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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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habe ich noch ein Rapier zu schärfen«, sagte Seg. »Und ehe du mich fragst: Ja, ich könnte eine Phalanx erübrigen, auch wenn ich sie lieber bei mir behielte. Filbarrkas Zorcareiter setzen unseren Gegnern gehörig zu. Und langsam wächst in mir das Gefühl, daß ich aus den Burschen, die ich ausbilde, doch noch richtige Bogenschützen machen kann.«
    Nun ja, wenn Seg Segutorio, den ich für den besten Bogenschützen Kregens hielt, keine siegreiche Artillerieeinheit auf die Beine stellen konnte, dann schaffte es niemand.
    Wir betrachteten die Landkarten und legten die wahrscheinlichen Wege fest, die die pandahemischen Invasionsarmeen nehmen würden. Ich wollte im Südwestgebiet Verantwortung delegieren und mir über Zahl und Zusammensetzung der Armee klarwerden, die wir ausschicken wollten. Die künftige Armee des Südwestens.
    Schließlich legte ich die Hand auf den silbern beschlagenen Balass-Kasten.
    Seg schüttelte den Kopf.
    »So gern ich die Deldars gegen dich aufreihen und dich am Boden zerstören würde, mein alter Freund, muß ich doch dringend einen anderen Zhantil satteln.«
    »Immer ist die Zeit zu knapp«, sagte ich. Und fügte lautlos hinzu: »Darin sind sich beide Welten gleich.«
    »Wie dem auch sei«, sagte er, stand auf und rückte sein Schwert zurecht. »Delia hat mir mitgeteilt, du habest gegen Meister Hork gespielt.«
    »Aye. Katrin Rashumin hat ihn mir empfohlen, ein Mann, der seit vielen Jahren in Vondium als Meisterspieler bekannt ist.«
    Einmal hatte ich eine Lektion unterbrochen, die Meister Hork Katrin hatte geben wollen. Er war in die Hauptstadt zurückgekehrt und hatte bei unserem Sieg mitgewirkt, das war mir bekannt. Was Katrin betraf, die Kovneva von Rahartdrin, so wußte Opaz allein, was aus ihr geworden war. Ihr Inselkovnat lag tief im Südwesten, und Boten, die wir dorthin entsandt hatten, waren nicht zurückgekehrt. Vielleicht konnte unsere neue Armee des Südwestens mehr über sie und ihr Volk erfahren.
    »Meister Hork verfügt rechts über einen vorzüglichen Chuktarangriff«, sagte Seg. »Ich persönlich neige eher zum linken Flügel.«
    »Vielleicht liegt dies daran, daß ein Bogenschütze unwillkürlich die Augen zusammenkneift ...«
    »Fambly!«
    »Sei außerdem vorsichtig, Seg. Dein Rücken ist zwar ausgeheilt, aber ich möchte nicht, daß du ...«
    »Ich weiß, mein alter Dom. Möge Erthyr der Bogen über dich wachen, wie auch Zair und Opaz und Djan.« Seg, der sich zum Gehen gewandt hatte, machte noch einmal kehrt. »Und ich darf wohl auch die Dame Zena Iztar anrufen und hoffen, daß sie unseren Plänen wohlgesonnen ist. Die Kroveres von Iztar tun nur wenig, und das bekümmert mich, aber wir geben uns Mühe ...«
    »Uns ist mit den Kroveres noch viel Arbeit an die Hand gegeben.« Dies klang gestelzt, war aber richtig. »Wir müssen weitermachen wie zuvor, verwandte Seelen anwerben und standhaft bleiben. Als Großmeister hast du doppelte Pflichten.«
    Und so verabschiedete ich mich von Seg und war betrübt, ihn scheiden zu sehen, und nach kurzer Zeit erschien Meister Hork mit seinem persönlichen bronzebeschlagenen Kasten voller Spielsteine und baute das Spiel auf. Wir reihten unsere Deldars gegeneinander auf und begannen zu spielen.
    Meister Hork war erfüllt von jenem entrückten und doch sehr lebendigen inneren Wesen, das den Jikaidasten eigen ist. Ein Jikaidast ist ein Mensch, der sich beruflich dem Jikaida verschrieben hat. Da dieses Spiel auf Kregen ungemein beliebt ist, kann eine solche Person sehr viel verdienen – Geld und den Respekt, der seiner Leistung gebührt. Ich behandelte Meister Hork sehr höflich; er war ein schlanker, wohlerzogener Mann mit braunem vallianischen Haar und braunen Augen und einem Gesicht, das eigentlich faltig und runzlig hätte sein müssen, das aber glatt und unbekümmert wirkte. Seine Bewegungen waren zielstrebig und genau. Er verschwendete kein Quentchen Energie. Aber, bei Krun! Wie gut er das Jikaida beherrschte!
    Es war sinnlos, seiner Meisterschaft mit einer ganz gewöhnlichen Spielweise begegnen zu wollen; deshalb stellten wir nur ein berühmtes Spiel nach, das vor etwa fünfhundert Jahreszeiten gespielt worden war. Hervorragende Spiele werden gewöhnlich für die Nachwelt festgehalten, und es gibt viele Bücher zum Thema Jikaida. Die Spielzüge lassen sich einfach notieren und mühelos lesen.
    Unser Spiel war ein Beispiel höchster Jikaidakunst und war einst zwischen Meister Chuan-lui-Hong, einem damals einhundertundzwanzig
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