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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)
Autoren: Tom Dillinger
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medizinische Fachbücher und Reiseführer durch die USA. Ein Buch fiel mir auf,
das größer und dicker war als die anderen. Es war eine englische Ausgabe von Grimms
Märchen . Ich nahm das ledergebundene Buch in die Hand. Auf der Vorderseite
war eine farbige Abbildung von Rotkäppchen zu sehen, die ein Körbchen mit den
Geschenken für ihre Großmutter in der Hand trug. Zwischen den Tannen des Waldes
schaute der böse Wolf hervor und fletschte die Zähne.
    Luigi kam zu mir und
nahm mir das Buch aus der Hand. »Grimms Märchen habe ich als Kind immer gerne
gelesen«, sagte er und blätterte die ersten Seiten auf. »Hier, diese Stelle gefiel
mir besonders gut. Rotkäppchen trifft bei der Großmutter ein und der Wolf liegt
im Bett, nachdem er die Oma gefressen hat. Ich lese sie dir vor.«
    Wir gingen zur
Schlafcouch und setzten uns. Luigi räusperte sich: »Rotkäppchen rief Guten
Morgen , bekam aber keine Antwort. Darauf ging es zum Bett und zog die
Vorhänge zurück. Da lag die Großmutter und hatte die Haube tief ins Gesicht
gezogen und sah so wunderlich aus.
    Ei, Großmutter, was hast
du für große Ohren?
    Dass ich dich besser
hören kann .
    Ei, Großmutter, was hast
du für große Augen!
    Dass ich dich besser
sehen kann.
    Ei, Großmutter, was hast
du für große Hände!
    Dass ich dich besser
packen kann .«
    Ich lachte und packte
Luigi in den Schritt. »Das ist damit nicht gemeint, Bronco!«, wehrte er mich
grinsend ab, schob meine Hand fort und las weiter: » Aber, Großmutter, was
hast du für ein entsetzlich großes Maul! Dass ich dich besser fressen
kann! Kaum hatte der Wolf das gesagt, so tat er einen Satz aus dem Bett und
verschlang das arme Rotkäppchen.« Luigi klappte das Buch zu. »Ende von Grimms
Märchenstunde«, sagte er. »Deshalb sind wir nicht hier.«
    Ich stand auf und nahm
ihm das Buch ab. Luigi kam ebenfalls hoch.
    »Wie geht die Geschichte
aus«, fragte ich ihn. »Kommt nicht der Jäger vorbei und wird ebenfalls vom Wolf
gefressen?«
    »Ich glaube nicht«,
sagte Luigi. »Rotkäppchen schneidet dem Wolf doch den Bauch auf, um die
Großmutter zu befreien.« Ich blätterte im Buch. »Nein, ich glaube, der Jäger
wird auch gefressen«, sagte ich. Als ich eine Seite umschlug, auf der ein
farbiges Bild zu sehen war, auf dem Rotkäppchen vor dem Bett stand, in dem der
Wolf lag, entdeckte ich, dass Bob mit einer Schere in die folgenden Seiten ein
Viereck geschnitten hatte. In diesem Hohlraum lagen drei Tütchen. Ich nahm sie
heraus und hielt sie gegen das Licht der Deckenlampe. »Ich tippe auf Koks«,
sagte ich und gab die Tütchen an Luigi weiter, der sie in seiner rechten
Manteltasche verstaute.
    »Kein Wunder«, lachte
er, »dass Rotkäppchen in ihrem beduselten Zustand auf den bösen Wolf hereinfiel.«
    Ich klappte das Buch zu,
stellte es ins Regal zurück und ließ meine Blicke schweifen. Auf einem
Tischchen rechts vom Fenster sah ich einen Radioapparat. »Hast du einen
Schraubenzieher dabei?«, fragte ich Luigi. »Klar«, sagte er lachend. »Stets und
ständig.« Ich rollte mit den Augen und ging in die Küche. »Was hast du vor?«,
fragte der Italiener. Ich antwortete nicht, sondern öffnete verschiedene
Schubladen. Schließlich fand ich, was ich gesucht hatte, und ging in den
Wohnraum zurück.
    »Hilf mir, Luigi«, sagte
ich und ging vor dem Radioapparat in die Knie. Er kam neugierig zu mir und
kniete sich ebenfalls auf den Boden. Ich zog den Stecker des Radios aus der
Steckdose und drehte den Apparat um. Mit dem Schraubenzieher löste ich die
Schrauben, die die Rückwand sicherten.
    »Was suchst du?«, fragte
Luigi.
    »Vielleicht hat er hier
noch mehr versteckt«, sagte ich.
    Der Italiener grinste. »Dann
verhökern wir das Zeug und können vom dem Erlös vier Wochen lang nach Florida
fahren.«
    Ich löste die Rückwand
des Radios, legte sie auf den Fußboden, reichte Luigi den Schraubenzieher und
untersuchte das Innenleben des Rundfunkempfängers. Luigi sah mir dabei
aufmerksam zu.
    »Nichts«, stellte ich
enttäuscht fest. »Rein gar nichts. Hier hat er es nicht versteckt.«
    »Nein«, sagte eine
Stimme hinter uns. »Dort hat er es nicht versteckt.«
    Wir blickten uns um. In
der Tür zu Bobs Wohnzimmer stand der baumlange Schwarze und hielt ein
blitzendes Kampfmesser in der rechten Hand. »Los, aufstehen«, befahl er. Luigi
und ich gehorchten und erhoben uns langsam. »Na, wird’s bald, schneller«, sagte
der Schwarze. Er kam herein, schloss die Wohnzimmertür hinter sich
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