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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2
Autoren: Jaye Wells
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ungewöhnlichen Begleiter erzählt. Darf ich ihn hochheben?« Sie sah mich an.
    »Warum fragst du ihn nicht selbst?«, meinte Giguhl schnippisch.
    Maisie wich einen Schritt zurück. Man merkte deutlich, dass sie befürchtete, ihn beleidigt zu haben.
    »Achte nicht auf ihn. In Katzengestalt ist er immer ziemlich schlecht gelaunt«, sagte ich. »Benimm dich, Mäusefreund.«
    »Versuch du mal, dich zu benehmen, wenn du der Welt ständig deine nackten Eier präsentieren musst, Blutsauger!«
    Maisie lachte – ein musikalischer Klang, der mich an eine Märchenprinzessin denken ließ. Sie ging in die Hocke, um dem Kater ins Gesicht zu blicken. Giguhl, der sich in ihr wohl eine mögliche Verbündete erhoffte, machte runde Augen, um wie ein süßes Kätzchen zu wirken. Sie kraulte ihn entzückt zwischen den Fledermausohren. »Er ist wundervoll.«
    Der Dämonenkater neigte den Kopf und begann zu schnurren. Streichelnd hob sie ihn hoch, drückte ihn an ihre Brust und sah mich dabei zufrieden lächelnd an. »Du hast wirklich großes Glück. Ich wünschte, ich hätte einen so entzückenden Familiar.«
    Giguhl warf mir einen selbstzufriedenen Blick zu. »Können wir die behalten?«, fragte er mich.
    Ich rollte mit den Augen. Ehrlich gesagt kam Eifersucht in mir auf. Er war mein Dämon, verdammt nochmal.
»Was auch immer du tust – gib ihm auf keinen Fall deine Kreditkartennummer.«
    Maisie runzelte die Stirn. »Was?«
    »Hör nicht auf sie«, mischte sich Giguhl hastig ein. »Wenn ich dir in meiner Katzengestalt gefalle, dann warte erst mal, bis du mich in meiner vollen Dämonenschönheit siehst. Du wirst begeistert sein.«
    Maisies Augen weiteten sich. »Oh, ja, das würde mir gefallen!«
    Das Bild des nackten Giguhl tauchte vor meinem inneren Auge auf. »Glaub mir, Maisie, das würde dir nicht gefallen. Jedenfalls nicht, bevor wir nicht ein paar Klamotten für ihn aufgetrieben haben.«
    Adam räusperte sich. »Apropos Klamotten. Ich sollte besser unsere Sachen aus dem Auto holen, damit wir uns etwas frischmachen können, ehe Sabina die restlichen Ratsmitglieder kennenlernt.«
    »Oh, ja«, sagte Maisie und betrachtete mich. »Möchtest du dir vielleicht etwas von mir leihen?«
    Ich warf einen Blick auf ihren langen Batikrock in Regenbogenfarben und die rosafarbene Bauernbluse. Offensichtlich betraf unsere genetische Ähnlichkeit nicht unseren Sinn für Mode. »Nein, schon in Ordnung. Ich habe meine Sachen im Wagen.«
    »Es ist wirklich kein Problem«, erwiderte sie. »Ich muss sogar darauf bestehen.«
    Wieder begann ich den Kopf zu schütteln, aber sie ließ sich nicht beirren. Sie schob mich zur Tür. Als ich hilfesuchend einen Blick über die Schulter warf, nickte mir Adam ermutigend zu. »Ich sage währenddessen den Ratsmitgliedern Bescheid, sich für den Ritus zusammenzufinden.«

    »Den Ritus?«, fragte ich und hatte auf einmal das Gefühl, überfordert zu sein. Maisie zog mich den Flur entlang.
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Es ist nur ein einfaches Reinigungsritual, um dich von dem schlechten Vampir-Karma zu befreien.«
    »Vampir-Karma?«
    Sie ignorierte meine Frage und hielt vor einer himmelblauen und mit Schäfchenwolken verzierten Zimmertür an.
    Maisie öffnete sie, und es verschlug mir einen Moment lang die Sprache. Bunte Wandbilder bedeckten jeden freien Zentimeter – selbst die Decke. Es schien kein verbindendes Thema zu geben, sondern ich hatte vielmehr den Eindruck, es mit dem Werk eines Schizophrenen zu tun zu haben.
    »Wow«, murmelte ich, da ich nicht recht wusste, was ich sonst sagen sollte. Es war gar nicht so, dass ich es nicht mochte. Ich vermochte nur nicht einzuschätzen, was es über den Geisteszustand meiner Schwester aussagte.
    »Recht unruhig, nicht wahr?«
    »Ich finde es wunderschön«, sagte Giguhl und bedachte Maisie mit einem bewundernden Katzenblick.
    Ich achtete nicht auf den kleinen Verräter, sondern drehte mich langsam einmal im Kreis, um den ganzen Raum in Augenschein zu nehmen. »Dafür hast du bestimmt lange gebraucht.«
    Sie lachte. »Na ja. Das Bild basiert auf einer Vision, die ich vor einigen Jahren hatte.«
    Ich drehte mich zu ihr. »Und was bedeutet es?«
    Sie zuckte mit den Achseln und kraulte Giguhl unter
dem Kinn. »Das versuche ich auch noch herauszufinden.« Sie zeigte auf eine Stelle, an der ein Rotkardinal und ein Blauhäher nebeneinander herflogen. »Das Malen hilft mir, die Botschaften zu entziffern, die in meinen Visionen liegen. Manchmal sind es einfach Hinweise auf
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