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Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Titel: Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer
Autoren: Hans Warren
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aber, daß zwei Männer ihn ständig beobachteten. So floh er weiter und weiter, aber seine Verfolger blieben ihm auf der Spur. Schließlich war er nach Pi-lam gekommen, wo er sich, um weiteren Nachstellungen zu entgehen, als bekannter New Yorker Detektiv ausgab. Dadurch hatte er vielleicht die Männer getäuscht, die ihn verfolgten, denn sie unternahmen nichts gegen ihn.  
      Als er uns erkannt hatte, stand es für ihn fest, daß wir ihm helfen müßten.  
      „Wie heißt denn der Arzt?" fragte ich, als Rolf den Bericht beendet hatte.  
      „Doktor Stapley," antwortete Marion. „Vielleicht habe ich ihn in einem falschen Verdacht. Aber die Unglücksfälle sind ebenso merkwürdig wie die Tatsache, daß ich verfolgt werde."  
      „Unklar ist mir, aus welchem Grunde der Arzt seine Patienten töten soll, Herr Marion," meinte Rolf. „Er hat absolut keinen Vorteil davon, eher Nachteile, denn die Insel wird bald so verrufen sein, daß kein Mensch zur Kur hinkommt."  
      „Das kann ich Ihnen nicht erklären, meine Herren. Ich habe den Hummer am Bein des Mannes aber deutlich gesehen."  
      „Von einem Hummerbiß stirbt ein Mensch aber nicht, Herr Marion. Es müßte denn sein, daß der Hummer ..."  
      Mein Freund sprach nicht weiter.  
      „Wieviel Todesfälle sind auf der Insel passiert, die Sie zu den Herzschlagfällen rechnen?" fragte ich.  
      „Zwei," antwortete unser Gast.  
      „Es könnte ja sein, daß der Mann, bei dem Sie beobachtet haben, daß er von einem Hummer gezwickt wurde, vor Schreck auch beinahe einen Herzschlag bekommen hätte," meinte ich.  
      „Was können wir denn in der Sache unternehmen?" wandte sich Rolf an mich. „Wir könnten die Polizei verständigen. Denn die Nachprüfung ist im Grunde ihre Aufgabe."  
      „Wie wäre es denn, meine Herren," fragte Marion, „wenn Sie selbst ein paar Tage zur Kur nach der Insel führen und Doktor Stapley als Badearzt wählten?"  
      „Der Vorschlag ist nicht schlecht," meinte Rolf überlegend. „Wo liegt die Insel?"  
      „Ganz in der Nähe der Steep-Insel vor der Ostküste von Formosa."  
      „Und wie sieht die Insel aus?" fragte Rolf weiter.  
      „Fruchtbar ist sie," erwiderte Jim Marion. „Ich glaube, Doktor Stapley hat sie ganz gepachtet. Er hat jedenfalls ein großes Kurhaus auf ihr bauen lassen. Nach seinen Angaben entspringt dort eine Heilquelle. Die Patienten kommen von weit her, um sich in Doktor Stapleys Behandlung zu begeben und bei ihm zu kuren."  
      „Waren es reiche Leute, die am Herzschlag starben?" fragte ich.  
      „Sehr reiche, Herr Warren! Die Ostküste der Insel ist übrigens felsig. Da kommen selten Kurgäste hin. Dort traf sich Doktor Stapley jede zweite Nacht mit dem mir unbekannten Manne."  
      „Wir sind morgen früh dort und werden den Betrieb einmal unter die Lupe nehmen. Wohnen außer Doktor Stapley und den Kurgästen noch andere Menschen auf der Insel?"  
      „Ein paar koreanische Fischer haben an der Nordküste ihre Hütten. Sie versorgen das Kurhaus mit Fischen und holen heran, was Doktor Stapley sonst braucht."  
      „Bleiben Sie an Deck, Herr Marion, wenn wir die Insel anlaufen. Pongo kann Ihnen eine kleine Kabine anweisen. Sie haben unseren schwarzen Freund ja vorhin an Deck gesehen. Wir wollen hinaufgehen, denn wir müssen unsern Kapitän und die Besatzung einweihen. Es ist besser, wenn alle Bescheid wissen."  
     
     
     
      2. Kapitel Doktor Stapley  
     
      Am nächsten Vormittag liefen wir in den kleinen Hafen der Insel Doktor Stapleys ein. Unsere Jacht erregte keinerlei Aufsehen, sie war nur eine von vielen, denn eine Menge reiche Leute, vor allem Amerikaner, waren mit ihrer Jacht zu der Insel, also zu Doktor Stapley gekommen.  
      Am Anlegeplatz begrüßte uns ein Weißer sehr höflich. Er stellte sich als Hausmeister Falker vor.  
      Rolf erzählte ihm gleich, daß wir auf unseren Reisen viel von der Insel und den Heilerfolgen des Doktors gehört hätten und einige Tage hier bleiben wollten. Eine Kur allerdings beabsichtigten wir nicht zu machen.  
      Der Hausmeister erschrak etwas, als wir unsere Namen nannten, aber er hatte sich sofort wieder in der Gewalt und bat uns, zum Kurhaus vorauszugehen, wo er uns später Doktor Stapley melden würde.  
      Bei Betreten des Kurhauses mußte ich unwillkürlich an das Leben und Treiben in einem internationalen Heilbad denken. Da waren Angehörige einer ganzen Anzahl Länder vertreten, besonders viel
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