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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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Alle möglichen Gedanken stürzten auf sie ein.

    Die Morgendämmerung überraschte Gerry. Gähnend rieb sie sich die Augen, und ihr wurde bewusst, dass sie irgendwann eingeschlafen sein musste.
    Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr ein bleiches Gesicht mit dunklen Ringen unter den Augen. Sie duschte, schminkte sich sorgfältig und entschied sich für eine türkisfarbene Leinenhose mit einer dazu passenden Seidenbluse und Sandaletten.
    An der Tür stellte Gerry erstaunt fest, dass ihre Kabine unverschlossen war. Nachdenklich verließ sie ihr Gefängnis.
    Robert hantierte in der Kombüse und blickte auf. „Guten Morgen, Geraldine.“ Er betrachtete sie mit halb geschlossenen Augen und bemerkte betont locker: „Ah, da haben wir wieder die elegante, weltgewandte Miss Dacre! Fast schade, dass ich die leicht zerzauste Geraldine ohne Make-up inzwischen lieb gewonnen habe.“
    Unwillkürlich musste sie lächeln. „Das hast du hübsch gesagt.“
    Robert lachte. „Komm, und frühstück mit mir.“
    Nein, dachte Gerry, was immer er vorhat, er ist kein Drogenschmuggler! So könnte er mich nicht ansehen oder necken oder lachen, wenn er mir etwas Böses wollte.
    Ihr war etwas leichter ums Herz, und sie setzte sich an den Tisch und begann zu essen.
    Danach schloss Robert sie nicht mehr in ihrer Kabine ein. Es war, als hätten sie stillschweigend Waffenstillstand geschlossen. Gemeinsam räumten sie auf und zogen sich später ins Cockpit zurück, um in der Sonne zu sitzen. Robert las Fachzeitschriften, und Gerry versuchte, sich in ein Buch zu vertiefen.
    Mit wenig Erfolg. Ihre Gedanken schweiften immer wieder ab, und sie suchte nach einem Ausweg aus ihrem Dilemma.
    Irgendwie musste sie es schaffen, an die Instrumentenkonsole heranzukommen und um Hilfe zu funken, obwohl sie keine Ahnung hatte, wie das Gerät zu bedienen war.
    Doch Robert hatte sich zwischen Gerry und die Konsole gesetzt, und während des langen Vormittags sorgte er dafür, dass Gerry keine Gelegenheit erhielt, auch nur in die Nähe der Geräte zu gelangen.
    Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als am Instrumentenfeld ein Signal ertönte. Robert blickte auf. „Würde es dir etwas ausmachen, unter Deck zu gehen?“, fragte er Gerry.
    „Aber nein.“ Sie nahm ihr Buch und ging.
    Muss ich jetzt Angst haben?, fragte Gerry sich.
    Nein.
    Trotz allem, was geschehen war, vertraute sie ihm.
    Ihr Herz schlug rascher, als er mit finsterer Miene an der Tür erschien.
    Erwartungsvoll sah Gerry ihn an. „Nun?“
    Er kam die letzte Stufe herunter. „Erzähl mir von deiner Agenturpartnerin“, forderte er Gerry auf.
    „Von Honor?“ Sie sah ihn verwundert an. „Was ist mit ihr? Ist etwas nicht in Ordnung?“
    „Das weiß ich nicht genau. Wie lange kennst du sie schon?“, fragte Robert ernst. „Wo hast du ihre Bekanntschaft gemacht?“
    Jetzt setzte Gerry alles auf eine Karte. „Weißt du, wie es einem Model namens Maddie Ingram geht? Sie lag im Krankenhaus.“
    Davon hing alles ab. Wenn Robert Maddie kannte, wusste er zu viel.
    Er antwortete nicht sofort. „Es geht ihr besser.“
    Panik überkam Gerry, doch sie schaffte es, ruhig zu erscheinen. „Warum hast du mich nach Honor gefragt?“
    „Weil es wichtig ist.“ Roberts harter Ton warnte sie, dass sie mit Ausflüchten nicht weiterkommen würde.
    Ein seltsames Gefühl der Verlassenheit überfiel Gerry. Leise sagte sie: „Sie war früher Model. Ich kenne sie seit Jahren.“
    „Seid ihr Freundinnen?“
    Gerry versuchte, in Roberts Zügen zu lesen, doch sein Blick blieb ausdruckslos.
    „Freundinnen nicht direkt“, bekannte sie zögernd. „Wir haben uns immer gut verstanden, und sie ist eine tüchtige Partnerin.“
    „Was hat dich bewogen, dich mit ihr zusammenzutun?“
    Robert benahm sich wie ein Polizeibeamter – höflich, entschlossen, beharrlich. „Nachdem mein Vater gestorben war, fühlte ich mich rastlos“, gestand Gerry. „Und als die Zeitschrift, für die ich arbeitete, verkauft wurde und die neuen Besitzer eine redaktionelle Richtung einschlugen, die gegen meine Überzeugungen ging, habe ich mich nach einer anderen Stelle umgesehen. Honor hatte sich da gerade von dem Mann getrennt, mit dem sie bis dahin zusammengelebt hatte.“
    Drogen, fiel Gerry ein, und ihr wurde übel. Honors Freund war heroinsüchtig gewesen. Gerry sah Roberts versteinerte Miene und fuhr fort: „Er hatte ihr gesamtes Geld verschleudert, und sie war verzweifelt. Das Modelgeschäft war das Einzige, mit dem sie sich auskannte.
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