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Sag nie, nie wieder

Sag nie, nie wieder

Titel: Sag nie, nie wieder
Autoren: Tori Carrington
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dass du für den Schutz der Robbins zuständig bist", sagte Bronte. „Dann bin ich mir wenigstens einigermaßen sicher, dass sie im nächsten Monat beim Prozess noch ... sagen wir, zur Verfügung steht."
    Connor biss die Zähne zusammen. Dann durften allerdings er und seine Kollegen dieser Person nicht eigenhändig den Hals umdrehen.
    Bronte betastete den schlichten silbernen Ring am linken Ohr, und Connor sah fasziniert zu. Ihn interessierte an Frauen nichts, das ins Auge stach. Größe, Haarfarbe oder Brüste fesselten seine Aufmerksamkeit wenig. Kleinigkeiten wirkten bei ihm wie eine Frau die Nase beim Reden kraus zog, wie sie eine Geschichte mit Details ausschmückte oder wie sie mit kleinen silbernen Ohrringen spielte.
    „Was ist?" fragte Bronte. „Sag nicht, dass ich Reis im Haar habe."
    Connor musste lächeln. „Nein, mit deinem Haar ist alles in Ordnung." Und nicht nur damit, doch er durfte nicht vergessen, was er noch über Bronte O'Brien wusste. Sie verbrauchte Männer schneller, als Kaufsüchtige ihre Kreditkarte überzogen.
    Seltsam, in der letzten Zeit hatte er sie mit niemandem mehr gesehen. Er hatte natürlich auch nicht darauf geachtet. Was interessierten ihn schon Frauen?
    Bronte stieß sich von der Bar ab. Erst jetzt merkte Connor, dass er sie angestarrt hatte. „Also", stellte sie fest, „nach dieser eingehenden Inspektion weiß ich, dass etwas nicht in Ordnung ist. Mein Make-up? Ich habe an einem Auge den Lidschatten vergessen. Nein, warte, die Grundierung passt farblich nicht zum Lippenstift."
    „Mir würde beides nicht auffallen", versicherte Connor.
    „Warum hast du mich dann so angestarrt?"
    Hatte er? Ab und zu ging Connor schon mit einer Frau ins Bett, aber Bronte kam dafür nicht infrage. „Ich habe nur nachgedacht."
    „Aha. Nachgedacht."
    Er stellte das Glas auf die Bar. „Ist dagegen was einzuwenden?"
    „Weiß ich nicht. Es kommt darauf an, worüber du nachgedacht hast."
    Er betrachtete ihr Gesicht. Sie flirtete nicht mit ihm, sondern wirkte eher zurückhaltend. Fühlte sie sich nicht zu ihm hingezogen? Hatte sie an ihm etwas auszusetzen?
    Was waren das eigentlich für Überlegungen? Er wollte gar nicht, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte, und umgekehrt wollte er nicht von ihr angezogen werden. Das war ja auch gar nicht der Fall. Er schätzte nur ihre Schönheit, sonst nichts. Von ihr ging nicht mehr Anziehungskraft aus als von einer seiner Schwägerinnen. Was spielte es schon für eine Rolle, dass ihm auffiel, wie sich ihre Brüste unter dem Kleid abzeichneten oder wie der seitliche Schlitz beim Gehen den Blick auf die langen Beine freigab? Auch die Sommersprossen wären ihm bei jeder anderen Frau aufgefallen. Immerhin war er ein Mann.
    „Ich habe darüber nachgedacht", begann er und suchte nach einer unverfänglichen Erklärung, „dass du auf die George Washington University gegangen bist."
    „Erstaunlich, dass du dich noch daran erinnerst."
    Ihre Antwort verriet, dass auch sie ihn nicht vergessen hatte.
    „Du erinnerst dich auch?"
    „Wie sollte ich einen Mann vergessen, der sogar größer ist als ich mit hohen Absätzen? Von denen gibt es nur wenige."
    „Du bist mir auch aufgefallen", sagte er. „Wegen deiner Grö
    ße. Und wegen des roten Haars."
    Sie lehnte sich wieder an die Bar. „Du bist der erste Mann, der mich nicht schon nach einer Minute gefragt hat, ob ich jemals als Model gearbeitet habe."
    „Ich weiß schließlich, dass du für die Bundesanwaltschaft arbeitest."
    Sie lachte herzlich.
    „Du bist die erste Frau auf dieser Hochzeit, die mich nicht schon nach einer Minute gefragt hat, ob ich mit ihr tanze."
    Bronte O'Brien betrachtete Connor McCoy verstohlen. Wollte er nur plaudern, oder war er eingebildet? Bestimmt wollten viele Frauen mit ihm tanzen. Auch in diesem Saal voll elegant gekleideter Männer fiel er auf. Eine Frau sah ihn und wusste sofort dieser Mann war einsame Spitze, und ein gebrochenes Herz war vorprogrammiert.
    Zumindest beurteilte Bronte ihn so. Vielleicht versuchten andere Frauen, ihm die Angst vor einer Bindung zu nehmen. Über diese Phase war sie jedoch längst hinaus. Keine Frau würde einen Mann wie Connor ändern können. Je mehr Mühe sie sich geben würde, desto abwehrender würde er sich verhalten.
    Letztlich müsste sie ihn verlassen, oder er schickte sie weg. Die Endstation war in jedem Fall eine Großpackung Papiertaschentücher.
    „Ist dir nicht in den Sinn gekommen", sagte sie, „dass ich dich nicht zum Tanzen
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