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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert
Autoren: HEIDI BETTS
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für die Zukunft gab.
    „Ja. Heiraten ist die beste Lösung. Und du wirst sehen, wir werden beide davon profitieren.“
    Nicht gerade eine heiße Liebeserklärung . „Tut mir leid.“ Sie schüttelte den Kopf und sah Trevor dabei nicht an. „Ich kann es nicht tun.“
    Er trat ein paar Schritte zurück, als habe sie eine ansteckende Krankheit. „Es tut mir auch leid.“ Sein Tonfall war schneidend. „Ich kann dir nur raten, dir die ganze Sache noch mal zu überlegen. Wenn du das durchsetzen willst, was du vorhast, werde ich nicht länger Rücksicht auf dich nehmen. Ich werde das Sorgerecht beantragen, und du weißt genau, dass das Gericht mir als dem leiblichen Vater den Jungen zusprechen wird.“
    Von seiner Macht, seinem Reichtum und seinen Beziehungen einmal abgesehen. Ja, er hatte recht. Wenn sie vor Gericht um Bradley kämpften, würde das Kind ihm zugesprochen. In diesem Fall hätte Haylie ganz schlechte Karten.
    Wie um sie nur nicht zu berühren, ging er vorsichtig um sie herum und verließ das Büro. Und Haylie stand da wie erstarrt. Seine kaum verhüllte Drohung hatte sie tief getroffen.
    Zum ersten Mal seit längerer Zeit wachte Trevor allein auf. Die linke Seite des Bettes war leer. Keine verschlafene Haylie räkelte sich neben ihm. Wie schnell hatte er sich daran gewöhnt, dass sie nachts immer bei ihm war. Vielleicht bildete er es sich auch nur ein, aber ihm schien, als herrsche im Raum eine Grabesstille und das Laken fühle sich kalt und abweisend an. Doch wenn er Glück hatte, würde dieser Zustand nicht sehr lange dauern.
    Wütend waren beide am Vorabend ins Bett gegangen. Dass die einzige Frau, der er jemals einen Heiratsantrag gemacht hatte, ihn nicht wollte, hatte ihn schwer getroffen. Ohne sie noch einmal anzusehen, war er aus dem Raum gestürzt, um sein verletztes Ego zu pflegen. Wahrscheinlich war Haylie auch nicht gerade zum Jubeln zumute gewesen, als er sie verlassen hatte. Er hätte sie nicht bedrohen sollen. Denn dass er notfalls vor Gericht um das Sorgerecht kämpfen würde, dass er ihr das Kind wegnehmen wollte, was war das anderes als eine brutale Drohung?
    Es musste doch irgendeinen Kompromiss geben, irgendeinen Mittelweg, auf dem sie sich treffen konnten, um herauszufinden, was das Beste für Bradley war und wie sie in Zukunft ihre Beziehung gestalten sollten. Immer noch war er der Meinung, dass eine Ehe das Beste für alle Beteiligten sei. Er zumindest konnte sich miesere Situationen vorstellen, als Haylie jede Nacht in seinem Bett zu haben und mit ihr aufzuwachen, als sein Haus und sein Leben mit ihr zu teilen und gemeinsam mit ihr Bradley aufzuziehen.
    Je länger er darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm die Idee. Und er beschloss, sie noch einmal vorzubringen. Vielleicht sollte er mit Haylie im hellen Tageslicht darüber sprechen, vielleicht konnte er sie dann eher dafür erwärmen. Sie musste doch einsehen, dass sein Plan sehr sinnvoll war.
    Nach einer kurzen Dusche zog er sich an und lief die Treppe hinunter. Bestimmt war Haylie schon in der Küche, fütterte Bradley und machte ihn für den Kindergarten fertig. Doch im untersten Stockwerk war nichts zu hören, und die Küche war leer. Alles stand noch so herum, wie sie es tags zuvor verlassen hatten. Verärgert zog Trevor die dunklen Brauen zusammen. Wo waren die beiden? Er ging durch alle Räume im Parterre, doch es war keiner da. Schnell lief er die Treppe wieder hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Vor Haylies Zimmertür blieb er stehen. Sie war geschlossen. Wie seltsam. Normalerweise ließ sie die Tür offen stehen, wenn sie mit dem Kind das Haus verließ.
    Vorsichtig klopfte er an. Nichts. Wieder klopfte er, stärker diesmal. „Haylie!“ Keine Antwort. Zögernd drehte er den Türknauf. Die Tür war nicht abgeschlossen, und Trevor stieß sie auf. Auch hier war keiner. Das Bett war gemacht, die Babysachen waren verschwunden. Hastig riss er den Kleiderschrank auf. Leer. Und das Bad sah aus, als sei es nie benutzt worden.
    Haylie war weg und mit ihr das Kind. Sein Kind. Er erschauderte, ihm stockte der Atem. Doch noch wollte er nicht glauben, was er sah. Schnell rannte er nach unten und durchsuchte erneut jeden Raum, selbst den Besenschrank und zum Schluss die Garage. Der große Wagen, den er ihr zur Verfügung gestellt und den sie in letzter Zeit immer benutzt hatte, war noch da, nicht aber ihr kleines altes Auto.
    Das war der Beweis. Haylie und Bradley waren nicht mehr da. Sie hatte ihn verlassen.
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