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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2
Autoren: Jaye Wells
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konnte sonst keinen weiteren entdecken. Nur einer der Männer in Weiß war mir bereits bekannt. Nach unserer katastrophalen Mission auf dem
Weingut der Dominae war Orpheus erschienen und hatte mitgeholfen, die Leichname der gefallenen Magier nach Hause zu bringen. Wir hatten damals nur wenige Worte miteinander gewechselt, aber er schien nett und umgänglich zu sein.
    Nach einem Augenblick der Stille – ähnlich einer abgespielten Schallplatte von der man nur noch ein leises Kratzen vernimmt – begann aufgeregtes Flüstern und Fingerzeigen.
    »Das ist sie!«
    »Sie ist da!«
    »Hekate sei gelobt! Sie ist wirklich nach Hause gekommen.«
    Adam nahm meine Hand und drückte sie aufmunternd. Dann traten Maisie und er aus dem Lift, so dass mir nichts anderes übrigblieb, als ihnen zu folgen. Die Magier zu beiden Seiten der Treppe sahen mir respektvoll und bewundernd nach, während ich die Stufen hinunterschritt. Einige streckten die Hände nach mir aus, um mich zu berühren, als ich an ihnen vorbeikam.
    Ich versuchte all das zu ignorieren, denn ehrlich gesagt brachte mich es ziemlich aus der Fassung. Die Magier benahmen sich, als wäre ich ein Mitglied des Königshauses oder so etwas.
    Orpheus trat um den langen Tisch herum und kam uns am Fuß der Treppe entgegen. Er umfasste meine Finger mit seinen Händen.
    »Willkommen, Sabina. Wie Ihr seht, sind wir alle mehr als angetan, dass Ihr Euch bereiterklärt habt, uns heute kennenzulernen.«
    Ich hielt es für besser, ihn nicht darauf hinzuweisen, dass mir in dieser Hinsicht keine große Wahl geblieben
war. Stattdessen zwang ich mich zu einem Lächeln. »Danke.«
    Er wandte sich der Menge zu und trat hinter mich. »Darf ich euch Sabina Kane vorstellen, Tochter des großen Tristan Graecus und Schwester von Maisie Graecus, Hohepriesterin des Jungfräulichen Mondes und Orakel von New York!«
    Maisie trat ebenfalls einen Schritt nach vorn und erhob die Stimme. »Willkommen zu Hause, Schwester. Nach Jahrzehnten der Qualen ob der Boshaftigkeit der Dominae mögest du nun endlich deinen rechtmäßigen Platz im Kreis deiner Familie einnehmen.«
    Hinter uns applaudierte die Menge der Magier laut Beifall.
    »Der Rat der Hekate möchte dir zudem für deine Hilfe bei der Suche nach unseren Leuten danken, die von den Dominae entführt worden waren«, fuhr Maisie fort. »Ohne dich hätten wir niemals erfahren, was ihnen angetan wurde. Du hast dich gegen unsere Feinde gestellt, obwohl es für dich ein großes Opfer bedeutet hat. Dank deiner Unterstützung und deinen Kenntnissen wird es uns letztlich gelingen, unsere Feinde für immer zu besiegen.«
    Wieder folgte tosender Beifall. Ich hielt den Blick auf Maisie gerichtet. Ihre Lobeshymne beschämte mich.
    »Aus diesem Grund, und weiteren, die ich jetzt nicht anführen möchte, hat der alte und ehrwürdige Rat der Hekate den Heiligen Orden des Blutmondes gegründet, um dich gebührend zu ehren.«
    Mir blieb beinahe das Herz stehen. Nicht einmal in meinen kühnsten Träumen hatte ich erwartet, dass man mich ehren würde. Ich warf Adam einen fragenden Blick
zu. Er zwinkerte lächelnd. Fassungslos beobachtete ich, wie Orpheus vortrat und Maisie eine Kette überreichte. Meine Schwester drehte sich wieder zu mir um und hielt mir das goldene Geschmeide über den Kopf.
    »Wir, der altehrwürdige und wohltätige Rat der Hekate, ernennen dich hiermit zu Sabina Kane, Hohepriesterin des Blutmondes. Mögest du deine neue Stellung dazu nutzen, die große Familie der Magier zu beschützen und ihr für immer zu Diensten zu sein.«
    Sie legte die Kette um meinen Hals. Das Gold fühlte sich auf meiner nackten Haut angenehm kühl an. »Seht her, versammelte Gemeinde! Sabina Kane steht von nun an unter dem Schutz des Rates. Jeder ihrer Feinde ist unser aller Feind.«
    Ich blickte an mir herab. An der Kette hing ein Amulett von der Größe eines Silberdollars. In der Mitte der goldenen Fassung befand sich ein großer Mondstein. In das Metall waren Symbole eingeritzt, die wie Hieroglyphen aussahen, wobei ich vermutete, dass es sich um hekatische Zeichen handelte. Hekatisch war die Sprache der magischen Rituale.
    Mein Blick traf den meiner Schwester. Ihre Augen funkelten verdächtig feucht. »Was bedeuten die Zeichen?«, wollte ich wissen.
    »Da steht: ›Diese Tochter der Hekate ist die Fackelträgerin, die uns den Weg weisen wird.‹«
    Auch mir standen nun Tränen in den Augen, und ich schluckte. »Danke«, murmelte ich und wagte nichts mehr hinzuzufügen,
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