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Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Titel: Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer
Autoren: Hans Warren
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beschienen wurde.  
      Pongos Erscheinen war wirklich Rettung in letzter Minute gewesen. Ich sandte still, ein Dankgebet zum Himmel, mein guter Schutzengel hatte mich nicht verlassen.  
      Kapitän Hoffmann hatte schon den Hausmeister untersucht. Er lag in tiefer Bewusstlosigkeit, Pongos Hieb war nicht von schlechten Eltern gewesen. Trotzdem fesselten wir ihn der Vorsicht halber und trugen ihn in den zur Grotte mit dem Becken führenden Gang, wo wir ihn niederlegten. Wir wollten ihn nicht durch den Garten transportieren, um die Kurgäste des Doktors nicht zu beunruhigen.  
      „Du wirst später den Hausmeister bewachen, bis die Polizei eintrifft, um ihn zu holen," sagte Rolf zu Pongo.  
      Der Schwarze nickte zum Zeichen des Einverständnisses. John blieb bei Pongo zurück, um ihm Gesellschaft zu leisten und sich vielleicht etwas an der steinigen Ostküste umzusehen.  
      Als wir mit Kapitän Hoffmann zum Kurhaus zurückgingen, sagte Hoffmann zu uns:  
      „Der Hummer hat dem Badenden nicht schaden können. Doktor Stapley hat das Wasser persönlich beobachtet. Er erkannte das Tier rechtzeitig und hat den Badegast, der vor Schreck allerdings einen lauten Schrei ausstieß, persönlich aus dem Wasser gezogen. Doktor Stapley sah noch, wo der Hummer verschwand. Er hat sich dann zunächst um seinen Gast bekümmert und ihn auf sein Zimmer tragen lassen, wo er ihm eine Beruhigungsspritze geben wollte."  
      „Dann dürfen wir die Angelegenheit mit dem gefährlichen Hummer und den unaufgeklärten Herzanfällen für uns wohl als erledigt betrachten. Falker ist überführt und kann seinem gerechten Schicksal nicht mehr entgehen. Die Polizei mag Doktor Stapley selbst verständigen. Ein Protokoll haben wir schon aufgesetzt, so daß sich die Polizei eine nochmalige persönliche Vernehmung von Hans und mir ersparen wird."  
      „Schlau und auf lange Sicht hat er ja gearbeitet," rekapitulierte ich. „Als Techniker und Elektroinstallateur hat er beim Bau des Kurhauses gearbeitet und gleich die verzweigte Mikrofonanlage mit gelegt, um sie später für seine Zwecke ausnutzen zu können. Weißt du, Rolf, dumm ist Falker trotzdem gewesen; wenn er das Geld, das die Mikrofone gekostet haben, in ein solides kaufmännisches Geschäft gesteckt hätte, wenn er die Arbeitszeit, die er damals und jetzt auf sein Tun verwandt hat, für ein gutes Ziel eingesetzt hätte, würde er wahrscheinlich genau soviel verdient haben wie durch seine verbrecherischen Machenschaften, die ihm noch das Gewissen schwer belastet haben. Und ob er bei der Gerichtsverhandlung mit dem Leben davonkommt, ist noch sehr die Frage."  
      Kapitän Hoffmann erinnerte uns an Jim Marion, der noch auf unserer Jacht war.  
      „Ach ja," meinte Rolf. „Ich werde später mit Doktor Stapley reden. Einen besseren, zuverlässigeren Hausmeister kann er sich gar nicht wünschen. Wir wollen gleich zu Doktor Stapley gehen."  
      „Erst müssen wir mal trockene Sachen anziehen, Rolf"  
      „ Richtig! Das hätte ich fast versäumt. Kapitän, Sie können uns immer schon beim Doktor anmelden."  
      Wir hatten den Korb mit dem Hummer mitgenommen und suchten zunächst unsere Zimmer auf, um uns umzukleiden.  
      Unsere Waffen und unser sonstiges Eigentum, das Falker uns abgenommen hatte, hatte Pongo bereits in der Grotte gefunden, so daß wir danach nicht lange zu suchen brauchten.  
      Nach einer halben Stunde klopften wir an Doktor Stapleys Arbeitszimmer. Den Korb mit dem Hummer trug ich. Kapitän Hoffmann, der noch bei Doktor Stapley war, hatte ihm ausführlich bereits über alles Bericht erstattet, so daß wir uns kurz fassen konnten. Der Schrecken über das Selbsterlebte und über das, was Hoffmann ihm von uns erzählt hatte, stand noch deutlich auf des Doktors Gesicht zu lesen.  
      Er bedankte sich vielmals bei uns und drückte uns kräftig die Hände.  
      „Untersuchen Sie bitte die Scheren des Hummers," meinte Rolf nach einer Weile. „Wenn ich richtig schätze, sind sie mit Gift bestrichen. Eine raffinierte Methode, die sich Falker ausgedacht hatte! Es muß sich um ein Gift handeln, das im menschlichen Körper nur sehr schwer nachzuweisen ist."  
      „Ich werde die mikroskopische Untersuchung sofort im Anschluss an unser Gespräch vornehmen, meine Herren, damit ich den Hummer der Polizei mitgeben kann, die durch Funkspruch bereits von dem Vorgefallenen benachrichtigt ist. Der Gerichtschemiker wird das Tier gleichfalls untersuchen wollen.
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