Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
Vom Netzwerk:
Töten zusehen würde. Schließlich verschwand die Prozession in dem Gang, der um die Arena herum verlief.
    Wieder hob der Präsident die Hand und schwenkte das Taschentuch. Sogleich wurde der erste Stier mit Trommelwirbel in die Arena geschickt.
    „Er ist relativ klein und ängstlich“, stellte Señor Bonares leicht verächtlich fest. Dann lehnte er sich zurück und sprach hinter Davinas Rücken mit Ruy. Jamie saß auf den Knien seines Vaters, damit er besser sehen konnte.
    „Der Conde ist derselben Meinung“, wandte der Mann sich wieder an Davina. „Mit diesem Tier wird es keinen guten Kampf geben.“
    Es stellte sich heraus, dass er recht hatte. Der Stier, der Davina sehr leid tat, wurde in nicht einmal fünfzehn Minuten getötet, und der junge Stierkämpfer erhielt stürmischen Beifall von der Menge.
    „Die jungen Stierkämpfer sind nur dazu da, um die Leute in Stimmung zu bringen. Die meisten sind hauptsächlich wegen Carlos gekommen“, erklärte Señor Bonares.
    Und das stimmte. Carlos erschien als letzter Matador in der Arena. Auf den Befehl des Präsidenten kam er stolz herein und verbeugte sich erst vor ihm, dann betont auffallend vor Davina. Sie errötete, während die Leute begeistert applaudierten. Carlos lächelte, als er merkte, wie peinlich ihr die Sache war.
    Der Stier wurde losgelassen. Er hieß Viento Fuerte, starker Wind. Er wog fünfhundertvierzig Kilo, wie Señor Bonares erklärte.
    Davina wurde der Mund ganz trocken. Obwohl man frischen Sand aufgetragen hatte, lag der Geruch nach Blut in der Luft. Und das erzeugte zusammen mit der Hitze und der gespannten Erwartung der Menge eine ganz seltsame Atmosphäre. So etwas hatte Davina noch nie erlebt.
    Die Picadores trafen den Stier an den richtigen Stellen auf dem Rücken. Davina wandte sich voller Entsetzen ab, als das Tier versuchte, eins der Pferde auf die Hörner zu nehmen.
    „Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte Ruy spöttisch, „das Pferd ist gut geschützt. Du bist viel zu empfindlich.“
    Schließlich zogen die Picadores sich zurück, und Carlos stieß dem Stier die mit Fähnchen geschmückten Wurfpfeile sehr präzise in den Nacken. Sogleich klatschten die Leute Beifall.
    „Carlos hat heute Glück, er kämpft gegen einen sehr mutigen und kräftigen Stier“, sagte Señor Bonares.
    Davina erbebte. Das Tier stampfte mit den Hufen und wühlte den Sand auf, der von dem Blut, das ihm von Nacken und Rücken rann, rostrot war. Die Augen schienen zu glühen, und der Kopf war gesenkt.
    „Du liebe Zeit, das ist absolut fantastisch!“, hörte sie Señor Bonares neben sich ausrufen, als Carlos das Cape über dem Kopf schwang und die Menge vor Begeisterung aufschrie.
    „Oh nein, wie großartig“, stieß der Mann beeindruckt hervor. „Sehen Sie doch, wie der Stier haarscharf an ihm vorbeirast! Unglaublich!“
    Dann herrschte wieder Schweigen, während Carlos den Stier reizte. Und jedes Mal sah es gefährlicher aus.
    „Passen Sie auf, wie er den Stier beherrscht“, forderte Señor Bonares Davina auf. „Carlos hat Stil, und der Stier ist mutig und ein geschickter Kämpfer.“
    Durch den Geruch nach Blut und in der großen Hitze wurde ihr ganz schwindlig. Als der Stier wieder angriff und unvermittelt die Richtung änderte, hätte er Carlos beinah erwischt. Mit der Spitze eines seiner Hörner streifte er ihn am Anzug und riss ein Stück davon ab, sodass Carlos’ nackte Haut zu sehen war. Davina wurde übel, aber die Zuschauer gerieten außer sich, sie riefen und applaudierten. Carlos verbeugte sich, was in seiner Situation geradezu kühn und verwegen war, wie Davina fand. Und dann konzentrierte er sich wieder auf den Stier.
    Davina sah, wie das Tier auf Carlos zurannte, und schloss die Augen. Sie wagte nicht mehr hinzuschauen. Die Menge war völlig begeistert, und Señor Bonares rief aufgeregt aus: „Oh, er ist absolut perfekt! Condesa, schauen Sie nur, er hat den Stier besiegt! Es ist vorbei.“
    Der Präsident hielt eine kurze Ansprache, und die Leute klatschten und jubelten. Davina fühlte sich ziemlich elend, ihr war immer noch schwindlig. Sie beobachtete, wie die Maultiere mit den grünen und goldfarbenen Decken den toten Stier hinauszogen.
    „Carlos hat die Ohren und den Schwanz bekommen, das ist eine Auszeichnung“, erklärte sein Manager. „Es ist immer eine hervorragende Leistung, wenn ein Matador den Stier mit einem einzigen Stich tötet.“
    Davina nickte, und Jamie sah sich das alles mit großen Augen an. Der Kleine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher