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Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Titel: Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer
Autoren: Hans Warren
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Stunde vertrödelt zu haben. Ich heiße übrigens Fred Backer."  
      „Sehr angenehm, Herr Backer," lächelte Rolf. „Aber ich weiß mit dem Namen nichts anzufangen. Sie müssen mir schon auf die Sprünge helfen."  
      „Haben Sie noch nie etwas von Fred Backer gehört?" tat unser Tischnachbar sehr erstaunt.  
      Wir überlegten eine Weile, mußten die Frage aber verneinen.  
      „Sie müssen jahrelang in der Wildnis gelebt haben," lachte unser Gegenüber. „Zeitungen haben Sie anscheinend kaum oder gar nicht gelesen. Mein Name hat einen guten Klang. Ich bin Amerikaner, Detektiv, und ohne mich rühmen zu wollen, darf ich behaupten, daß die Welt von mir spricht."  
      Jetzt schien Rolf ein Licht aufzugehen. Er nickte ein paarmal und meinte darauf:  
      „Fred Backer! Natürlich! Sie haben es fertiggebracht, daß man den Gangsterkönig Kapoll in Chikago endlich verhaften konnte! Ich erinnere mich jetzt, Ihr Bild war damals in allen Zeitungen."  
      Ich war sprachlos. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich das auch gewußt. Rolf mußte einen besonderen Grund haben, wie gedruckt zu schwindeln.  
      Fred Backer wurde offensichtlich etwas verlegen, er sagte mit gesenktem Kopf:  
      „Da müssen Sie mich immer noch verwechseln. Den Verbrecherkönig festzunehmen, ist mir leider nicht gelungen, weil ich damals — — anderswo eingesetzt war. Ich bin bei der Pinkerton-Gesellschaft angestellt, der man immer die schwierigsten Fälle anvertraut. Na, wie dem auch sei, ich freue mich, daß Sie mich endlich erkannt haben."  
      „Hm!" machte Rolf, und das klang doppelsinnig. „Aber nun sagen Sie uns bitte auch, warum Sie uns gefolgt sind."  
      „Sie sollen mir helfen!" platzte Backer heraus. „Ich folgte Ihnen, weil ich Sie nicht auf der Straße ansprechen wollte."  
      „Das hätten Sie getrost tun können," warf ich ein.  
      „Jaaa," meinte Rolf gedehnt, „wozu benötigen Sie denn unsere Hilfe, wo Sie ein so berühmter Detektiv sind?"  
      „Ich habe hier einen Fall zu bearbeiten und bin dabei auf unvorhergesehene Schwierigkeiten gestoßen. Man kennt mich hier. Verkleidet mag ich nicht herumlaufen. Ich muß mich etwas im Hintergrunde halten. In dem Nest hier ist ein großer Betrug verübt worden. Meine Firma hat mich hierher gesandt, von New York aus, aber ich komme in der Sache nicht recht weiter. Deshalb wiederhole ich meine Frage: wollen Sie mir helfen?"  
      Rolf schüttelte lachend den Kopf.  
      „Nein, Herr Backer! Dazu haben wir leider keine Zeit. Wir wollen in einer Stunde schon wieder abfahren. Außerdem sind wir keine Detektive, sondern Globetrotter, Weltreisende, in Ihrem Fach kennen wir uns nicht aus. Wir müssen also ablehnen."  
      „Schade!" meinte Backer betrübt. „Ich hatte fest mit Ihrer Hilfe gerechnet und mich auf Ihre Mitarbeit schon gefreut. Wo fahren Sie denn ab? Mit der Bahn?"  
      „Nein, mit -- unserer Jacht, die im Hafen liegt.  
      Wenn Sie den Fall schon erledigt hätten, würden wir Sie eingeladen haben, einige Tage unser Gast zu sein, und mitzufahren. Wir interessieren uns für Ihren nicht Immer ungefährlichen Beruf, der Geistesgegenwart und Kombinationsgabe verlangt. Sie hätten uns bestimmt manches spannende Erlebnis aus Ihrer Praxis erzählen können."  
      „Das schon, meine Herren, aber man gewöhnt sich allmählich an meinen Beruf wie an jeden anderen. Also in einer Stunde wollen Sie abfahren? Darf ich eine Bitte aussprechen? Ja? Danke! Ich würde mir Ihr Schiff gern einmal ansehen. In New York wird es Eindruck machen, wenn ich erzählen kann, daß Sie mir Ihre Jacht gezeigt haben."  
      „Sie dürfen kommen, Herr Backer," meinte Rolf nach kurzem Nachdenken. „Aber bitte nicht zu spät, bei Einsetzen der Dunkelheit wollen wir den Hafen verlassen."  
      „Ich werde rechtzeitig da sein, meine Herren. Bitte halten Sie mich nicht für aufdringlich. Allein schon mein Beruf bringt es mit sich, daß man gern alles Interessante persönlich sehen möchte."  
      Er stand auf, verbeugte sich, warf ein Geldstück auf den Tisch, an dem er gesessen hatte, und verließ die Teestube.  
      „Was wollte er wohl eigentlich von uns, Rolf?" fragte ich meinen Freund leise. „Glaubst du daran, daß er Detektiv ist?"  
      „I wo! Er wollte ein bißchen prahlen. Vielleicht hat er uns nach einem Zeitungsbild erkannt. Er scheint mir aber harmlos zu sein."  
      Wir zahlten und gingen zum Hafen. Kapitän Hoffmann meldete uns, daß wir
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