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Romanze im spanischen Schloss

Romanze im spanischen Schloss

Titel: Romanze im spanischen Schloss
Autoren: Rebecca Winters
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seien Sie doch nicht so ungeduldig.“
    Jillian atmete tief durch. „Es geht mir gut. Glücklicherweise habe ich sonst keine Verletzungen. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass ich von einem der besten Augenärzte Spaniens behandelt werde. Trotzdem kann ich nicht einfach hier herumliegen und nichts tun. Gerade Sie sollten dafür Verständnis haben, denn Ihnen würde es genauso ergehen.“
    Die Falte zwischen seinen dunklen Augenbrauen vertiefte sich. „Wie kommen Sie darauf?“
    „Weil Sie wie ein Tiger im Käfig umherlaufen, wenn Sie nichts zu tun haben.“
    „Tue ich das?“, erwiderte er leicht belustigt.
    „Glauben Sie mir, ich kenne mich damit aus, denn wir sind uns ziemlich ähnlich. Sie würden am liebsten auf Ihr Landgut zurückfahren und sich um Ihre Olivenhaine kümmern. Das lässt Ihr Pflichtbewusstsein jedoch nicht zu, denn Sie fühlen sich für mich verantwortlich. Und das tut mir leid.“
    Geistesabwesend rieb er sich den Nacken. „Wer hat Ihnen erzählt, dass ich ein Landgut und Olivenhaine besitze?“
    „Niemand. Als Dave Ihren Familiennamen erwähnte, war mir klar, dass Sie der Besitzer von Soleado Goyo sind.“
    „Kennen Sie sich mit Oliven aus?“
    „Ihr Olivenöl ist meiner Meinung nach das beste auf dem Markt, ich benutze kein anderes zum Kochen. Als ich gestern an Ihrem Gut vorbeifuhr, habe ich angehalten und mit einem Ihrer Mitarbeiter geredet.“
    „So? Davon weiß ich gar nichts.“
    „Weshalb hätte man es Ihnen berichten sollen? Ich …“ Sie verstummte, weil ein Mann mit Schnurrbart hereinkam.
    „Guten Morgen, Miss Gray. Ich bin Dr. Filartigua“, stellte er sich vor.
    Sie seufzte erleichtert. „Gut, dass Sie kommen. Ich möchte mich dafür bedanken, dass Sie mich operiert haben.“
    „Das ist mein Job. Wie geht es Ihnen?“
    „Gut genug, um entlassen zu werden.“
    „Das freut mich. Trotzdem sollten Sie noch einen Tag länger hierbleiben, damit Sie sich von dem Schock erholen.“
    „Das ist nicht nötig, mir geht es wirklich gut. Außerdem muss ich wegen meiner Arbeit dringend nach New York zurückkehren.“
    Der Arzt schüttelte den Kopf. „Fliegen dürfen Sie erst wieder in vier Wochen.“
    „Wie bitte?“
    „Der Druck im Flugzeug könnte sich negativ auf Ihr Auge auswirken. Sie möchten doch so schnell wie möglich gesund werden, oder?“
    „Natürlich!“ Sie hätte weinen können vor Enttäuschung.
    „Auto fahren dürfen Sie momentan auch nicht. In einer Woche kommen Sie zur Nachuntersuchung, dann sehen wir weiter.“
    „Aber ich dachte, die Operation sei erfolgreich verlaufen. Es war doch nur ein Glassplitter.“
    „Da haben Sie recht. Doch erst im Verlauf des Heilungsprozesses werden wir wissen, ob Ihr Auge dauerhaft geschädigt wurde.“
    „Heißt das, ich muss damit rechnen, dass ich rechts nicht mehr sehen kann?“, fragte sie entsetzt.
    „Die Möglichkeit kann ich nicht ausschließen. Wir sollten jedoch nicht mit dem Schlimmsten rechnen. Gönnen Sie sich eine Auszeit, und genießen Sie das Nichtstun.“
    „Aber …“
    „Kein Aber“, unterbrach er sie lächelnd. „Morgen früh sehe ich mir Sie noch einmal an. Wenn alles in Ordnung ist, kann ich Sie entlassen.“ Dann verabschiedete er sich und verschwand.
    Als Remi ihre Hand nahm, wollte sie ihm diese entziehen, er hielt sie jedoch fest. Ihr war klar, dass er sie trösten wollte. Wenn er allerdings jetzt auch nur ein Wort sagte, würde sie in Tränen ausbrechen.
    Würde sie auf dem rechten Auge nicht mehr richtig sehen können oder gar blind sein? Den Gedanken fand sie unvorstellbar. Doch durfte sie sich überhaupt beklagen? Immerhin war sie glimpflich davongekommen, während ihr Mann damals den Unfall nicht überlebt hatte.
    Sie nahm sich zusammen und löste sanft ihre Hand aus Remis. „Es ist alles in Ordnung“, flüsterte sie.
    „Gut, dann fahre ich nach Toledo und hole Ihr Gepäck und Ihre persönlichen Sachen. Ihr Laptop befand sich sicher auch in dem Auto, oder?“
    Ohne ihn anzusehen, nickte sie. „In meinem Koffer.“
    „Okay, Sie können vom Bett aus arbeiten, wenn Sie möchten. Ich bin bald wieder zurück.“ Dann drehte er sich um und durchquerte den Raum.
    „Don Remigio?“, rief sie hinter ihm her.
    An der Tür blieb er stehen. „Sie sollen mich doch Remi nennen“, erinnerte er sie leicht verärgert.
    Sie hatte ihn nicht beleidigen wollen. „Ja, ich weiß. Also, Remi, ich habe Ihnen so viel zu verdanken. Wie kann ich das jemals wiedergutmachen?“
    „Es hilft mir, meine
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