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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jule Winter
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er wieder Frederick, der freundliche Nachbar aus der Wohnung unter ihr, bei dem sie sich Zucker holen konnte oder der sie an ihrem ersten Abend in der neuen Stadt bekocht hatte, weil ihre Küche noch nicht eingerichtet war.
    »Warst du auch im Club?«
    »Du bist an dem Abend einfach verschwunden, das fand ich so schade. Ich dachte, das mit uns wird jetzt was Richtiges. Aber dann bist du weggegangen, und ich bin dir nach.«
    Sie begann zu zittern.
    »Ich hab gesehen, was die Männer mit dir gemacht haben.« Jetzt klang er wie ein kleiner Junge. »Die waren nicht nett zu dir, die Männer. Sie haben dich benutzt wie ein Stück Fleisch. Das hat mir gar nicht gefallen. Darum bin ich wieder runter in den Club und hab den Vorhang hinter der Bar angezündet. Da sind dann alle aus dem Club gerannt, und die Männer kamen auch. Ich wollte ja zu dir und dich retten, aber dann war da der andere Mann.«
    »Rebus.«
    »Genau. Er ist gut zu dir, darum bin ich verschwunden und hab gewartet. Ich hab mir gewünscht, dass du später bei mir anrufst, ich hatte doch all die schönen Sachen für dich gekauft.«
    Frederick stand schwerfällig auf. »Ich hole sie, ja? Ich hab nämlich noch mehr.«
    Er ist verrückt, dachte sie verzweifelt. Ein Verrückter, der Häuser anzündet und für die Frau, von der er glaubt, sie zu lieben, Kleider kaufte.
    »Hier.« Er rollte einen Koffer in die Küche und wuchtete ihn auf den Tisch. »Schau mal. Das gefällt dir doch, oder?«
    »Und die anderen Leute? Was haben sie dir getan?« Pia versuchte, das Thema zu wechseln.
    Darüber musste er erst nachdenken. Dann sagte er: »Die ganze Stadt ist so dreckig. Voller Menschen, die alles schmutzig machen. Ich kann gar nicht so viel Müll aufsammeln, wie sie fallen lassen. Darum bin ich ihnen hinterher. Darum hab ich sie gereinigt.«
    Das wurde ihr zu viel. Pia stand auf. »Ich muss jetzt gehen«, sagte sie leise.
    »Ja.« Er blickte sie an, und sie konnte sich nicht rühren.
    Sie stellte ihren Becher in die Spüle – was ihm ein seliges Lächeln entlockte – und ging an ihm vorbei in den Flur. Draußen vor der Wohnungstür hörte sie ein Flüstern.
    »Wir sollten jetzt die Tür aufmachen, denkst du nicht auch?«, fragte sie sanft.
    Sein Blick ging an ihr vorbei, dann nickte er. Sie drückte sich gegen die Wand, als er zur Wohnungstür trat. Der Geruch nach Desinfektions- und Putzmitteln stach ihr in die Nase.
    Frederick öffnete die Wohnungstür. Im selben Moment sprang sie weit auf und wurde ihm aus der Hand gerissen. Er prallte nach hinten, und sofort waren zwei Polizisten über ihm, die ihn überwältigten und ihm Handschellen anlegten. Frederick wehrte sich nicht. Er verharrte auf dem Bauch, ließ sich dann auf die Beine helfen und aus seiner Wohnung führen.
    Pia folgte ihnen.
    Vor der Wohnungstür standen auch die beiden Polizisten, die sie vor zwei Wochen im Krankenhaus vernommen hatten.
    »Sie haben sicher ein paar Fragen an mich«, sagte sie ganz cool.
    Dieses Mal konnten sie ihr nichts anhaben. Sie hatte ihre Dämonen besiegt.
    ***
    Als er nach Hause kam, war Pia verschwunden. Ihr Mini parkte nicht vor dem Gebäude, die Räume waren dunkel, kalt und leer ohne sie.
    Einen Moment lang glaubte Rebus, sie wäre wieder geflohen. Es war in den letzten beiden Wochen seine ständige Angst gewesen, dass sie ihn wieder alleinließ, dass sie so flüchtig war wie ein Geist, der kam und ging, wie es ihm gefiel.
    Er war bei der Polizei gewesen und hatte seine Aussage gemacht. Es stellte sich heraus, dass er nicht der Einzige war, der Frederick erkannt hatte. Seit dem frühen Morgen waren mehrere Hinweise eingegangen. Seine Aussage hatte nur bestätigt, was die Polizei bereits wusste.
    Es beruhigte ihn sehr, dass es nun vorbei war. Während der letzten beiden Wochen hatte er ständig befürchtet, dass wieder ein Feuer ausbräche, diesmal womöglich in seinem Loft. Er hatte sogar Feuermelder installieren lassen. Heimlich, um Pia nicht zu beunruhigen.
    In ihrem Schlafzimmer war alles wie immer. Er ging nach unten und arbeitete ein paar Stunden. Anschließend versuchte er, sie auf dem Handy zu erreichen. Es war ausgeschaltet.
    Er redete sich ein, dass es keinen Grund gab, sich zu sorgen. Sie kam wieder, ganz bestimmt. Vielleicht hatte sich kurzfristig ein Termin ergeben, den sie wahrnahm. Manchmal schaltete sie dann das Handy aus, damit sie sich ungestört der Kundin widmen konnte.
    Trotzdem war er erleichtert, als sie um kurz nach fünf heimkam. Er stand sofort vom
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