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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
Autoren: Rolf Meyer
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schon längst wusste. „Was haben Sie für eine Ausbildung?“
    „Ich habe Architektur studiert und das Studium vor einigen Monaten mit dem Diplom abgeschlossen. Seitdem bin ich auf der Suche nach einer Anstellung.“ Zorn überkam sie, wie jedes Mal, wenn sie über ihre Situation nachdachte oder gar davon sprach.
    „Wenn ich in ihrer Situation wäre, wenn ich jung und arbeitslos wäre – ich würde mir irgend eine Aufgabe stellen und hart daran arbeiten.“ Sabine blickte ihn zweifelnd an, und er fuhr fort: „Die Hauptsache wäre dabei, dass ich beschäftigt wäre. Wenn sich aus der Arbeit auch noch ein finanzieller Erfolg ergeben würde – um so besser. Aber unbedingt notwendig wäre das nicht.“
    Sabine schwieg eine Weile und nippte gedankenverloren an ihrem Cappuccino. „Nun eigentlich habe ich an so etwas auch schon gedacht“, behauptete sie. „Ich überlegte, ob ich ein Buch schreiben sollte, einen einfachen heiteren Roman.“
    „Ja, das ist keine schlechte Idee. Haben sie schon ernsthaft damit angefangen?“
    „Eigentlich nicht. Bis jetzt habe ich nur eine ungefähre Idee von der Handlung, aber es macht mir Spaß, das weiter auszuspinnen. Es ist so etwas wie ein Kriminalroman.“
    „Toll!“, sagte er enthusiastisch. „Ich bin ein alter Krimi-Fan und muss gestehen, dass ich auch schon einmal daran gedacht habe, einen zu schreiben. Wenn ich jetzt von ihrem Vorhaben höre, dann interessiert mich das so sehr, dass ich sie warnen muss. Passen sie auf und erzählen sie mir nicht zu viel. Ich bin durchaus imstande, ihnen ihr Baby wegzunehmen.“
    Er macht es mir sehr leicht, dachte Sabine, und sagte lächelnd: „Vielleicht ist es aber auch so, dass das Baby noch einen Vater braucht.“
    „Oho!“ Er sah sie schmunzelnd an. „Das klingt wie eine Einladung zu einem Zeugungsakt.“
    Sie spielte die Verlegene. „Aber mein Herr“, lispelte sie. „Was soll ich nur von ihnen denken?“ Dann lachte sie und sagte: „Im Ernst: Es gibt bei meiner Geschichte Details, wo ich einen fachlichen Rat gut gebrauchen könnte. Haben sie eine Ahnung vom Bankwesen?“
    Er nickte bedächtig. „Ich bin Rechtsanwalt und habe natürlich einige Erfahrungen mit Banken. Worum geht es denn?“
    „Um eine junge Frau wie mich, seit einigen Monaten mit dem Studium fertig und arbeitslos. Eines Tages findet sie auf ihrem Konto eine Buchung von drei Millionen Mark vor. Offensichtlich hat sich jemand bei der Kontonummer verschrieben. Sie beschließt, das Geld abzuheben und damit zu verschwinden. Meinen Sie, dass die Bank eine so hohe Summe ohne Nachprüfung auszahlen würde?“
    „Natürlich nicht! Aber wie wäre es mit einer Reihe von kleineren Auszahlungen bei mehreren Banken? Zum Beispiel so um die 50.000 Mark rum?“
    Sabine rechnete schnell nach. „Das wären 60 Auszahlungen bei 60 Banken. Bis die Konten eingerichtet, die Überweisungen ausgeführt und das Geld abgehoben wäre – das dauert zu lange. Das Geld fehlt doch irgendwo und man wird nach wenigen Tagen mit den Nachforschungen beginnen.“
    „Das ist richtig. Ich denke aber, man sollte wenigstens einen Teil der Summe in Teilbeträgen abheben, vielleicht sogar eine ganze Million. Das wären 20 Banken. Etwas Bargeld in der Hand zu haben ist auf jeden Fall gut.“ Er dachte eine Weile nach. „Für den Rest würde ich Aktien kaufen. Wenn sie da eine größere Summe anlegen, fällt das gar nicht auf, denn die werden üblicherweise in größeren Paketen gehandelt.“
    „Oh ja! Aber wo kaufe ich die am besten?“
    Er erklärte es ihr, und so ging es weiter. Als sie und ihr begeisterter „Mitautor“ sich zwei Stunden später sehr freundschaftlich voneinander verabschiedeten, waren alle Details geklärt.
    „Ich würde mich sehr freuen, gelegentlich zu hören, was aus ihrem Roman geworden ist“, sagte er zum Schluss. „Darf ich Ihnen meine Adresse geben?“
     
     
    3
     
    Rosemarie, die Anwaltsgehilfin, legte dem Anwalt Peter Schwarz die Unterschriftsmappe vor und übergab ihm bei dieser Gelegenheit eine Visitenkarte. Peter betrachtete die Karte. „Dipl.-Ing. Sabine Müller, Architektin“ stand darauf, und eine Adresse. Der Name sagte ihm nichts. Fragend sah er Rosemarie an. „Was ist mit dieser Dame?“
    „Sie war heute Vormittag hier und wollte sie dringend sofort sprechen.“
    „Und wieso erfahre ich das erst jetzt?“
    „Das müssen sie Fräulein Wunderlich fragen“, sagte sie mit unsicherer Stimme.
    Es sah aus, als ob Peter dazu etwas sagen wollte, besann
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