Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rund um die Ponyfarm

Rund um die Ponyfarm

Titel: Rund um die Ponyfarm
Autoren: Quinto
Vom Netzwerk:
völlig gebrochen. „Er muss irgendwo zwischen dem Hidden Loch und Bannock Brae sein. Mehr weiß ich auch nicht. Ich habe Nicol gesagt, dass er den Hengst frei lassen soll.“ Er warf Lord Glencairn einen flehenden Blick zu. „Ich würde Ihnen bestimmt sagen, wo er ist, Mylord! Aber ich weiß es nicht.“
    „Ja, jetzt sind Sie plötzlich bereit, uns zu helfen.“ Lord Glencairn schaute verächtlich auf den Mann herab. „Und selbst jetzt ist Ihre Aufrichtigkeit nichts anderes als Berechnung. Sie wollen nur möglichst gut aus der ganzen Geschichte herauskommen. Aber ich habe jetzt keine Zeit, mich mit Ihnen zu befassen.“
    Er wandte sich an Hamish. „Würden Sie so nett sein und Ihrem Sohn helfen, diesen Gauner in eine der Boxen zu sperren? Und sorgen Sie bitte dafür, dass die Tür auch gut verriegelt ist!“
    Dann schaute er uns an.
    „Wir müssen Ballantrae finden, bevor ihm etwas zustößt. Er könnte sich dort oben an den felsigen Hängen leicht ein Bein brechen. Frau Macdonald, ich schlage vor, Sie trommeln Ihre restlichen Gäste zusammen! Und ihr beide …“, er nickte Pete und mir zu, „ihr könnt Forrester und Beau reiten. Jock, hilf ihnen rasch: Du selbst nimmst Chieftain, und für mich sattelst du bitte Lochaber. Ich rufe inzwischen die Polizei in Glentor an.“
    Kurz darauf machten wir uns alle zusammen auf den Weg – Lord Glencairn, Jock und Hamish, Andy, die beiden Schwestern Edwards, die Pfadfinder, Carol mit zwölf anderen Gästen, Pete und ich. In einem breiten Fächer durchquerten wir die Talsohle und schlossen dichter auf, als wir auf das Hidden Loch zuritten. Die Suche begann.
    Unten im Tal, an der Kreuzung von Bannock Brae, wartete in einem Versteck die Polizei. Sie würde Alfie und Hector Nicol sofort anhalten, falls die beiden es doch noch versuchen sollten, den Hengst in dem Devereaux-Transporter fortzubringen.
    „Dort drüben ist die Einsiedlerhöhle!“ Jock zeigte auf eine dunkle Felswand, halb verdeckt von Gestrüpp. „Es könnte sein, dass Herr Nicol Ballantrae dort noch versteckt hält. Steigt ab und folgt mir!“, raunte er Andy, Pete und mir zu. „Wir versuchen, ihn zu überrumpeln.“
    Mit Jock an der Spitze schlichen wir uns im Gänsemarsch vorwärts. Die Ponys führten wir über den weichen Grasboden, damit ihre Hufschläge uns nicht verraten konnten. Schließlich mussten wir damit rechnen, dass sich noch einer der Gauner in der Höhle aufhielt.
    Trotz unserer Vorsicht müssen wir uns durch irgendein Geräusch verraten haben. Bevor wir den Höhleneingang erreicht hatten, schallte aus ihrem Innern der herausfordernde Ruf eines Hengstes. Wir hörten Hufe auf den Stein schlagen, und im nächsten Augenblick stürmte ein fuchsbrauner Hengst mit zottigem Fell aus der Felsnische. Seine verfilzte Mähne hing weit über seine rollenden Augen hinab. Mit steil erhobenem Schweif und weit geblähten Nüstern raste er auf uns zu. Er musste schon sehr alt sein, denn als er die Lippen hochzog und einen weiteren Kampfesschrei ausstieß, zeigte er seine abgestoßenen, unregelmäßigen Zähne.
    „Das ist der alte Dougal!“ In Jocks Gesicht stand plötzlich wachsame Spannung. „Geht in Deckung!“, schrie er und warf sich flach gegen einen Felsen. „Wir legen uns besser nicht mit diesem alten Kämpfer an. Ich denke, Ballantrae ist auch klug genug gewesen, sich in sicherer Entfernung zu halten.“
    Der alte Hengst warf den Kopf hoch. Dann stieß er wieder ein kampflustiges Wiehern aus, warf sich herum und polterte den steilen Pfad ins Tal hinab.
    Da erklang von der anderen Seite der Schlucht ein zweiter Ruf. Ballantrae!
    Der alte Dougal stutzte. Er hob gereizt den Kopf, richtete sich auf der Hinterhand auf und wirbelte mit den Vorderhufen durch die Luft. Er antwortete mit einem herausfordernden Wiehern.
    „Das hat uns gerade noch gefehlt!“ Andy hatte sich Erster wieder von der Überraschung und dem Schrecken erholt. „Der alte Haudegen fordert Ballantrae zu einem Kampf heraus.“
    Er schwang sich in Peppermints Sattel und stürmte in halbem Galopp den Hang hinunter. Steine flogen unter den Hufen des Schecken auf.
    „Ich versuche, den alten Gesellen abzulenken!“, rief Andy uns über die Schulter zu. „Kümmert ihr euch um Ballantrae!“
    Trotz seines Alters hatte Alt-Dougal nichts von seiner Schnelligkeit verloren. Außerdem war er auf dem tückischen Untergrund der Felsklüfte zu Hause. Selbst ein erfahrenes Schulpony wie Peppermint konnte mit ihm nicht Schritt halten. Er jagte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher