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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John
Autoren: Marie Ferrarella
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Geld mit ihrer eigenen Hände Arbeit verdienen.“
    Na toll. Als Nächstes erzählte diese Frau ihm wahrscheinlich, dass ihr guter alter Daddy es sich zum Prinzip gemacht hatte, jedes Jahr zu Thanksgiving im November einen Arbeiter zum Truthahnessen mit seiner Familie einzuladen.
    Solche Leute kannte John zur Genüge. Er spürte, dass er langsam wütend wurde.
    „Wie ehrenwert von ihm.“
    Courtney ignorierte Johns verbitterten Unterton einfach und sprach weiter: „Er war wirklich ein sehr ehrenwerter Mann, wenn er auch am Ende etwas wunderlich wurde.“
    Am Ende. Das hieß also, dass ihr Vater inzwischen nicht mehr unter den Lebenden weilte. Allerdings konnte John immer noch nicht erkennen, was das alles mit ihm zu tun hatte. „Und davon werden Sie mir gleich noch ausführlicher erzählen, stimmt’s?“

    „Genau. Mein Vater wollte nämlich unbedingt, dass ich noch vor meinem dreißigsten Geburtstag einen Arbeiter heirate.“
    So unterschiedlich waren also die Reichen. Dianes Familie zum Beispiel hatte nicht gewollt, dass sie etwas mit ihm zu tun hatte. Alle hatten so lange auf Diane eingeredet, bis sie „Vernunft angenommen hatte“ und sich von ihm hatte scheiden lassen. Ganz offensichtlich sah Courtney Tamberlaines Vater das anders. Aber warum erzählte sie ihm, John, das alles? So, wie sie aussah, konnte er sich nicht vorstellen, dass es ihr schwer fiele, Heiratskandidaten zu finden.
    „Ich verstehe nicht so ganz, was das alles mit mir zu tun hat“, sagte er schließlich.
    Vielleicht war er doch begriffsstutziger, als sie angenommen hatte. „Nächsten Monat feiere ich meinen dreißigsten Geburtstag.“
    So etwas wie ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Na, dann herzlichen Glückwunsch.“
    Courtney sah ihm in die Augen. Machte der Mann sich da etwa über sie lustig?
    „Ich hätte noch mehr Grund zum Feiern, wenn ich einen Ehemann hätte.“
    „Und…?“
    Courtney lehnte sich über den Tisch zu John hinüber, um ihm kurz etwas zu sagen, das Katie nicht mitbekommen sollte, die bisher jedem Wort aufmerksam gelauscht hatte. „Und ich bin bereit, Ihnen eine Menge Geld zu zahlen, wenn Sie mich heiraten.“
    „Dann… meinen Sie das also wirklich ernst?“
    Leider, dachte sie. „Sehr ernst sogar.“
    John schob seinen Stuhl zurück, so dass die Beine über den Boden schabten.
    „Lady, ich weiß ja nicht, was Sie außer der Limonade sonst noch zu sich genommen haben, aber allmählich wird es mir hier zu bunt.“ Urplötzlich überkam Courtney helle Panik. Was wäre, wenn er wirklich ihre letzte Gelegenheit verkörpern würde, diese lächerliche Klausel zu erfüllen?
    „Warten Sie!“
    John Gabriel sah sie interessiert an, und sie beeilte sich fortzufahren. Im Stillen verfluchte sie dabei sowohl ihn als auch ihren Vater. „Mein Vater hat in seinem Testament festgelegt, dass ich noch vor meinem dreißigsten Geburtstag geheiratet haben muss. Sonst wird nämlich der Großteil seines Geldes unter seinen liebsten wohltätigen Einrichtungen verteilt.“
    „Und Sie gehen dabei leer aus.“ John konnte kaum Mitgefühl entwickeln.
    Courtney zuckte mit den Schultern. „Ich bekomme eine jährliche Zuwendung.“ Wahrscheinlich war die doppelt so hoch wie das Gehalt, das er mal als Ingenieur verdient hatte. „Damit sind Sie immer noch zuverlässiger versorgt als die meisten anderen Leute.“
    Falls er ihr damit Schuldgefühle machen wollte, dann hatte er keinen Erfolg. „Das ist mir schon klar“, erwiderte sie ruhig, „aber ich möchte das Haus nicht aufgeben.“
    Das Haus ist sowieso viel zu groß, dachte John. Ihm selbst wäre schon das Gästehaus mehr als genug gewesen. Allerdings war ihm durchaus klar, dass Menschen wie Courtney viel zu festgefahren und egoistisch waren, um sich anderen Bedingungen anzupassen.
    „So ist nun mal das Leben, Miss Tamberlaine. Wir müssen alle mal von etwas Abschied nehmen.“ Dann rutschte er ein Stück nach hinten und sagte: „Ich fürchte, ich kann ihnen nicht weiterhelfen.“ Das klang endgültig.
    Dieser gefühllose Klotz! Er hört mir ja gar nicht richtig zu, dachte Courtney und erhob sich schnell. „Es wäre aber eine rein geschäftliche Angelegenheit.“ John Gabriel lächelte, trotzdem wirkte sein Gesichtsausdruck dabei kalt. „Meine erste Ehe hat sich schließlich auch als rein geschäftliche Angelegenheit herausgestellt. So etwas möchte ich lieber nicht ein zweites Mal mitmachen.“
    „Aber verstehen Sie denn nicht, worum es hier geht? Es wäre doch gar
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