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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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denkbar gewesen, dass du dich nach einem zusätzlichen Einkommen umgesehen hast, um den gewohnten Lebensstil wieder aufnehmen zu können. Hinzu kam, dass du während der Arbeit bei der Zeitschrift viel gereist bist, vor allem nach Asien und in den Pazifikraum. Da hättest du reichlich Möglichkeiten gehabt, dort Kontakte herzustellen. Und dann war da deine Freundin, mit der du an dem Tag, als ich dich kennenlernte, zu Mittag gegessen hast. Sie hatte etwas genommen.“
    „Troy hatte nur ein einziges Glas Champagner getrunken. Sie ist so schnell beschwipst, dass sie sogar bei einer Likörpraline die Wirkung spürt.“ Es kostete Gerry Mühe, sich zu beherrschen. „Als wir uns geliebt haben, warst du also überzeugt, dass ich einen Schmugglerring leite. Und nicht nur das, du dachtest auch, ich hätte meine Models heroinsüchtig gemacht.“
    „Da war ich schon fast sicher, dass du unschuldig bist.“
    Roberts sachlicher Ton machte Gerry nur noch wütender.
    „Fast.“ Sie richtete sich kerzengerade auf. „Nur weiter“, forderte sie mit ausdrucksloser Stimme. „Erzähl mir, wie du gemerkt hast, dass es Honor war.“
    „Du scheinst nicht sehr überrascht zu sein“, bemerkte Robert trocken.
    Gerry seufzte. „In manchen Dingen entwickelt Honor erstaunlich wenig moralische Bedenken. Ich hätte mich fragen sollen, ob sie das auch in anderen Lebensbereichen tut. Aber die Buchführung konnte sie nicht fälschen – ich habe aus den Erfahrungen meines Vaters gelernt und die Bücher regelmäßig überprüft.“
    „Du bist die Unterlagen durchgegangen, die Honor dich sehen lassen wollte. Da gab es jedoch auch andere. Aber sie hat ihre kriminellen Geschäfte sorgfältig von denen der Agentur getrennt.“
    „Außer bei Maddie“, sagte Gerry verbittert.
    Robert zuckte die Schultern. „Außer bei Maddie. Doch trotz des Hinweises hat die Polizei festgestellt, dass Honor ebenso viele Gelegenheiten zum Reisen und ebenso wenig Geld wie du hatte. Außerdem lebte sie mit einem Mann zusammen, der tief in der Drogenszene steckte.“
    „Sie selbst nimmt keine Drogen“, erklärte Gerry müde. „Jedenfalls glaube ich das.“
    „Sie nimmt keine, auch ihr Liebhaber nicht, der den Ring aufgezogen hat. Aber das tun die Leute, die das Zeug verkaufen, nur selten. Sie kennen die verheerenden Folgen ihrer Ware.“
    „Wenn tatsächlich so ein Bankkonto auf meinen Namen läuft, wie ist die Polizei darauf gekommen, dass es Honor war, die den Drogenhandel organisiert hat, und nicht ich?“ Gerry ließ sich nicht anmerken, wie unglücklich sie war.
    „Der ganze Sachverhalt erschien den Behörden einfach zu glatt und augenfällig, erst recht, als sie entdeckten, dass der Buchhalter und Honor ein Verhältnis hatten. Er galt vor fünf Jahren als Verdächtiger in einer Betrugsaffäre. Zwar konnte man ihm nichts nachweisen, aber die Leute vom Betrugsdezernat waren überzeugt, dass er nicht nur darin verwickelt, sondern sogar der Drahtzieher des Schwindels war. Vor einem Monat hat eure Buchhaltung eine Sachbearbeiterin eingestellt, eine verdeckte Ermittlerin und Computerspezialistin. Wenn man sich mit Rechnern auskennt, kann man alles aufspüren, was je eingegeben worden ist, selbst wenn es gelöscht wurde. Da in eurer Buchhaltung strenge Sicherheitssperren eingebaut waren, staunte die Ermittlerin umso mehr, als sie eine nur schlecht verwischte Spur zu einem Schweizer Bankkonto entdeckte, das auf deinen Namen lief.“
    Gerry befeuchtete sich die trockenen Lippen. „Ich verstehe“, sagte sie ruhig. „Willst du damit sagen, die Agentur wurde als Geldwaschanlage benutzt?“
    „Nein. Aber die Agenturcomputer wurden dazu benutzt, um das Ganze zu organisieren. Scheinbar von dir, und das bestärkte die Ermittlungsbeamten in ihrem Verdacht, weil die Spur zu deutlich und auffällig war. Also begannen sie, Honor unter die Lupe zu nehmen. Dabei stellten sie fest, dass sie Anfang des Jahres nach Thailand geflogen war und sich dort mit zwei verdächtigen Typen getroffen hatte. Die Polizei von Neuseeland unterhält sehr enge Kontakte zum thailändischen Drogendezernat, und die beiden Männer wurden schon länger beobachtet.“
    Gerry fühlte sich elend. „Erzähl weiter.“
    „Honor hat bei ihren Ausgaben offenbar sorgfältig darauf geachtet, nur wenig mehr auszugeben, als sie verdiente, um keinen Verdacht zu erregen. Doch noch warst du für die Ermittler nicht ganz aus dem Schneider. Zwar waren sie von Honors Schuld überzeugt, aber sie wussten immer
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