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Saftschubse - Lies, A: Saftschubse

Saftschubse - Lies, A: Saftschubse

Titel: Saftschubse - Lies, A: Saftschubse
Autoren: Annette Lies
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Mouse auf dem Rücken.
    Er, Briatore, Berlusconi und Clooney teilten sich eine ganze Flotte von Yachten, und ich kann sagen, es fühlt sich nicht so gut an wie man denkt, wenn sich das eigene Leben wirklich in eine Szene aus Pretty Woman verwandelt. Denn im echten Leben ist es nicht der gut aussehende Richard Gere, der vorbeikommt, oder Robert Redford oder Dr. House, für die man ja noch vergessen würde, dass sie der eigene Vater sein könnten. Sondern es sind übergewichtige Herren mit Bierbauch, Haarkranz und ausgeprägter Libido, die jeden Schluck Champagner abzurechnen scheinen.
    Weswegen ich gezwungen war, intensiv über eine meinem Bikini angemessene Bond-Girl-reife Flucht nachzudenken. Zwischen den Vorwürfen, die ich mir machte, weil ich mich ja größtenteils selbst in diese unschöne Lage manövriert hatte.
    Am Ende fiel mir nichts Besseres ein, als eine Weile mit dem Privat-Delfin der Herren zu planschen, für längere Zeit unterzutauchen, mich an der Badeleiter festzukrallen, mit einem nicht näher definierbaren Cluster-Kopfschmerz und asthmatischer Atmung wieder aufzutauchen und eine kurze Bewusstlosigkeit zu simulieren.
    Es wurde dann relativ lange herumdiskutiert, wer mich jetzt ins Krankenhaus bringen sollte und wohin, ob man besser gleich einen Hubschrauber ordert und ob Elisabetta mit dem Baby nicht vorher zu Hause abgesetzt werden könne, da sie heute noch After Pregnancy-Pilates hätte.
    Am Ende des Tages lag ich mit einem blauen Bändchen um das Handgelenk in einem Krankenzimmer des Ospedale Marino Regina und war äußerst froh darüber, dass meine Auslandsreisekrankenversicherung definitiv eine Nacht im Einzelzimmer und bis zu drei Liter Kochsalzlösung als Infusion pro Tag mit einschloss.
    Joseph hatte sich überraschend schnell zurückgezogen, mit der Begründung, dass ihn Krankenhäuser ganz nervös machten, seit er einen Herzschrittmacher hatte. Was mir nur allzu recht war.
    Am nächsten Tag erklärte ich dem Dottore ehrlich die Sachlage, und zu meinem Erstaunen schmunzelte er und formulierte amüsiert in gebrochenem Englisch, ich sei nicht die Erste, die versucht hätte, auf diesem Wege die Insel zu verlassen.
    Aber nicht nur aufgrund dieses elementaren Vorfalls werde ich mich, wenn meine Lizenz dafür in ein paar Wochen abläuft, nicht wieder für First Skies bewerben. Ich halte einfach generell nichts mehr davon, sich im Schatten Prominenter zu aalen.
    Außerdem habe ich den Fehler gemacht, Iris Berben um ein Autogramm zu bitten. Ich kann nicht direkt sagen, dass sie unfreundlich war und unvorbereitet schon gar nicht, denn am Ende unseres Fluges nach Peking zog sie auf meine diskrete Bitte hin wortlos einen beeindruckenden Stapel gedruckter Fotografien von sich aus der Handtasche, mit der sie die in der First Class kaum erreichbare zulässige Freigepäckmenge überschritten haben dürfte, und wischte mit einem Stift kurz und sehr lieblos darüber. Noch bevor ich etwas sagen konnte wie: »Für Charlotte, eine von acht Kostbarkeiten meines fabelhaften Fünf-Gänge-Menüs über den Wolken.«
    Etwas so Entwüdigendes habe ich selten erlebt.
    Iris starrte genervt ins Leere und hielt mir die Autogrammkarte zur Entgegennahme tonlos hoch, wie ein Weinglas, das neu gefüllt werden möchte.
    Ich meine, ich bin doch selbst toll! Bloß, weil ich nicht in Rennschwein Rudi Rüssel mitgespielt habe, mindert das nicht im Geringsten meinen soziologisch-biologischen Wert für die Gesellschaft.
    Wie war ich nur auf die Idee gekommen, mir ein Stück Papier mit den Worten ihrer Wahl abzuholen, das sie für Sekunden unverdient auf- und mich irgendwie total abwertete?
    In den dann überraschend folgenden, unerfreulichen achtundvierzig Stunden Quarantäne in China, die uns in Zeiten der Schweinegrippe ein Fluggast in Reihe einundfünfzig mit leicht erhöhter Temperatur einbrachte, schwor ich mir zwei Dinge:
    1. Nie wieder meinen Fake-Ehering abzulegen, außer, er wird eines Tages durch einen echten Ehering von einem Nicht-Piloten und/oder Leadsänger einer angloamerikanischen Band ersetzt.
    2. Dass die einzigen männlichen Wesen auf dem Wasser, zu denen ich mich fortan gesellen werde, nur noch die Seehunde am Pier neununddreißig sind!
    Skyline – Meet the Angels.
    Rundschreiben
    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
    die Kreativität unserer Mitarbeiter erfüllt uns grundsätzlich mit Stolz.
    Uns ist bewusst, dass vor allem Sie an Bord es sind, die durch Ihre unkonventionellen Ideen und Lösungen unser
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