Südwesten des großen Kontinents Havilfar, südlich vom Äquator gelegen. Hier oben im Norden hatte der Inselkontinent Vallia mit seinen ringsum vorgelagerten kleineren Inseln schon viele Djangs kommen und gehen sehen, seit der Strom von Valka zugleich auch König von Djanduin geworden war. Dieser freie Austausch zwischen den Völkern war ein Traum des Herrschers von Vallia, der schon den Blick in eine Zeit richtete, da sich diese gesamte Kontinent- und Inselgruppe, Paz genannt, zu einem gefährlichen Abwehrkampf gegen seefahrende Feinde vereinen mußte, die abscheulichen und gefürchteten Shanks, die auf der anderen Seite des Planeten zu Hause waren. Sollte also jemand die Frage stellen, warum ein Mann zugleich als Strom, Kov, Hyrkov, König und Herrscher durchs Leben ging, so lief die Antwort nicht darauf hinaus, daß er eben ein bemerkenswerter Mensch sei. Das war er natürlich, und Delia hatte ihn geheiratet; wichtiger und für die Zukunft Kregens entscheidender aber war seine Entschlossenheit, allen Feinden zu trotzen und allen ein umfassenderes freies, erfülltes Leben zu ermöglichen.
    Ein Traum. Natürlich war das alles nur ein Traum. Ohne Traum aber besitzt man gar nichts.
    Die Nacht verstrich. Delia sagte: »Ehe wir nach Mellinsmot aufbrechen, muß ich noch etwas erledigen. Dazu nehmen wir sämtliche Totrixes und so viel Wasser mit, wie wir aufladen können.«
    Der Kämpfer begriff sofort, was sie meinte. Eine Kriegerin, eine Jikai-Vuvushi, hätte vielleicht noch ein wenig schneller erkannt, worum es ihr ging.
    Tandu hob den Blick zum Himmel auf, nachdem sie das erste Frühstück des Tages zu sich genommen hatte.
    »Ich weiß, Tandu, ich weiß. Rippasch wird vor uns zur Stelle sein. Aber - ich kann nicht anders.«
    So zog die Karawane der Totrixes los, mit Wasser schwer beladen - der Weg führte direkt in das Ödland, in die Ockerwüste.

3
     
     
    Delia und Tandu hatten die Köpfe gesenkt und betrachteten das
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