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Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester

Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester

Titel: Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester
Autoren: Hans Warren
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wir kein Glück. Das Gitter stieß unten auf den Boden auf.  
      „Was nun?" fragte Balling.  
      Rolf untersuchte das Gitter genau. Wieder und wieder schüttelte er ärgerlich den Kopf. Schade, daß Pongo nicht bei uns war. Er hätte vielleicht helfen können.  
      Der Gedanke an unseren schwarzen Begleiter machte mich unruhig. Wir hätten ihn suchen sollen, ehe wir in den Gang eindrangen. Jetzt war es natürlich zu spät.  
      Balling Vorwürfe zu machen, hätte wenig Sinn gehabt. Dadurch wurden die Tatsachen nicht geändert. Wir alle sind nicht frei von Fehlern. Also schwieg ich. Da trat Rolf, der immer noch am Gitter hantierte, zu mir und sagte:  
      „Ich glaube, es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als wieder zurück zuwandern. Bis zum Kamin, den wir nicht weiter untersucht haben. Vielleicht finden wir am Kaminende einen Ausgang."  
      Der Lord räusperte sich:  
      „Jedenfalls sind wir ganz schön in die Falle hinein getappt, die uns die Feuerpriester gestellt hatten."  
      Sein Gesicht nahm einen wütenden Ausdruck an. Um seinem Zorn Luft zu machen, rüttelte er jetzt an dem Gitter und — fing zu lachen an.  
      „An das Nächstliegende denkt man manchmal zuletzt! Ich glaube, das Gitter wird in Sekunden kein Hindernis mehr bieten. Es läßt sich ja — nach oben schieben!"  
      „Nach — oben?" wunderte sich Rolf.  
      An diese einfache Lösung hatte keiner von uns gedacht.  
      „Angefaßt!" rief ich.  
      „Wenn Sie recht haben, sind wir gerettet" meinte Balling leise.  
      Lord James Hagerstony hatte recht. Das Gitter war zwar schwer, ließ sich aber mit vereinten Kräften unsererseits nach oben drücken. Geschickt tauchten wir darunter weg und ließen schließlich das Gitter in die alte Lage zurückfallen.  
      „So, das wäre geschafft!" meinte Rolf befriedigt. „Vorwärts, daß wir endlich aus dem unheimlichen Tunnel ins Freie gelangen!"  
      Nach einer Viertelstunde, die wir noch durchs Wasser waten mußten, schimmerte vor uns matt ein Licht auf. Je näher wir kamen, um so deutlicher wurde es uns, daß das nur Tageslicht sein konnte.  
      Einige Minuten noch — und wir befanden uns am Ausgang des Kanals. Das Wasser lief überirdisch als kleiner Bach weiter. Wir aber standen — mitten im Urwald.  
     
     
     
      4 . Kapitel Das Pulver des Vergessens  
     
      Als wir das Wasser verlassen hatten, erlebten wir eine freudige Überraschung: die Büsche vor uns rauschten. Als wir unbewußt an die Pistolen griffen, denen das Wasser nichts angehabt hatte, teilten sich die Zweige. Wir schauten in — Pongos lachendes Gesicht. Unser schwarzer Freund trat, Maha am Lederriemen führend, zu uns.  
      „Gut, daß Massers kommen!" sagte Pongo zu uns. „Pongo eben wieder wollen in Tempel eindringen, um Massers zu suchen."  
      „Wo warst du denn so lange, Pongo?" fragte Rolf. „Wir befürchteten schon, du wärst in eine Falle geraten."  
      „Pongo hinter sich Mann gesehen. Mann schnell fliehen. Pongo Maha holen, Mann mit Maha suchen. Mann hierher eilen. Pongo ,Tembo' sehen. Tembo ganz weiß wie damals. Pongo aufpassen, wohin Mann Tembo bringen. Pongo jetzt wieder in Tempel gehen wollen, um Massers zu suchen."  
      „Also hast du den weißen Elefanten hier schon entdeckt und weißt, wo er sich befindet? Das ist sehr gut. Ich möchte ihm am liebsten gleich einen Besuch abstatten. Wieviel Wärter sind bei ihm?"  
      „Zwei, Massers, Pongo beide wiedererkannt. Priester alle im Tempel, nicht fortgegangen."  
      „Das sind wir schon gewahr geworden!" lachte Rolf und erzählte Pongo das Erlebnis, das wir in dem vom Tempelraum hierher führenden Gang und im Kanal gehabt hatten.  
      „Masser Torring, Pulver bei Tembo anwenden, dann Priester nichts gegen Massers machen können."  
      „Werden wir ungesehen bis zu dem weißen Elefanten gelangen können, Pongo?"  
      „Pongo Massers Weg führen. Weg schwer zu finden. Tembo gut versteckt."  
      „Dann wollen wir uns beeilen, Pongo."  
      Der schwarze Riese führte uns durch dichten Urwald bis zu einer versteckten Lichtung, auf der ein großer, fester Käfig errichtet war, der dem weißen Elefanten als Behausung zu dienen schien. Tembo war aber nicht darin.  
      „Massers, dort breiter Pfad für Tembo. Tembo von dort zurückkommen. Masser Torring dort aufpassen."  
      „Aber der Elefant wird mich und Maha vorher wittern, Pongo. Wir wissen auch nicht, ob das Pulver bei Tembo wirkt."
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