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Sag niemals nie

Sag niemals nie

Titel: Sag niemals nie
Autoren: India Grey
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aus?“
    Fest erwiderte sie seinen Blick. „Ja.“
    „Dann wollen wir keine Zeit mehr verschwenden.“ Unvermittelt lächelte er. Ihr wurde bewusst, dass er markante Züge und einen unerhört sinnlichen Mund besaß. „Ich habe die erste Baufirma für nächste Woche herbestellt. Da kann ich es mir nicht leisten herumzustehen.“
    „Ist das nicht ein bisschen voreilig? Solange die Verträge nicht unterzeichnet sind, ist nichts sicher.“
    „Nicht voreilig, Felicity. Realistisch. Ich bekomme immer, was ich will. Also? Wollen Sie mich jetzt herumführen, oder soll ich das Büro in Nizza anrufen, damit sie mir jemanden schicken, der es tut?“
    Nun schenkte Anna ihm ihr schönstes Lächeln. „Wo möchten Sie anfangen?“
    Angelo Emiliano senkte kurz den Blick. „Wie wär’s mit dem Schlafzimmer?“
    Einatmen … Anhalten … Und ausatmen …
    Es half nichts. Mit Yoga konnte sie gegen die Wut, die sie nun packte, nichts ausrichten. Sie brauchte mindestens Beruhigungsmittel. Oder eine Vollnarkose.
    Auf dem Treppenabsatz vor dem einstigen Zimmer ihrer Großmutter wartete sie auf ihn. Anna lehnte sich matt ans Treppengeländer. Das Ärgerliche war, dass es nicht allein Wut war, die ihre Beine zum Zittern brachte. Sie ärgerte sich über ihre Dummheit und ihre Schwäche für Romantik. Warum musste dieser Angelo Emiliani ausgerechnet so aussehen wie der Märchenprinz aus ihren Träumereien?
    Und wie hatte sie so dumm sein können, sich als Felicity auszugeben? Fliss würde sie umbringen, wenn sie erfuhr, dass Anna ihren Namen verwendet hatte! Was war, wenn Angelo Emiliani sich beim Chef ihrer Freundin beschwerte? Fliss würde dann empfindlichen Ärger bekommen. Anna fühlte Panik in sich aufsteigen.
    Es war wohl besser, sich Signor Emiliani gegenüber freundlich zu verhalten. Schließlich wollte sie ihm keinen Grund liefern, sich zu beklagen. Aber das würde nicht leicht sein! Der Verkauf war noch nicht einmal perfekt. Trotzdem hatte dieser anmaßende Mensch bereits Baufirmen beauftragt, ihr geliebtes Château abzureißen. Bei der Vorstellung packte Anna erneut die Wut.
    Zum Glück gab es da immer noch GreenPlanet! Noch war die Schlacht nicht verloren!
    Entschlossen drehte Anna sich um. Durch die offene Tür konnte sie Angelo Emiliani am Fenster stehen sehen. Mit beiden Armen stützte er sich auf die Fensterbank. Sicher erwägt er bereits, welche Teile des Erdgeschosses dem Erdboden gleichgemacht werden sollen. Um einem Hubschrauberlandeplatz und Tennisplätzen Raum zu schaffen, dachte Anna verbittert. Sie versuchte, das ungebändigte blonde Haar des Mannes zu übersehen. Nicht auf seine langen gebräunten Finger zu achten, die auf der Fensterablage ruhten. Sogar von hinten strahlte dieser schlanke, elegante Mann ungewöhnlich viel Selbstvertrauen und Macht aus.
    Ich bekomme immer, was ich haben will.
    GreenPlanet dürfte kaum eine Chance gegen ihn haben, musste Anna sich halb verzweifelt, halb ehrfürchtig eingestehen. Er strahlte eine Entschlossenheit aus, die sie erschaudern ließ.
    Unvermittelt richtete Angelo sich auf und wandte sich ihr zu. Erst in diesem Moment wurde ihr seine machtvolle Ausstrahlung mit Schrecken bewusst. Sein Gesicht war sonnengebräunt. Er strahlte die ruhelose Energie eines lauernden Raubtiers aus. Nach dem Aussehen zu urteilen, konnte er kaum älter sein als Anna selbst. Andererseits wirkte er so hart und abgeklärt, dass er mindestens doppelt so alt sein musste. Was mochte ihn so eiskalt gemacht haben?
    „Nun?“
    „Nun, was?“ Verwirrt wurde ihr bewusst, dass sie ihn immer noch fasziniert ansah. Aber das war er vermutlich gewöhnt.
    Entspannt lehnte er sich an die Fensterbank und verschränkte die Arme. „Kommen Sie, Felicity, Sie haben doch sicher mehr zu bieten. Jetzt sollten Sie über das Gebäude und das Grundstück reden. Sie sind doch Immobilienmaklerin, oder etwa nicht?“
    Er sprach in ruhigem, amüsiertem und leicht mahnendem Ton. Anna riss sich zusammen. Sie wusste, dass er sie herausfordern wollte.
    „Natürlich. Und Sie sind ein international bekannter Baulöwe, Signore“, erwiderte sie betont locker. „Ich würde mir nicht anmaßen, Ihnen etwas über dieses Gebäude oder das Grundstück erzählen zu wollen. Zweifellos wissen Sie über all das sehr viel besser Bescheid als ich.“
    „Wollen oder können Sie es nicht?“, fragte Signor Emiliani gefährlich leise.
    Eine seltsame Spannung herrschte auf einmal zwischen ihnen. Obwohl es ein warmer Nachmittag war, erschauerte
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