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Sag nie, nie wieder

Sag nie, nie wieder

Titel: Sag nie, nie wieder
Autoren: Tori Carrington
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unterhalten."
    „Vortäuschen liegt mir nicht."
    „Das stimmt." Sean stellte das Glas weg. „Dann hast du aber hoffentlich nichts dagegen, wenn ich mich gut unterhalte."
    Bevor Connor antworten konnte, eilte sein Vater auf die Tanzfläche und löste den Bräutigam ab. Kelli lachte, als Pops etwas sagte und mit ihr davonschwebte wie Fred Astaire an einem seiner schlechteren Tage.
    Connor widmete sich wieder der Bar. Einen Moment hatte er schon gefürchtet, Pops würde Mels Mutter Wilhemenia zum Tanzen auffordern. Jetzt war er gleichzeitig erleichtert und seltsamerweise auch enttäuscht, dass sein Vater es nicht getan hatte.
    Jemand stellte neben ihm ein volles Weinglas auf die Bar. „Ich würde das gern gegen ein Glas Bier eintauschen."
    Kellis Freundin - wie hieß sie doch gleich? - stand neben ihm.
    Ihr Name fiel ihm einfach nicht an, als ihr kurz geschnittenes rotes Haar im Schein der Lampen förmlich zu leuchten schien.
    Sie bedankte sich bei dem Kellner für das Bier und lehnte sich an die Bar. „Sieht so aus, als würdest du dich ungefähr so gut unterhalten wie ich."
    Connor trank einen Schluck. Bronte. Richtig, so hieß sie. Wieso hatte er das bloß für einen Moment vergessen? Schließlich hatte er sie in den letzten Monaten oft gesehen, da sie die beste Freundin der Braut war. Darüber hinaus kannte er sich nicht nur aus der Bar für Polizisten, in der David und Kelli einander kennen gelernt hatten. Er hatte Bronte O'Brien schon im zweiten Jahr an der George Washington University getroffen.
    Eine Erinnerung tauchte auf. Damals war Bronte ihm im Hörsaal aufgefallen, und sie hatte während einer Prüfung vor ihm gesessen. Er hatte die Prüfung nur mit Mühe bestanden, weil er sich mehr auf Bronte O'Briens rotes Haar als auf die Fragen konzentriert hatte.
    Connor trank noch einen Schluck und verdrängte die Vergangenheit. Solange Bronte nur neben ihm stand und nicht lästig wurde, konnte er durchaus mit ihr plaudern. Darin war er zwar nicht gut, doch sie hatten wenigstens gemeinsame Interessen.
    Genauer gesagt, ging es dabei um eine Zeugin, die Bronte vor zwei Monaten ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen hatte.
    Diese Zeugin verschaffte Connor schlaflose Nächte, weil sie ständig teure Dinge verlangte, die von den begrenzten Mitteln des Programms nicht gedeckt waren.
    Er räusperte sich. „Gratuliere, dass du Melissa Robbins dazu gebracht hast auszusagen."
    „Vielleicht solltest du mir noch nicht gratulieren." Bronte blickte in eine andere Richtung. „Sie ist sehr widerwillig, und ihr ehemaliger Freund Leonid Pryka ist ein schwieriger Gegner." Sie drehte sich zu Connor. „Soll das heißen, dass du für ihren Schutz verantwortlich bist?"
    „Ja."
    Auf den ersten Blick waren sie beide völlig verschieden. Bronte fühlte sich wohl in ihrer eleganten Kleidung und in dieser Umgebung. Connor dagegen zählte die Minuten, bis er hier verschwinden und den Smoking ausziehen konnte. Doch sie hatten beide beruflich mit der Justiz zu tun, wenn auch in unterschiedlichen Positionen.
    Bronte O'Brien war Bundesanwältin und brauchte gelegentlich Schutz für wichtige Zeugen. Connor war U.S. Marshal und arbeitete im Zeugenschutzprogramm. Er sorgte dafür, dass diesen Zeugen nichts zustieß, und sie rechtzeitig zur Verhandlung erschienen.
    In diesem speziellen Fall war es Bronte gelungen, Melissa Robbins zur Aussage gegen ihren Exfreund Leonid Pryka zu bewegen. Er hatte als Importeur klein angefangen und war so schnell reich geworden, dass sich die Justizbehörden für die Gründe seines plötzlichen Reichtums interessierten. Möglicherweise ging es dabei um illegale Waffen, vielleicht auch um Massenvernichtungswaffen.
    Connors Auftrag lautete, Melissa Robbins zu beschützen. Es war allerdings auch seine Aufgabe, sich selbst und die übrigen Marshals vor ihren unsinnigen Forderungen zu schützen.
    Ob Bronte wusste, wie unmöglich ihre Zeugin sich aufführte?
    Bronte war beruflich sehr tüchtig. Wenn sie überzeugt war, dass die Robbins etwas gegen Pryka ausrichten konnte, traf das vermutlich zu. So einfach war das. Melissa Robbins gehörte jedoch zu den schwierigsten Fällen, die Connor im Schutzprogramm kennen gelernt hatte. Schlimmer war nur ein schizophrener Buchhalter des organisierten Verbrechens gewesen. Er war überzeugt gewesen, die Marshals hätten sich kaufen lassen.
    Norman Becknal waren ihnen vier Mal entwischt. Connor wäre sehr glücklich gewesen, hätte Melissa Robbins das auch versucht.
    „Ich bin froh,
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