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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia
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seinen Schlaf.«
    Tandu überdachte die Situation. Er kannte die Geschichten, die man sich über Delia von Vallia erzählte - viele stimmten sicher, viele klangen so weit hergeholt, daß sie erfunden sein mußten. Aber so etwas!
    »Meine Königin, Wache zu stehen wie ein gewöhnlicher Swod…«
    »Swods sind nicht gewöhnlich, Tandu. Außerdem habe ich schon oft Posten gestanden.«
    * Bur: die kregische Stunde, etwa 40 irdische Minuten lang. - A. B. A
    Das konnte sich Tandu vorstellen.
    »Wie meine Königin befiehlt.«
    Dalki gab Widerworte, bis sein Vater ihm klarmachte, daß es sich um einen königlichen Befehl handelte. Dann suchte er die Hütte auf, warf sich auf eine Koje und träumte von Delia aus Delphond.
    Leuchtend standen die vertrauten Konstellationen am kregischen Himmel. Delia seufzte. Ihr Mann hatte ihr von anderen Konstellationen und Sternen berichtet, wie sie von seiner eigenen seltsamen Welt zu sehen waren, einem Planeten mit einer einzelnen gelben Sonne und einem einsamen Silbermond, einer Welt, auf der es keine Diffs gab, sondern nur Apims, die Rasse, der er und sie angehörten. Seltsam! Vielleicht ließen es die Herren der Sterne eines Tages zu, daß sie diese absonderliche kleine Welt kennenlernte, die er Erde nannte. Wirklich seltsam.
    So standen sie Wache, Königin und Swod, und ließen den Blick über Flußufer und Bäume wandern und spürten das sich ewig verändernde Blätterrascheln im Wind, den Geruch von Wasser und Uferschlamm, das Huschen der Nachtlebewesen. In Tandu Khynlin Jondermair festigte sich die Überzeugung, daß Königin Delia ihren Teil der Wache so sicher und geschickt würde erfüllen können wie der kampferfahrenste Djang in ganz Djanduraj, in ganz Djanduin. Entspannt atmete er durch.
    Nach einiger Zeit äußerte sich Delia mit einem Flüstern, das nur für die Ohren des Djang bestimmt war.
    »Und du bist nie in unser Djanduin zurückgekehrt, Tandu?«
    »Nein, Majestrix. Ich bildete mir ein, mein Sohn Dalki würde dort nicht… gut aufgenommen werden.«
    »Vielleicht war das ein Irrtum.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ich bin davon überzeugt. Eines Tages, Tandu, werden wir das ausprobieren.« Sie schaute Tandu beim Sprechen nicht an, sondern blickte weiter über den Fluß und zum Waldrand, gefaßt auf die Rückkehr von Hirvin oder Sly Oswalk, die sich vielleicht einbildeten, der Königin bei Nacht besser beizukommen. »Und nun dienst du Vomanus, dem Kov von Vindelka.«
    »Aye, Majestrix. Ich bekam in Esser Rarioch einen Brief von Panshi, dem Kammerherrn des Strom. Kov Vomanus nahm mich freundlich auf. Aber das war ganz rechtens, und da er…«
    »Da er was?«
    »In Vindelka hat sich wie überall in Vallia viel geändert, Majestrix.«
    »Bevor die verdammten Flutsmänner mein Flugboot abschossen und Pansi und den Lustigen Nath töteten, war ich unterwegs nach Delka Ob. Ich wählte die Route über die Ockerwüste, weil sie am kürzesten war. Nun tut mir diese Entscheidung leid. Aber ich muß noch immer nach Delka Ob. Vomanus will heiraten, und ich muß an der Feier teilnehmen.«
    Sie sprach nicht davon, daß sie zur ersten Hochzeit ihres Halbbruders Vomanus nicht nur nicht eingeladen gewesen war, sondern von dem Ereignis überhaupt erst hinterher erfahren hatte. Aus dieser Verbindung war Valona hervorgegangen. Vomanus’ Frau, die Lockige Saenci, war verstorben. Delia hatte getrauert, obwohl Saenci den Schwestern der Rose im Gegensatz zu ihrer Tochter Valona nicht angehört hatte. Nun wollte Vomanus wieder heiraten, eine Braut, die Delia nicht kannte. So wurde sie nicht nur von Familienstolz, sondern auch von einem Schuß weiblicher Neugier getrieben, an dieser Hochzeit teilzunehmen und vielleicht ein wenig mit der Lockigen Saenci ins reine zu kommen.
    »Ich muß schleunigst nach Delka Ob.«
    »Hier draußen erfahren wir wenig, Majestrix. Wir haben die Kovneva mit einer rituellen Trauerfeier geehrt. Uns ist nichts davon bekannt, daß der Kov sich neu verheiraten will.«
    »So ist es aber. Guter Tandu, gleich morgen früh breche ich zur Hauptstadt auf.«
    Langsam wandte er sich zu ihr um.
    »Jawohl, Tandu - du wirst mich mit deinem Sohn begleiten.«
    »Das ist eine große Ehre für mich, Majestrix«, antwortete er schlicht. »Was wird aus unserem Auftrag?«
    »Du hast den Fluß der Leuchtenden Speere im Rücken, dahinter erstrecken sich die Zorcaweiden der Blauen Berge. Vor euch liegt die Ockerwüste. Sollten Banditen auftauchen, könnten sie wenig ausrichten, ehe die von uns
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