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Sag erst, dass du mich liebst

Sag erst, dass du mich liebst

Titel: Sag erst, dass du mich liebst
Autoren: Kathie DeNosky
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würde.
    Es verstrichen einige Sekunden, in denen sie sich anstarrten, bevor Lexi sich widerwillig in den Rollstuhl setzte. „Bist du nun zufrieden?”
    Er legte ihr das Baby auf den Schoß und zeigte ein selbstzufriedenes Lächeln. Am liebsten hätte Lexi ihn geohrfeigt.
    Als Ty hinter sie trat, um den Rollstuhl zu schieben, schüttelte Martha den Kopf. „Ich kümmere mich um Lexi und ihr Baby, Doc. Das ist mein Job. Sie werden sowieso im Untersuchungszimmer gebraucht. Ein Fassband an einem von Carl Morgans Fässern ist gerissen, und seine Hand muss genäht werden.”
    Ty sah verwirrt aus. „Ein Fassband?”
    Martha zwinkerte, und Lexi musste gegen ihren Willen lächeln. „Man merkt, dass er ein Stadtmensch ist, was Martha?”
    Lachend nickte Martha.
    „Das beantwortet noch immer nicht meine Frage”, meinte Ty stur.
    Erleichtert, dass Ty sie und das Baby nicht zu Freddies Auto begleiten würde, grinste Lexi. „Ein Fassband ist das, was ein Fass zusammenhält.”
    „Es ist ein besonderer Ausdruck, der von Menschen in Carls Branche benutzt wird”, fügte Martha hinzu, wobei ihre Augen vergnügt funkelten.
    Ty runzelte die Stirn. „In welchem Beruf arbeitet Carl denn?”
    Lexi schaute zu Martha, doch die zuckte nur mit den Schultern. Wie viel konnten sie Ty erzählen? Er kam schließlich nicht aus den Bergen und kannte sich offensichtlich nicht mit den Gewohnheiten der Bergbewohner aus.
    „Er züchtet Schweine”, sagte sie schließlich und entschied sich damit für die halbe Wahrheit.
    „Und wofür braucht er da Fässer?”
    „Um das Futter für die Schweine aufzubewahren, Doktor”, entgegnete Martha. Ihre Unschuldsmiene ließ Lexi beinahe laut auflachen.
    Als Ty noch immer nicht ging, fragte Lexi: „War sonst noch was?”
    Er schenkte ihr plötzlich ein Lächeln, das ein Kribbeln in ihrem Bauch hervorrief, und gab ihr dann einen Umschlag. „Hier ist Matthews Geburtsurkunde.”
    Das Kribbeln hielt noch an, als sie schon am Rande des Piney Knob angekommen waren. Als Freddie den Wagen von der Hauptstraße in eine kleine Seitenstraße lenkte, erklärte sie:
    „Mary Ann Simmons hatte Recht. Dieser Arzt ist wirklich ein Prachtexemplar und außerdem total verständnisvoll.” Freddie schaute in den Rückspiegel zu Lexi, die neben dem Kindersitz saß. „Er hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, als ich ihm sagte, dass ich nicht hineingehen könnte, weil mir dann schlecht wird.”
    „Das ist nett”, sagte Lexi geistesabwesend. Sie hatte wirklich keine Lust, sich von Freddie die vielen Vorzüge von Ty aufzählen zu lassen. Um sich vom Geplauder ihrer Schwägerin abzulenken, öffnete Lexi den Umschlag, den Ty ihr eben gegeben hatte.
    Als sie das Dokument überflog, stockte ihr der Atem. Es war nicht die offizielle Geburtsurkunde. Die würde im Gemeindebüro erstellt werden. Aber diese Bescheinigung machte Tys Absichten mehr als deutlich.
    Matthews Nachname war mit Braden angegeben. Und Ty hatte sich selbst als Vater eingetragen.

3. KAPITEL
    Der Herbst war immer Lexis Lieblings Jahreszeit gewesen, doch als sie jetzt aus dem Autofenster blickte, sah sie nichts von den malerischen Herbstfarben der Berge. Eine einzige Frage wirbelte in ihrem Kopf herum.
    Was würde Ty jetzt tun?
    Dass er sich als Matthews Vater eingetragen hatte, bedeutete bestimmt, dass er etwas plante.
    Er vermutete doch, sie wäre verheiratet. War es ihm denn egal, welche Probleme sich für sie ergeben würden?
    „Lexi, geht es dir gut?” fragte Freddie, als sie die Wagentür öffnete. „Du siehst aus, als hättest du die Finger in eine Steckdose gesteckt.”
    Benommen sah Lexi sich um. Sie waren den schmalen, gewundenen Weg hinauf zu ihrem Haus gefahren und hatten angehalten, ohne dass sie es bemerkt hatte.
    In ihrem Leben hatte sich so viel verändert, dass sie sich wunderte, dass alles noch genauso aussah wie vor zwei Tagen.
    „Oh, Freddie, nichts wird mehr so sein wie vorher”, stöhnte Lexi hilflos.
    „Natürlich nicht”, stimmte Freddie ihr zu. Sie öffnete den Gurt, der den Kindersitz hielt, und hob ihn heraus. „Aber keine Angst. Ich bin sicher, dass alle Mütter anfangs ein wenig überwältigt sind bei dem Gedanken, dass sie sich jetzt um ein Baby kümmern müssen.”
    Lexi schaute auf die Geburtsurkunde, die sie noch immer in der Hand hielt. „Ich wünschte, das wäre meine einzige Sorge.”
    „Du weißt doch, dass Jeff und ich dir helfen werden.” Als Lexi weiterhin regungslos sitzen blieb, warf Freddie ihr einen
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