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Rufmord

Rufmord

Titel: Rufmord
Autoren: Andre Minninger
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Toi, toi, toi.« Dabei klopfte er drei Mal auf den hölzernen Studiotisch.
    Justus kaute derweil an seiner Unterlippe und sah dem Moderator direkt in die Augen. Bis zum heutigen Tag hatte er Kevin Anderson nur als Stimme aus dem Radio gekannt. Doch als er ihm nun leibhaftig gegenübersaß, war er sehr beeindruckt. Der Erste Detektiv bewunderte das professionelle Talent, mit dem der Moderator die Hörer in seinen Bann zog. Er war sehr gespannt darauf, welche Überraschungen die Sendung noch bereithielt.

Zugeschnürte Kehle
    »Und jetzt bekomme ich von der Regie das Zeichen, dass der nächste Anrufer bereits in der Leitung wartet! Halli-hallo, wer ist denn da?« Mit gekonnt lässiger Stimme begrüßte Kevin Anderson den nächsten Zuhörer.
    »Hier spricht Conny Mable«, drang es aus den Lautsprechern. »Ich habe schon so viel über die drei ??? gelesen und wollte gern mal wissen, ob sie mal einen Fall in Arbeit hatten, der so verzwickt war, dass sie ihn nicht lösen konnten?«
    »Eine interessante Frage, Conny. Doch bevor ich sie an die drei Detektive weiterreiche, verrate mir doch mal, wie alt du bist und was du in deiner Freizeit alles für Unsinn anstellst?«
    Die Anruferin kicherte verlegen. »Ich bin elf Jahre alt und gehe in die fünfte Klasse der Highschool in Beverly Hills.«
    »Elf Jahre?«, vergewisserte sich der Moderator. »Und da liegst du um diese Uhrzeit noch nicht im Bett? Was sagen denn deine Eltern dazu, Conny?«
    Das Mädchen senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Eigentlich sollte ich ja längst schlafen und ich liege auch schon im Bett. Aber auf meinem Nachttisch steht ein Kofferradio. Und ich höre jeden Abend Ihre Show. Leider immer nur ganz leise, da es sonst meine Eltern mitkriegen würden. Ich glaube, die fänden das gar nicht witzig.«
    »Aber wie kannst du denn telefonieren, wenn du schon im Bett liegst?«, erkundigte sich Kevin Anderson neugierig.
    »Ich habe ein eigenes Telefon in meinem Zimmer. Seit ich gestern in der Vorschau hörte, dass Justus, Peter und Bob in Ihrer Sendung zu Gast sein würden, bin ich vor lauter Vorfreude beinahe geplatzt! Schon seit zwei Stunden habe ich mir die Finger wund telefoniert. Und jetzt bin ich wirklich durchgekommen!«
    »Nenn mir noch kurz deine Hobbys, Conny, dann verbinde ich dich live mit den drei ???«, versuchte der Moderator die Spannung anzuheizen.
    Die Anruferin überlegte kurz. »Am liebsten lese ich Detektiv- und Gruselgeschichten. Und dann gehe ich auch gern mit meiner Freundin ins Kino. Besonders mögen wir solche Filme, die für unser Alter noch nicht zugelassen sind. Horrorfilme und Krimis. Das ist cool!«
    Justus, Peter und Bob konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Das hört sich gut an!« Auch Kevin Anderson musste schmunzeln. »Mal hören, was meine Studiogäste dazu zu sagen haben, Conny.« Mit einem Handzeichen übergab er das Gespräch an die drei ???.
    »Hi, Conny!«, begrüßten die drei Detektive nacheinander die Anruferin.
    »Hier spricht Justus Jonas!«
    »Peter Shaw!«
    »Und Bob Andrews!«
    »Wahnsinn! Ich kann’s kaum glauben! Ich habe alles über eure Fälle gelesen, was in der Zeitung darüber berichtet wurde. Dabei hat mich eins gewundert.« Hier machte Conny eine kurze Pause. »Nehmt es mir bitte nicht übel, aber so schlau wie ihr kann man doch gar nicht sein. Ich meine, ihr habt Erfolge, wie nur ein Sherlock Holmes sie haben kann. Wie macht ihr das?«
    »Wo siehst du da ein Problem?«, erkundigte sich Justus überheblich. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, wenn jemand sein Wissen und seine Kombinationsgabe anzweifelte.
    »Ein Problem habe ich damit nicht«, erwiderte das Mädchen selbstbewusst. »Aber Sherlock Holmes ist eine Romanfigur. Ihr hingegen seid echt. Ich kann ja verstehen, dass es den Helden in einem ausgedachten Krimi immer gelingen muss, den Täter zu überführen. Sonst würde sich ja der Leser oder Zuschauer betrogen fühlen. Aber die Geschichten sind frei erfunden und der Autor hat genügend Möglichkeiten, Spuren auszulegen und Beweise einzuflechten. Im wahren Leben aber ist es anders. Wie kann es da angehen, dass ihr jeden Fall erfolgreich meistert?«
    Bob sah seine Freunde irritiert an und räusperte sich. »Zuerst möchte ich dir sagen, dass es uns wahnsinnig freut, solch einen Fan wie dich in der Leitung zu haben, Conny! Und du kannst mir eines glauben: So gern ich dir eine plausible Antwort auf deine berechtigte Frage geben würde, ich kann es mir auch nicht erklären. Manchmal spielte
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