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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares
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erbebte wie unter der Gewalt eines Erdbebens.
    Die Kirstallawine schien eine Ewigkeit kregischer Nächte und Tage zu dauern. Endlich erstarb das Röhren und Klimpern mit einem leisen Scheppern letzter Splitter. Unmok hob den Kopf.
    »Wenn der Weltuntergang annähernd so ist, werde ich wohl lieber nicht darauf warten.«
    »Sehr vernünftig«, sagte ich und klopfte mir den Staub von der Kleidung.
    Wir krochen unter dem Karren hervor und schüttelten die Köpfe, um das Brummen zu vertreiben, das der akustische Aufruhr in unseren Ohren hinterlassen hatte.
    Die Reihenfolge, in der wir uns orientierten, hätte von einer guten Einstimmung und gegenseitigen Abhängigkeit bei kommenden Kämpfenzeugen können; ebensogut ließ sich daran auf unsere inneren Ängste rückschließen. Unmok linste durch die Staubwogen zu den beiden Zauberern hinab; ich hielt in der anderen Richtung Ausschau nach den Attentätern.
    Attentäter sind zähe Burschen, denn der Beruf eines Stikitche ist nicht einfach. Ich sah zwei in Leder und Bronze gekleidete Männer, die aus einer Arkadenöffnung in unsere Richtung schauten. Ihre Barte bildeten einen schwarzen Kontrast zur bleichen Haut. Der Rest der Bande war geflohen; zumindest war niemand sonst zu sehen. Gelassen wandte ich mich wieder unserem anderen Problem zu, dem sich Unmok mit starrem Blick widmete; es gelang ihm nicht ganz, sein Entsetzen zu verbergen.
    Die beiden Zauberer hatten ihren Kampf längst nicht beendet. Die Lichtzone wirbelte nach wie vor zwischen ihnen; sie funkelte und schleuderte wie ein Feuerrad strahlende Materie nach allen Seiten fort. Die Lichtfunken prallten mit Donnergetöse gegen die Mauern des Souk. Ganze Gesteinsbrocken wurden fortgerissen. Staub wallte durch den Rauch.
    »Wir sollten machen, daß wir...«, setzte Unmok an, schluckte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, ehe er weitersprechen konnte. »... daß wir hier wegkommen!«
    Ich nickte. Die Auseinandersetzung der Zauberer ging uns nichts an und brachte die Gefahr, daß wir unter ihren Nebenerscheinungen litten. Die Attentäter waren dagegen ein klares und greifbares Problem. Ich habe mit Zauberern nichts im Sinn, soweit ich sie nicht zu meinen Freunden zählen kann oder unbedingt auf sie angewiesen bin.
    Langsam bewegten wir uns durch den Souk in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
    Unter unseren Füßen knirschte zersplittertes Kristallglas. Die Attentäter schoben sich aus ihrer Arkade.
    »Zwei«, sagte Unmok. »Ich glaube, die schaffen wir.«
    Die Attentäter zogen ihre Schwerter, und die Klingen funkelten im gespenstischen Licht, das von den Zauberern ausging.
    Der Souk war eine melancholische Szene, menschenleer bis auf uns vier, der Boden übersät mit zerschmetterten Waren, umgestürzten Verkaufsständen, durcheinandergeworfenen und halb aufgerollten Stoffballen, Glas- und Keramikscherben, Federn und Elfenbeinbrocken -es herrschte ein unsägliches Chaos. Das Lärmen und Flackern hinter uns hielt an. Wir rückten vor.
    »Sind es wirklich Attentäter?« fragte Unmok, als die beiden Männer vor uns zu zögern schienen. Sie begannen mit langsamen Schritten und erhobenen Waffen zurückzuweichen; Schritt um Schritt hielten sie den Abstand.
    Ohne uns umzudrehen und um Unmoks kleinem Och-Herzen eine Aufmunterung zu geben, sagte ich: »Vielleicht weichen sie nicht vor uns zurück.«
    Unmok entfuhr eine Bemerkung, die mich beinahe zum Lächeln gebracht hätte. Er fuhr herum und schaute nach hinten.
    »Die Zauberer kämpfen immer noch, Jak - du Teufel! Du hast mir einen hübschen Schrecken...«
    »Ganz recht.«
    »Sag mir einen Grund, warum ich dich nicht in einen meiner Raubtierkäfige sperren sollte!«
    »Mit Rätseln habe ich nichts im Sinn.«
    Die Attentäter - wenn es sich wirklich um Stikitche handelte - blieben kurz stehen und wichen dann weiter zurück. Sie schienen eine bestimmte Absicht zu verfolgen.
    »Vielleicht wollen sie uns...«
    »... ins Verderben locken«, beendete Unmok den Satz und schaute wieder über die Schulter. »Also, zur anderen Seite kommen wir auf keinen Fall hinaus.«
    Wir rückten langsam weiter vor und behielten dabei jede Tür und jeden Winkel des Souk im Auge, die in das unnatürliche Flackern gehüllt war.
    Die okkulte Strahlung ließ die Schatten lang und finster vor uns zucken
    -Erscheinungen, die uns weiterzuziehen schienen, während die Brände den Souk immer mehr verqualmten. Krachend setzte sich über uns die Zerstörung des Daches fort, und immer neue
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