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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht
Autoren: Robert E. Vardeman
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greifen.«
    Austin dachte nur: Ich habe ihn einmal aus dem Museum geholt, ich kann ihn auch ein zweites Mal holen, falls es jemals so weit kommt. Das war ein Kompromiss, mit dem er sich zufrieden geben konnte.
    Sergio sprach weiter. »Die wirklichen Änderungen finden auf Regierungsebene statt. Lady Elora ist als Informationsministerin abgesetzt.«
    »Das nützt Ihnen ebenso wie uns, Herr Baron«, kommentierte Marta. »Was haben Sie mit ihr vor?«
    Sergio lehnte sich in seinem Sessel zurück, legte die Fingerspitzen aneinander und stützte das Kinn auf die Hände. Er musterte nachdenklich Manfred, Austin und schließlich Marta, bevor er antwortete.
    »Ein öffentlicher Prozess würde alte Wunden aufreißen. Sie wird als Reporterin im Ministerium für Information bleiben.«
    »Das kannst du nicht tun, Papa! Sie .«
    »Sie kann ihre von keiner Verantwortung belasteten Aufgaben an einem abgelegenen Standort erfüllen. Zum Beispiel auf Kuton. Sie verfügen doch über eine komfortable Wartungsstation auf der Mondoberfläche, wenn ich mich richtig entsinne?«, fragte er Marta.
    »Komfortabel kann man sie wirklich nicht nennen. Und was sollte sie von da oben berichten? Es ist nur eine Relaisstation.«
    »Sie könnte dort auf Bereitschaftsposten eingesetzt werden, um vor Ort zu sein, sollte es irgendwann einmal etwas zu berichten geben.« Sergio klang, als würde er laut nachdenken. »Sie könnte in der luftdichten Unterkunft ein gutes Stück abseits der technischen Anlagen wohnen, die AWC auf der Mondoberfläche installiert hat.«
    »Ohne Druckanzug?«, schlug Manfred vor.
    Sergio zuckte die Achseln. »Der Aufbau Cingulums wird beträchtliche Mittel verschlingen. Da wir Mister Bannsons Finanzangebot nicht annehmen werden, wird es notwendig sein, die Finanzierung für einige Projekte zu kürzen.«
    Austin empfand keinen Triumph. Elora Rimonowa würde auf Ku-ton im Exil bleiben, wo sie nichts zu tun hatte, als auf den nächsten Nachschubflug zu warten - und wo die Besatzung des Versorgungsschiffes ihr einziger menschlicher Kontakt war. Tief im Innern wusste er, dass sie für den Tod Hannas und Dales verantwortlich war, aber sie würde niemals für diese Verbrechen vor Gericht kommen. Die Beweise waren zu gut versteckt. Trotzdem würde er weitersuchen. Und wenn es nur war, um endlich Frieden zu finden. Das Exil auf Kuton war die schlimmste Strafe, die für sie möglich war, erst recht, weil es ein lebenslanges Exil bedeutete.
    Dann ließ sein Vater eine Bombe platzen.
    »Was Legat Tortorelli angeht, er bleibt auf seinem Posten.«
    »Das kannst du nicht tun«, protestierte Austin. Er sah, dass Marta um nichts minder wütend reagierte. Doch Manfred schmunzelte. »Was hast du mit ihm vor?«
    »Ich vermute, Tortorelli würde vehement gegen jeden Versuch protestieren, ihn aus dem Amt zu entfernen, da die Ernennung pla-netarer Legaten ein eifersüchtig gehütetes Privileg des Präfekten ist. In Anbetracht all dessen, was Gesandter Parsons uns mitgeteilt hat, halte ich es nicht für klug, unerwünschte Aufmerksamkeit auf Mi-rach zu ziehen. Legat Tortorelli wird auf seinem Posten bleiben, aber die Ereignisse der letzten Monate haben deutlich gezeigt, was für eine schwere, kräftezehrende Aufgabe dieser Posten für einen Einzelnen ist.«
    »Ein Verbindungsoffizier könnte ihm dabei helfen, meinst du nicht, Papa?«, fragte Austin, der begriffen hatte, worauf sein Vater hinauswollte. »Meinst du, Captain Leclerc wäre dafür geeignet?«
    »Captain?« Sergio nickte seinem Sohn anerkennend zu.
    »Ich nehme an«, erklärte Manfred.
    »Tun Sie Ihr Bestes, dem armen, überarbeiteten Calvilena so viele Sorgen wie möglich abzunehmen. Halten Sie mich in allen Punkten auf dem Laufenden, die Rekrutierung und Material betreffen, Captain Leclerc. Und die tägliche Aufsicht über die Streitkräfte. Und alles, was sonst noch aufkommt. Das sollte die Belastung des Legaten erheblich mildern und ihm Zeit für seine Hobbys geben. Wie immer die auch aussehen.«
    »Sie werden eine neue Kommausrüstung benötigen, Captain, wenn ich mich nicht irre?«, fragte Marta. Ihr Lächeln war fast so breit wie das Manfreds.
    »Das können Sie beide später unter sich ausmachen«, bemerkte Sergio.
    Marta, Manfred und Sergio stürzten sich in eine Debatte über andere Fragen vom Wiederaufbau Cingulums bis zur Notwendigkeit, das GlobalNetz so schnell wie möglich fertig zu stellen. Austins neuer Posten als Stabschef seines Vaters versprach ein hektischer Vollzeitjob zu
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