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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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steckt, Rosalie?“
    „Meine Familie.“
    „Alle vierzehn Geschwister und das Paar, das Sie adoptiert hat?“
    „Manche mehr, andere weniger. Alles in allem stehen wir uns sehr nahe.“
    Sie vertrat Cates Interessen, weil Rebel sie darum gebeten hatte und sie selbst natürlich auch mit dem Mädchen fühlte. Sonderbarerweise war ihre Abneigung gegen Adam Cazell geschwunden. Er war kein schlechter Vater. In Anbetracht seiner Position und seines Lebensstils gab er sich wirklich Mühe, eine wichtige Rolle im Leben seiner Tochter zu spielen.
    „Sie haben großes Glück mit Ihrer Familie“, meinte er lächelnd.
    Versonnen blickte er auf den See hinaus, und Rosalie spürte, dass er sich von ihr zurückzog. Er war so stark und selbstsicher, und dennoch fühlte er sich auf dem Gipfel seiner Macht womöglich sehr einsam. Sie fragte sich, ob seine Eltern sich genug Zeit für ihn genommen hatten, ob er Geschwister hatte, mit denen er aufgewachsen war und alles geteilt hatte. Was war mit seiner Exfrau, seinen Freundinnen … hatten sie je sein Herz berührt – oder seine Seele?
    Während er seinen Gedanken nachhing, kam ihr plötzlich die Idee, dass er immer allein gewesen war und nichts anderes kannte. Ein Mann wie er hatte wenig Ebenbürtige, und diese würden stets mit ihm wetteifern. Hatten seine Partnerinnen je mehr in ihm gesehen als den reichen Gönner? Sein immenses Vermögen und der damit verbundene Einfluss hatten ihnen vermutlich genügt.
    Vielleicht hatte sie sich in ihrem Urteil über ihn getäuscht. Impulsiv trat sie näher und berührte seinen Arm. „Cate und Sie könnten eine wundervolle Einheit bilden, wenn Sie sich um sie bemühen würden.“
    Adam ignorierte ihre Bitte und sah sie prüfend an. „Und was ist mit uns?“ Er legte ihr die freie Hand auf die Schulter.
    Eine heiße Woge durchrann sie. Schockiert über ihre heftige Reaktion, schaute sie ihn verwirrt an.
    „Warum vertrauen Sie mir Cate an, wenn Sie selbst sich nicht einmal die Zeit genommen haben, die Person kennenzulernen, die in mir steckt, Rosalie?“
    Seine Worte trafen sie mitten ins Herz.
    Sein unverhohlenes Verlangen raubte ihr den Atem.
    In ihr regte sich etwas Neues und Fremdes, ein sinnliches Erwachen, mit dem sie nicht gerechnet hatte, der Wunsch, diesen Mann in jeder Hinsicht kennenzulernen, die Sehnsucht nach jener Liebe, die zwischen ihren Schwestern und deren Männern existierte. Trotz dieser intensiven Emotionen wurde sie von Panik erfasst. Es ist nicht sicher, warnte eine innere Stimme.
    „Dad!“, ertönte der empörte Ruf seiner Tochter.
    Er presste die Lippen zusammen. „Glauben Sie nicht, dass ich aus Ihrem Leben verschwinde, Rosalie. Wir sehen uns wieder.“
    Sie war zutiefst aufgewühlt, als er sie freigab und sich zu Cate umwandte. Seine Tochter hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte ungeduldig zu ihnen herüber. Oder war sie wütend, weil er schon wieder mit einer anderen Frau weggegangen war, statt auf sie zu warten?
    Sie hatte beobachtet, wie Adam und Rosalie einander berührt hatten.
    Rosalie versuchte, Adams Worte zu verdrängen und sich auf das Kind zu konzentrieren, das kein Kind mehr war. Sie lief in einigem Abstand neben Adam her, aber das Gefühl, auf unerklärliche Weise mit ihm verbunden zu sein, ließ sich nicht abschütteln.
    Sie erreichten Cate.
    Adam legte den Arm um die Schultern seiner Tochter, und sofort wich ihre Anspannung. Lächelnd zog er sie an sich und plauderte mit ihr, während sie sich in seiner Aufmerksamkeit sonnte.
    Nachdem er sich von der Familie verabschiedet und für die Gastfreundschaft bedankt hatte, brachen Cate und er auf.
    Rosalie beobachtete, wie der Wagen die Auffahrt hinunterrollte und im Schatten der Allee verschwand. Ein sonderbares Sehnen erfüllte ihr Herz. Ich sollte bei ihnen sein.
    Unsinn, schalt sie sich sofort im Stillen.
    „Hast du etwas ausrichten können?“ Rebel hatte sich ihr unbemerkt genähert.
    „Ich habe es versucht.“
    „Dann wird er es beherzigen“, erklärte ihre Schwester zuversichtlich.
    Rosalie schwieg. Rebel war eine gute Menschenkennerin, und Adam Cazell gehörte zu den Männern, die einen Rat annahmen, wenn sie ihn für vernünftig hielten.
    Wir sehen uns wieder.
    War das gut oder schlecht?
    Zu diesem Zeitpunkt konnte sie es unmöglich entscheiden. Fest stand nur, dass Adam Cazell irgendwann in ihr Leben zurückkehren würde und sie sich dann mit ihm befassen musste.

4. KAPITEL
    Auf der Rückfahrt von Davenport Hall kreisten
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