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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Jahre alten Jikaidasten, und Königin Hathshi von Murn-Chem gespielt worden, das damals ein mächtiges Land auf Loh war.
    Kein Jikaidast verliert absichtlich, nicht einmal gegen eine so ehrfurchtgebietende Persönlichkeit wie die Königin des Schmerzes von Loh. Chuan-lui-Hong aber hatte all seine außergewöhnliche Geschicklichkeit aufbieten müssen, denn wäre Königin Hathshi nicht Königin gewesen, hätte sie sich ihr Geld ohne weiteres als Jikaidast verdienen können.
    Aus Meister Horks dickem Lederband, in dem auf zahlreichen dicken Pergamentseiten in schöner Schrift allerlei Weises über Jikaida niedergelegt war, stellten wir das berühmte Spiel nach. Es war tatsächlich ein Wunder. Die Königin rückte unaufhaltsam vorwärts, sie setzte ihre Swods und Deldars ein, um Raum zu gewinnen, und benutzte ihre mächtigeren Figuren voller Kunstfertigkeit. Am Ende hatte Meister Chuan-lui-Hong meisterlich reagiert. Indem er eine schnell errichtete Reihe eigener Steine aufbaute und dann mit einem Swod – dem kregischen Bauern – die Lücke zwischen seiner Reihe und den Kämpfern der Königin schloß, vermochte er seinen linken Chuktar über die geschlossene Reihe in eine bedrohliche Situation springen zu lassen, die Schach bedeutete. Auf Jikaidisch heißt diese Bedrohung ›Kaida‹.
    Diesen besonderen Sprung-Zug gibt es nur beim Jikaida. Ein Stein kann eine Reihe anderer Steine überspringen, entweder vorwärts oder diagonal, die anderen als Sprungchance benutzend, um dann am anderen Ende zu landen. Das jikaidische Wort für einen solchen Sprung ist ›Zeunt‹. Der Chuktar bewegt sich ähnlich wie die Königin unseres irdischen Schachspiels. Meister Hork las mir den nächsten Zug vor.
    »Eine schöne Reaktion.« Ich empfand Vergnügen wie jedesmal bei einem sauberen Zug. »Hathshi weicht dem Angriff des Chuktars aus und positioniert ihre Königin auf dem einzigen Feld, das der Chuktar nicht erreichen kann.«
    Die Vallianer nennen den Stein König, doch benutzen viele Länder Namen wie Rokveil, Aeilssa oder Prinzessin, und in Loh spricht man, wie nicht anders zu erwarten war, von einer Königin. Beim Spielen verfolgt man die Absicht, diesen Stein in eine Position zu bringen, auf der er einer Gefangennahme nicht mehr entgehen kann. Auf Jikaidisch heißt diese Einkesslung ›Hyrkaida‹.
    »Und wenn der Chuktar aufzieht, um der Königin Schach zu bieten, wird er sofort von ihren Hikdars oder Paktuns geschnappt. Allerdings«, fügte ich ein wenig zweifelnd hinzu, »ist sie in ihrer Position schon ein wenig beengt.«
    Ein Jikaidast lebt seine Spiele und lebt ein zweites Leben durch die Spiele seiner längst gestorbenen Vorbilder. Meister Hork ließ ein schwaches, zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen. Langsam schloß er den schweren Lederband. Die Seiten seufzten kurz, und der Geruch alten Papiers stieg mir in die Nase. Ich musterte Meister Hork über das Gewirr der erstarrt dastehenden Steine.
    »Schau, Majister«, sagte er und langte tief in die Formationen Chuan-lui-Hongs.
    Seine schlanken Finger schlossen sich um den Pallan.
    Der Pallan ist die mächtigste Figur auf dem Brett. In sich vereint er Züge, die jene der Königin und des Sprinters beim Schach vereinen, dazu andere rein jikaidische Möglichkeiten. Chuan-lui-Hong spielte gelb.
    Sein Pallan stand in einer Position, aus der heraus er ans Ende der langen Reihe aus gelben und blauen Steinen gerückt werden konnte – um zu springen.
    Ich erkannte diese Möglichkeit, als Meister Hork den Stein berührte.
    »Ja«, sagte ich, und mein verdammter Hals schmerzte von der unangenehmen Pfeilwunde. »O ja!«
    Denn der Pallan übersprang die lange Reihe und landete auf dem Feld, das von seinem eigenen Chuktar besetzt war.
    Der Pallan hat die Kraft, einen Stein der eigenen Seite aus dem Spiel zu schlagen – natürlich mit Ausnahme der Königin.
    Chuan-lui-Hong benutzte seinen Pallan, um seinen Chuktar aus dem Spiel zu werfen. Nun stand der Pallan dort, eine bedrohliche, funkelnde Gestalt, die mit allen ihren Möglichkeiten Königin Hathshis eigene Königin gefangennahm, in die Falle setzte, zum Untergang verurteilte.
    »Hyrkaida!« sagte Meister Hork. Und fragte gleich darauf, wie es Chuan-lui-Hong vor all den staubigen Jahresperioden getan haben mußte: »Entblößt du deine Kehle?«
    »Ich kann mir denken, Hathshi hat ihre Kehle allzu gern entblößt, Meister Hork, denn es ist ein hübscher Zug.«
    »Hübsch, gewiß. Aber auch sehr durchsichtig, ein
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