Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
unsinnig vorgekommen.
    Die Everoinye handelten aus Gründen, die das Verstehen eines Menschen weit überstiegen. Sie hatten die phantastische Vielfalt von Diffs und seltsamen Tieren nach Kregen gebracht und damit die von den Savanti errichtete Ordnung auf den Kopf gestellt, die hier vor Jahrtausenden gelebt hatten. Den Grund für ihr Handeln kannte ich nicht.
    Offensichtlich gab es einen.
    »Sterblicher, du kannst dich meinem Willen nicht widersetzen.«
    »Das akzeptiere ich nicht.« Der blaue Schimmer umwaberte mich wie durchscheinende Seide, hinter der Flammen züngelten. Hastig fuhr ich fort: »Ich kann deine Befehle nicht ausführen, wenn ich zu schwach bin zum Kämpfen – und kämpfen soll ich doch vermutlich für dich.« Aus irgendeinem Winkel meines Gehirns strömten mir die ätzenden, sarkastischen Worte zu: »Denn ich bin der Überzeugung, ihr Herren der Sterne seid gar nicht in der Lage, eure Auseinandersetzungen auf Kregen selbst auszukämpfen.«
    »Ob wir dies können oder nicht, geht dich nichts an. Wir haben uns entschlossen, euch Sterbliche als Werkzeuge zu benutzen ...«
    In diesem Augenblick schaltete sich eine andere Stimme ein, eine dünne schneidende Stimme, von der gleichwohl eine große Macht ausging: »Ahrinye! Du bist gewarnt gewesen. Dieser Mann soll nicht von dir gelenkt werden, so jung und unbedacht, wie du noch bist.«
    Ein Gefühl der Erleichterung überkam mich. Wenn ein Herr der Sterne einen Artgenossen jung nannte, meinte er wahrscheinlich, daß der Everoinye bisher nur vier oder fünf Millionen Jahre gelebt hatte. Über das Blau legte sich eine Schicht scharlachroten Feuers. Der Skorpion blieb, doch spürte ich, daß er in jene nicht greifbare Dimension entwich, die von den übermenschlichen Wesen bewohnt wurde.
    »Ich leide an einer ziemlich unangenehmen Pfeilwunde im Nacken!« brüllte ich lautlos. »Außerdem habe ich Fieber. Und müßte wundgelegen sein. Laßt mich meine Aufgaben in Vallia weiterverfolgen, in denen ich von euch, den Herren der Sterne, bestätigt wurde. Was kann ich euch in diesem Zustand nützen?«
    »Deine Wunde«, sagte die durchdringende Stimme, »ist ohne Belang. Du kannst deine Bandage abnehmen, denn dein Hals ist wieder gesund, und das Fieber ist verschwunden.«
    Und mich sollte der Teufel holen, wenn nicht im gleichen Augenblick die Nackenschmerzen verschwanden und ich von einem herrlichen Gefühl des Wohlbefindens eingehüllt wurde. Ich riß mir die Bandage ab und erkundete den Hals. Die Haut fühlte sich glatt und narbenfrei an, obwohl die Pfeilspitze dort ein gezacktes Lock gerissen hatte.
    »Sei bedankt, Herr der Sterne!« Und ich wußte nicht, ob ich diese Worte wirklich ehrlich meinte oder voller Sarkasmus sprach.
    »Wir kennen das Gefühl, das Dankbarkeit genannt wird. Es ist zuweilen recht nützlich.«
    »Bei Vox!« rief ich. »Habt ihr denn Eiswasser in den Adern?«
    Noch während mir die Worte über die Lippen kamen, fragte ich mich, ob diese Wesen überhaupt Adern besaßen. Ich war mir durchaus der Gefahr bewußt, in der ich schwebte. Ich hatte es hier mit den Wesen zu tun, die mich nach Kregen gebracht hatten und jederzeit wieder zur Erde zurückverbannen konnten. Sie hatten es schon mehrmals getan, um mich zu strafen – eine dieser Strafen hatte mich einundzwanzig elende Jahre auf der Erde gekostet. Dies konnte ich nicht so einfach vergessen.
    Die nächsten Worte schockierten mich zutiefst – auch wenn ich eigentlich damit hätte rechnen müssen.
    »Wir«, sagten die Herren der Sterne, »waren einst so menschlich wie du.«
    Also wirklich ...
    Das bizarre Gespräch mit den Übermenschen wiegte mich in einem täuschenden Gefühl der Sicherheit, was meine eigene Lage anging. Mit echtem und gar inbrünstigem Interesse stellte ich die Frage, die mich lange Zeit intensiv beschäftigt hatte, die dann aber abgeklungen war, als ich erkennen mußte, daß den Everoinye als Übermenschen mein Wohlergehen im Grunde gleichgültig war.
    »Warum, ihr Herren der Sterne? Warum habt ihr mich gerufen? Warum habt ihr von mir immer wieder verlangt, bestimmte Leute zu retten? Wo liegt der Sinn all dieses Tuns?«
    Durch blitzschnell aufzuckende rote Wogen, die sich in der blauen Strahlung bemerkbar machten, wurde ich an meine wahre Lage erinnert, wurde mir die Hoffnung ausgetrieben, mich den Everoinye gegenüber kühn äußern zu dürfen.
    »Was wir tun, tun wir. Unsere Gründe entziehen sich deinem Verstehen. Der Gdoinye überbringt unsere Befehle. Wir sprechen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher