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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gedanken zu brechen, wie seinen Durst zu stillen, griff er nach dem Silberkelch und trank ausgiebig.
    »Aye, du hast recht. Und so sollte es auch sein, bei Vox!«
    Delia wollte etwas sagen, doch ich kam ihr zuvor.
    »Folge Kov Colun und Zankov. Beide sind erbitterte Feinde Vallias. Aber sei nicht zu tollkühn. Du hast es mit raffinierten, bösen, grausamen Männern zu tun.« Ich stockte. Auf der Erde gab es eine Redensart, wonach es überflüssig ist, einem alten Gaul das Traben beizubringen; auf Kregen heißt es entsprechend, man versuche einem Zauberer das Fliegenfangen zu erklären. Und hier stand ich und plapperte von Gefahren und tückischen Gegnern – dabei war mein Gesprächspartner ein Krozair von Zy!
    Jaidur mußte einen Anflug dieses lähmenden Gedankens auf meinem Gesicht bemerkt haben, denn er runzelte die Stirn und zeigte einen Ausdruck, den ich wiedererkannte und der mich mit einem seltsamen inneren Schmerz erfüllte. Wie Delia es bei mir und drei stämmigen Söhnen aushält, ist mir immer wieder ein Rätsel. Und während ich noch diesen sinnlosen Gedanken nachhing, begann das Zelt plötzlich um mich zu kreisen und wurde gespenstisch durchsichtig. Ich ließ mich aufs Bett sinken und hatte plötzlich keine Kraft mehr.
    »Dieser opazverfluchte Pfeil«, sagte Delia, beugte sich über mich und wischte mir mit einem parfümierten Handtuch das Gesicht ab. Ich spürte die feuchte Kühle. Anscheinend hatte ich Fieber. Der Hals tat mir weh, allerdings nicht so sehr, daß ich nicht sprechen konnte; doch die Schwäche ließ das Zelt wie einen Swifter im Sturm auf und nieder schwanken.
    »Ich ... komme ... schon ... durch«, sagte ich.
    »Ich hole Nath die Nadel.« Mit diesen Worten ließ Jaidur seine Sachen fallen, warf den Weinkelch zur Seite und stürmte aus dem Zelt.
    »Das ganze Treiben ... nur wegen eines kleinen Pfeils.«
    »Er hat dich tief getroffen, mein Herz. Und jetzt lieg endlich still!«
    Ich lag still.
    Es ist sinnlos, die restlichen Ereignisse dieses Abends wiederzugeben. Nath die Nadel umsorgte mich fürsorglich und zugleich selbstbewußt mit seinen Akupunkturnadeln und Kräutermitteln. Er linderte meine Schmerzen im körperlichen Bereich. In meinem Kopf allerdings loderten Pläne und Maßnahmen, die ich sofort einleiten mußte, um den unser Land bedrängenden Klansleuten das Leben möglichst schwer zu machen. Unsere Feinde bedrängten uns auf allen Seiten – man mußte sie zurückschlagen, so sich die Gelegenheit bot. Erfolgschancen an einem Ort mußten Niederlagen an anderer Stelle aufwiegen. Der Feldzug gegen Zankovs importierte Klansleute war heftig geführt worden. Aber das genügte nicht; ich, der ich selbst ein adoptierter Klansmann war, wußte, daß die Auseinandersetzung nicht in einer einzigen Schlacht entschieden werden konnte.
    Die Klansleute von Segesthes gehören zu den ungezügeltsten Kämpfern Kregens. Daß wir ihr weiteres Vorrücken verhindert hatten, mußte sie schwer getroffen, ja, sogar schockiert haben. Aber sie waren Klansleute. Sie würden sich zurückziehen, neu formieren und dann wieder rachedürstend zur Stelle sein.
    Dabei wälzte ich mich hier in meinem Bett wie ein Betrunkener nach durchzechter Nacht.
    Die vallianische Armee verfügte über fähige Offiziere. Viele trugen Namen, die Ihnen nicht fremd sind, andere sind in dieser Erzählung noch nicht aufgetreten. Mit einer Festigkeit, die von einem entschlossenen Zug um ihre verführerischen Lippen unterstützt wurde, hämmerte mir Delia ein, daß ich die Verantwortung Seg und den anderen überlassen mußte. Im Augenblick, so ermahnte sie mich streng, gab es keine Probleme, die sie nicht bewältigen konnten.
    So lag ich denn auf meinem Krankenlager, weil Delia aus Delphond, Delia aus den Blauen Bergen, die nun Herrscherin Vallias war, es so wollte. Das Schicksal des Inselreiches war mir für diesen Zeitraum aus den Händen genommen.
    Phu-Si-Yantong, einer der Verantwortlichen für das Leid, das über Vallia gekommen war, würde keine Ruhe geben. Seine Pläne waren zunächst gescheitert. Aber noch hielt er den Südwesten und unbekannte Gebiete im Südosten und zahlreiche Inseln. Seine Partner ... ich stockte bei dem Gedanken. Yantong war eine dermaßen machthungrige und egoistische Persönlichkeit, daß ich mir kaum vorstellen konnte, er würde jemanden als gleichgestellten Partner dulden, geschweige denn einen anderen Anführer über sich. Yantong wünschte zu herrschen, über alles, allein.
    Wichtiges zuerst. Unser
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