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Rolf Torring 131 - Der Skorpion

Rolf Torring 131 - Der Skorpion

Titel: Rolf Torring 131 - Der Skorpion
Autoren: Hans Warren
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konnten wir verstehen, denn zwischen unserer Einkerkerung und unserer Flucht lag nur eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne. Dabei waren wir aus dem Turm entkommen, aus dem zu entweichen noch keinem Gefangenen gelungen war.  
      Rolf blieb stehen und flüsterte:  
      „Jetzt sind wir dem Hause des Colonels genau gegenüber und müssen warten, bis die Soldaten sich verteilt haben, um uns zu suchen. Eine Abteilung wird wohl den Park durchsuchen, eine andere sicher nach der Stadt abmarschieren, um dort die Polizei zu alarmieren, wenn es nicht schon telefonisch geschehen ist. Ich glaube fest daran, daß wir in das weiße Gebäude eindringen, das Fort verlassen können und ungehindert bis zum Gouverneursgebäude kommen."  
      „Soldaten jetzt abrücken, Massers!" warf Pongo leise ein.  
      Deutlich konnten wir die Befehle Colonel Wals' hören. Eine Abteilung von zwanzig Mann wurde nach der Stadt geschickt. Auch unterwegs sollten die Soldaten nach uns Ausschau halten und sich schließlich bei dem Polizeichef Hosbreak melden. Die anderen Soldaten sollten in enger Kette den Park, bis zum alten Turm hin durchkämmen.  
      Zu unserer Freude vernahmen wir weiter, daß Sergeant Berrys den Colonel zum alten Turm begleiten sollte. Das war die Gelegenheit für uns, in das weiße Gebäude einzudringen.  
      Wir warteten noch kurze Zeit, hörten, wie die zwanzig Soldaten zum Tor abrückten, um den Weg in die Stadt anzutreten, und wie die anderen sich im Innern des Forts verteilten.  
      Wir schlichen dem Hause des Colonels entgegen. Als wir die letzten Büsche vor dem freien Platze erreicht hatten, sahen wir, daß aus den Fenstern des Hauses helles Licht fiel und den freien Platz einigermaßen beleuchtete. Da war kein einziger Soldat mehr. Nicht einmal einen Posten am Eingang des Hauses konnten wir entdecken.  
      Schnell eilten wir über den Platz, vermieden es aber möglichst, in die hellen Lichtbahnen, die die Fenster zeichneten, zu kommen, in denen wir in unseren hellen Anzügen zu leicht aufgefallen wären.  
      Die Haustür stand offen. Ohne zu zögern, betrat Rolf das Gebäude und eilte die Treppe empor. Im Hause lauschten wir einen Augenblick lang: alles war still. Während Pongo und ich in der mäßig großen, mit Rohrmöbeln ausgestatteten Diele stehenblieben, schritt Rolf auf die Tür des zunächst liegenden Zimmers zu. Die Tür stand halb offen; der Colonel war wohl eilig aus dem Hause gestürzt, als der Alarm ertönte.  
      Rolf schaute vorsichtig ins Zimmer, lachte befriedigt auf, öffnete die Tür ein Stück weiter und betrat das Zimmer. Ich selbst trat bis an die Tür heran und sah unsere Sachen, die uns die Soldaten so geschickt aus den Taschen gezogen hatten, auf dem breiten Schreibtisch liegen. Colonel Wals war wohl gerade mit der Prüfung der Papiere beschäftigt gewesen, denn unsere Pässe lagen aufgeschlagen da.  
      In Eile raffte Rolf unser Eigentum zusammen und übergab Pongo und mir, was uns gehörte. Ich fühlte mich schon wie ein freier Mann, als ich die Pistolen in die Taschen schob.  
      Irgendwo im Hause erklang plötzlich ein schwacher Laut. Er hörte sich wie ein kurzes Stöhnen an. Dann folgte eine zweiter Laut, als falle ein Gegenstand dumpf zu Boden.  
      Wir blickten einander überrascht an, dann deutete Rolf auf eine Tür, die unserem augenblicklichen Standplatz genau gegenüberlag.  
      Mir war es auch so vorgekommen, als seien die Laute hinter der von Rolf bezeichneten Tür erklungen. Deshalb nickte ich und schickte mich bereits an, den Flur zu durchqueren, als Rolf mich zurückhielt:  
      „Warte noch, Hans! Es könnte eine Falle sein! Am liebsten würde ich mich um die Geräusche gar nicht kümmern! Die Kreolin ..."  
      Jäh brach Rolf ab, denn die Klinke der Tür hatte sich bewegt. Unsere Hände fuhren nach den Pistolentaschen.  
      Wenn die Kreolin jetzt das Zimmer verlassen wollte, mußten wir sie mit vorgehaltener Waffe zur Ruhe zwingen, sonst war unsere weitere Flucht in Frage gestellt. Denn auf ihren Alarmruf würden die Soldaten sofort herbeieilen. Außerdem stand am Haupttor sicherlich noch ein Posten, der uns recht gefährlich werden konnte, wenn wir nicht vorzogen, die Mauer zu überklettern, die aber recht hoch war.  
      Mit unheimlicher Langsamkeit tat sich die Tür weiter und weiter auf. Wir hielten die Pistolen schußbereit. Da erleben wir eine Überraschung, die wir nicht erwartet hatten.  
      Durch den Türspalt schob sich ein
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