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Roman mit Kokain (German Edition)

Roman mit Kokain (German Edition)

Titel: Roman mit Kokain (German Edition)
Autoren: M. Agejew
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mächtiger Bürokrat im Gesundheitswesen geworden und lehnt die Behandlung des kranken, verkommenen, gescheiterten Bürgers mit einem Federstrich ab.
    Roman mit Kokain ist 1986 bereits einmal in deutscher Sprache erschienen, allerdings in einer Übersetzung, die nicht vom russischen Original, sondern der französischen Übersetzung ausging und die sich daher von der Übersetzung, die nun Valerie Engler und Norma Cassau nach dem Russischen vorgenommen haben, in vielerlei unterschied. Auch endet das Buch in der vorliegenden Ausgabe zum ersten Mal so, wie Mark Levi sich das gewünscht hatte. Am 26. 8. 1933 hatte er an Nikolaj Ozup, den verantwortlichen Redakteur der Zeitschrift C ˇ isla , in der 1934 Teile des Romans mit Kokain vorabgedruckt wurden, einen Brief geschrieben, in dem er ersuchte, dem Schlusssatz: «Burkewitz hat abgelehnt» noch einen weiteren Absatz hinzuzufügen. Das hat Ozup damals unterlassen, und alle Ausgaben seither, in welcher Sprache auch immer, sind ihm darin gefolgt, weil der Brief Mark Levis, dessen Existenz so lange bestritten wurde, erst viel später von den zwei russischen Archivaren aufgefunden und publiziert wurde. Aber das gehört schon wieder zum Roman dieses Romans.
    Karl-Markus Gauß

EDITORISCHE NOTIZ
    In einem Brief an Nikolaj Ozup, Redakteur bei der Pariser Emigrantenzeitschrift C ˇ isla , in der 1934 der erste Teil des Romans mit Kokain publiziert wurde, schrieb Mark Levi alias M. Agejew: «Ich möchte Sie noch Folgendes fragen. Als ich meine Erzählung im Februar an Adamowitsch geschickt habe, da habe ich in meiner beispiellosen Zerstreuung vergessen, das Ende zu ergänzen. Das, was ich damals geschickt hatte, endete mit den Worten: ‹Burkewitz hat abgelehnt.› Als das Manuskript schon unterwegs war, fiel mir mein Fehler auf, sodass ich Adamowitsch in einem gesonderten Brief den Satz, mit dem die Novelle endet, nachgeschickt habe; dieser wäre nach den Worten ‹Burkewitz hat abgelehnt› zu ergänzen. Der Satz lautet folgendermaßen:
    ‹Das war alles, was Wadim Maslennikow hinterließ, abgesehen von schäbiger Wäsche, zerrissener Kleidung und einem kleinen gelben Glasfläschchen, auf dessen Etikett stand:
    1 gr.
    Cocain hydrochlor
    E. Merek
    Darmstadt›»
    Die vorliegende Ausgabe ist die weltweit erste, die diesen Schluss beinhaltet, und zudem die erste deutsche Übersetzung des russischen Originals. Als Grundlage diente die Buchausgabe aus dem Jahre 1936: Агеев М., Роман с кокаином. Париж, Издательская коллегия парижского объединения писателей [Ageev M., Roman s kokainom, Paris, Izdatel’skaja kollegija parižskogo obedinenija pisatelej]. Diese «Originalausgabe» unterschied sich in vielem von den russischen Neuauflagen, die seit 1990 erschienen sind und in denen an teils mehreren Stellen Wörter oder ganze Sätze ausgelassen wurden. Auch bei Absätzen, Kapiteln und Nummerierungen sowie bei der Hervorhebung einzelner Wörter und Passagen dient die Ausgabe von 1936 als Referenz.
    Der Titel «Roman mit Kokain» ist im Russischen zweideutig, da «Roman» dort auch «Liebschaft» oder «Affäre» bedeutet. Diese Doppeldeutigkeit gibt es so im Deutschen nicht und findet höchstens im Gleichlaut von «Roman» und «Romanze» Anklang.

Titel der russischen Ausgabe:
    «Roman s kokainom» (1936)
    Die Arbeit der Übersetzerinnen am vorliegenden Text
    wurde vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert.
    Die Übersetzerinnen danken ihrem Mentor Andreas Tretner.
    Copyright © Heirs of M. Ageyev
    Copyright © 2012 by Manesse Verlag, Zürich
    in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
    ISBN 978-3-641-08552-0
    www.manesse.ch

Cover

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