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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
Autoren: Rolf Meyer
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bereit! - Hrrrrmmm! Vielen Dank!“
    Passkontrolle! Sabine zuckte zusammen. Wenn man nun doch schon nach ihr fahndete?
    Wieder die Angst. Diese idiotische Angst! Sie fühlte sich plötzlich gefan gen in diesem Bus, fühlte sich als Gefan gene unter lauter fremden Leuten, für die es nichts als eine billige Sensa tion wäre, wenn man sie entdecken und in Hand schellen abführen würde.
    Trotzig warf sie den Kopf zurück. Na und? Dann hatte sie eben Pech gehabt. Gespielt und verloren. Ihr Gesicht wurde hart und sie starrte noch ver bissener nach vorn durch die verregnete Front scheibe, wo die Wischer blät ter hin und her gingen, hin und her - hin und her - hin und her - - -

 
Zweites Kapitel
     
    1
     
    Der Bus fuhr durch ein hässliches Viertel mit Industrieanlagen. Das ist Mestre, erklärte der Reiseleiter. Hier werde für die Industrie viel zu viel Grundwasser entnommen; die Folge davon sei, dass das benachbarte Venedig langsam immer tiefer sän ke. Wenn nicht bald ein Wunder geschähe, würde der Markusplatz in nicht allzu ferner Zukunft unter Wasser stehen.
    „Das ist genau so wie mit dem schiefen Turm von Pisa, der auch schon seit Jahrhunderten immer kurz vor dem Umfallen steht“, bemerkte der unsympathi sche Dicke hinter Sabine. „Solche Befürch tungen wirken sich immer ungeheuer positiv auf den Fremdenverkehr aus. Alles Schwindel!“
    Wenig später kamen sie auf einen Damm, der geradewegs vom Festland wegführte. Parallel zur Straße lief eine Eisenbahnlinie, links und rechts sah man nichts als schmutziges, nicht sehr einladend wirkendes Wasser. Einige kleine Boote fuhren darauf herum.
    „Venedig liegt mitten in einer Lagune“, verkündete der Reiseleiter. „Die Lagune ist eine Bucht, die sich etwa 50 Kilome ter lang an der Küste hinzieht. Sie hat die Form eines Viertelmon des. Eine Kette schma ler, sehr langer Inseln trennt die ziemlich seichte Lagune von der Adria.“
    Sabine schaute über die große Wasserfläche, konnte aber im Dunst nichts erkennen. Irgendwie sieht das hier alles ziemlich trostlos aus, dachte sie.
    Sie erreichten Venedig und die Piazzale Roma. Hier war der große Park platz, wo aller Auto ver kehr endete. Der Reiseleiter hatte das unterwegs erklärt und Instruktionen aus gegeben. Sie sollten auf eigene Faust mit dem Mo tor boot, Linie 4, zum Hotel Residenza fahren; das Gepäck würde ins Hotel ge bracht wer den.
    Sabine und Kitty hatten sich inzwischen angefreundet und machten sich gemeinsam auf den Weg. Michael, der unsympathische Dicke, schloss sich ihnen ungefragt an.
    Es war nicht weit bis zur Bootshaltestelle. Ein Boot legte an. Es hatte die Nummer 2. Leute stiegen aus, andere ein - dann legte es wieder ab und rauschte davon.
    „Wie zu Hause bei der Straßenbahn“, sagte Sabine. „Schaut mal, da kommt unsere Nummer 4.“
    Das Boot glitt heran, und als es noch einen halben Meter vom Kai entfernt war, sprang ein Mann her aus. Er hatte das Anlegeseil in der Hand und warf es ge schickt um einen Poller. Dann gab er den Ausstieg frei. Eine Menge Leute strömte heraus, bevor sie einsteigen durften.
    Kitty verfolgte auf ihrem Stadtplan den Weg, den das Boot nahm. „Das ist der Canale Grande“, sagte sie andächtig. „Der geht wie ein großes 'S' durch ganz Venedig.“
    „Wie ein 'S' in Spiegelschrift“, korrigierte Mi chael und legte seinen Arm auf Sabines Schulter.
    „Lass das“, sagte sie ärgerlich und drehte sich weg, so dass sein Arm abglitt.
    Er lachte meckernd. „Aber Schätzchen!“
    „Ich bin nicht dein Schätzchen“, sagte sie wütend. Sie ärgerte sich schrecklich über sich selbst, weil sie ge stern abend sei nen Vorschlag, sich zu duzen, nicht ener gisch zurück gewiesen hatte.
    Es gab jetzt dauernd etwas zu betrachten. Überall - links und rechts vom Boot.
    „Das Ca' d'Oro! Hast du schon mal so was Schönes gesehen?“ Kitty war begeistert.
    „Dort auf der rechten Seite, das Haus, das auf Säulen steht - das ist der Fischmarkt!“
    „Die Rialto-Brücke!“
    Hinter der Rialto-Brücke wurde der Verkehr auf dem Wasser lebhaf ter. Große und kleine Motorboote flitzten den Kanal hinauf und hinunter, dazwischen immer wieder Gondeln. Und rechts und links ein Palazzo neben dem anderen, einige ziemlich verfal len, andere in voller Pracht.
    Wenig später legten sie bei 'San Marco' an, und dann kamen sie am Markusplatz, dem Markusdom und dem Dogenpalast vorbei. Der näch ste Halt war schon 'San Zaccaria'.
    Aussteigen!
    Kitty übernahm mit ihrem Stadtplan die
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