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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2
Autoren: Jaye Wells
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das nun völlig geschlagene Mädchen willig ergreifen ließ. Immer wieder warf sie mir besorgte Blicke zu, während die Wachmänner sie aus der Schusslinie führten.
    »Sie haben viel Mut, hier aufzutauchen«, sagte Orpheus schließlich.

    »Ich weiß sehr wohl, dass ich nicht willkommen bin«, erwiderte ich. »Aber dieses Anwesen wird in zehn Minuten angegriffen.«
    Orpheus’ Augen musterten meine blutigen Klamotten, die ich seit dem Kampf mit Damara nicht gewechselt hatte. »Welche Armee steht hinter Ihnen?«
    Als mir klar wurde, dass er meine Warnung missverstanden hatte, erklärte ich hastig: »Ich habe keine Armee. Ich bin gekommen, um Sie davor zu warnen, dass die Nod-Kaste nicht länger warten will, dass die Magier den Krieg ausrufen. Sie haben die Dominae davon überzeugt, das selbst in die Hand zu nehmen.«
    Orpheus warf den Kopf zurück und lachte. »Beinahe hätte ich Ihnen geglaubt, Sabina. Aber die Nod-Kaste? Das ist lächerlich.«
    Ich sah ihm direkt in die Augen. »Fragen Sie Damara, wie lächerlich das ist.«
    Orpheus überlegte einen Moment lang und blickte dann zu dem Mädchen hinüber. »Damara? Wovon redet sie?«
    Damara öffnete zitternd den Mund, um zu antworten. Doch in diesem Moment wurde die Haustür aufgerissen. Maisie rannte heraus, dicht gefolgt von Rhea.
    Meine Schwester blieb abrupt stehen, als sie die Waffen sah, die auf mich gerichtet waren. »Sabina? Was ist hier los?«, wollte sie wissen.
    Orpheus trat zu ihr und hielt sie fest, ehe sie weiter auf mich zueilen konnte. »Ich kann dir sagen, was hier los ist, Maisie. Deine Schwester hat Damara entführt.«
    Maisie sah mich fassungslos an. »Was? Warum?«
    Rhea musterte mich finster. »Du kleine Ratte!«
    »Ich habe doch nur behauptet, sie sei meine Geisel,
um überhaupt hier hereinzukommen. In Wahrheit war sie diejenige, die versucht hat, mich umzubringen. Sag es ihnen endlich, Damara.«
    Alle Augen richteten sich auf das Mädchen. Tränen strömten ihr über die Wangen, während sie zu sprechen versuchte. »Ich … Ich … Ich habe nicht gewollt, dass es so weit kommt.«
    Rheas Zorn verflog, stattdessen spiegelte sich unendliche Enttäuschung in ihrer Miene. »Damara?«, flüsterte sie kaum hörbar. »Wie konntest du nur?«
    Damara senkte den Kopf. »Sie haben gesagt, Sabina hätte meine Mutter getötet.«
    Orpheus’ Augen weiteten sich. Er hatte sich noch nicht wieder in der Gewalt, als Maisie das entsetzte Schweigen brach. »Ich glaube, wir sollten besser hineingehen und das alles in Ruhe klären.«
    Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. »Dazu bleibt uns keine Zeit.«
    »Erklärt mir endlich jemand, was hier eigentlich los ist!«, brüllte Orpheus.
    »Damara, rede endlich«, forderte ich das Mädchen erneut auf.
    »Es stimmt. Die Nod-Kaste hat versucht, einen Krieg heraufzubeschwören. Sie wollte, dass ich Sabina töte, damit sich Maisies Prophezeiung nicht erfüllt. Und als ich versagt habe, beschlossen die Mitglieder, die Dominae sollten einen Hinterhalt planen. Die Alpha-Domina gehört auch zur Kaste.«
    Maisie rieb sich verzweifelt die Schläfen. »Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Warum sollte die Kaste einen Krieg heraufbeschwören? Und was hat das alles mit Sabina zu tun?«

    »Sabina«, sagte Slade leise zu mir. »Noch zwei Minuten bis Mitternacht.«
    Mir stockte beinahe das Herz. »Hört zu. Wir haben jetzt keine Zeit für Erklärungen, sondern wir müssen sofort alle von hier wegbringen!«
    Orpheus verschränkte die Arme. »Selbst wenn die Kaste versuchen sollte, uns anzugreifen, schaffen sie es gar nicht erst durchs Tor. Wir haben unsere Wachen und unsere Sicherheitsvorkehrungen verdoppelt. Die einzigen Wesen, die hier hereinkommen, sind Magier.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Und wieso stehe ich dann hier mit einem Rudel Werwölfe und einem Vampir?«
    Orpheus hielt inne. Zum ersten Mal zeigte sich Zweifel in seinen Augen.
    Maisie öffnete den Mund. Doch sie kam nicht mehr dazu, etwas zu sagen, denn eine gewaltige Explosion hinter dem Gebäude zerriss mir fast das Trommelfell. Wir wirbelten herum, um zu sehen, woher der Lärm kam. Hinter dem Haus stieg eine Rauchwolke auf, und Schreie drangen zu uns herüber.
    »Gütige Lilith!«, rief Orpheus entsetzt. »Was zum Teufel war das?«
    Ein leises Knurren jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Ich drehte mich um und riss die Augen auf. Michael, Rex und die anderen drei Werwölfe befanden sich mitten in der Verwandlung. Ihre Gesichter waren verzerrt, ihre
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