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Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Titel: Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff
Autoren: Hans Warren
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wohnte in der Nähe. Wir saßen lange mit ihm zusammen und schilderten ihm, was wir erlebt hatten. Er versprach uns, am folgenden Tage gleich morgens ein Schiff nach jener Insel zu entsenden. Wir ließen ihm einen der Männer, die wir von der Insel mitgenommen hatten, zurück, der als Lotse dienen sollte.  
      Wir waren mit Malgrens Jacht schon wieder unterwegs, ehe der Morgen heraufkam. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Puket hatten wir ein kleines Motorboot bemerkt, das uns folgte, doch konnten wir nicht feststellen, ob es sich um ein Polizeiboot oder ein anderes Boot handelte.  
      Rolf hatte Vollgas geben lassen. So flogen wir über das Wasser dahin, so daß uns niemand folgen konnte. Bis Singapore hatten wir immerhin noch tausend Kilometer zurückzulegen. Für diese Strecke würden wir etwa zwanzig Stunden brauchen. Wir würden also auch in Singapore bei Nacht eintreffen, was uns wieder sehr lieb war.  
      Bei Sonnenaufgang waren wir schon weit von Salang entfernt und steuerten auf die Straße von Malakka zu, die die Engländer auch „Straits Settlements" nennen. Wir mußten bald auf die Schiffahrtslinien stoßen, die den Verkehr zwischen Singapore und Madras vermitteln. Hier würden wir bestimmt keine Piraten treffen! Malgren ließ deshalb die Motoren mit Vollkraft laufen.  
     
     
     
     
      3. Kapitel In Singapore  
     
      Singapore — auf deutsch „Löwenstadt" — ist eine Insel an der Südspitze der hinterindischen Halbinsel Malakka. Ein schmaler Kanal trennt sie vom Festlande. Die Bevölkerung setzt sich vorwiegend aus Chinesen zusammen, aber auch Malaien gibt es in großer Zahl und dazu natürlich die Weißen, Europäer und Amerikaner.  
      Die gleichnamige Hauptstadt besteht aus der Chinesen-, der Malaien- und der Europäerstadt. Sie hat sich von einem berüchtigten Seeräubernest zu einer blühenden Handelsstadt emporgeschwungen und ist Sitz des britischen Gouverneurs.  
      „Die Seeräuberei lag Jahrhunderte lang den Chinesen im Blute," erzählte Malgren. „Wenn es heute in den Gewässern hier noch hin und wieder Seeräuber gibt, so kann man fast mit Sicherheit annehmen, daß es sich um Chinesen handelt. Das Seeräubertum gänzlich auszurotten, wird wohl kaum möglich sein."  
      „Der ,Gs' scheint mir das Oberhaupt der Bande zu sein, die im Augenblick hier herum räubert," stellte Rolf fest.  
      „Mir ist nicht klar," beteiligte sich Balling an der Unterhaltung, „wie Sie den Mann in der Riesenstadt Singapore finden wollen. Wir kennen ja nicht einmal seinen richtigen Namen"  
      „Ganz einfach wäre die Sache," antwortete Rolf, „wenn wir zur Polizei gehen und uns einige Winke geben lassen würden. Aber die Behörden wollen wir ja vorläufig nicht in Anspruch nehmen. Wenn wir es so einrichten, daß die Ankunft der Jacht morgen früh recht auffällt, meldet sich vielleicht ein Angehöriger der Bande des ,Gs' bei uns, so daß wir gar nicht weiter zu suchen brauchen."  
      „Ich verstehe," lächelte Balling. „So herum stellen Sie sich die Sache vor! Sie brauchten dann nur zuzugreifen."  
      Da die Hitze immer stärker wurde, beschlossen wir, uns noch einmal hinzulegen, um während der Nacht frisch sein zu können. Es war gegen 15 Uhr.  
      Ich schlief in der viel kühleren Kabine bald ein und erwachte erst, als wir bald in Singapore sein mußten. Ehe ich mich erhob, dehnte ich mich ein paarmal und überdachte, noch im Liegen, alles, was wir bisher im Zusammenhang mit „Gs" erlebt hatten.  
      Beinahe wäre ich dabei wieder eingeschlafen. Da machte mich ein heftiger Ruck, der mich fast vom Lager geschleudert hätte, blitzartig ganz munter. Waren wir auf ein Riff aufgelaufen? Ich zog mich schnell an und eilte an Deck.  
      Die Jacht lag ruhig auf dem Wasser, die Motoren waren abgestellt. Malgren und Rolf waren bereits an Deck, fast gleichzeitig mit mir erschienen Balling und Pongo.  
      „Was ist los, Rolf?" rief ich schon von weitem.  
      „Wir sind aufgelaufen," lachte Rolf, „aber nicht auf eine Klippe! Wir haben ein kleines Floß gerammt Henriksen ist gerade dabei, es zu untersuchen."  
      Als ich an die Reling trat, sah ich Henriksen an einem Reep hängen. Er wollte seinen Fuß gerade auf das Floß setzen. Da schrie ich laut auf:  
      „Zurück, Henriksen! Sonst fliegen wir alle in die Luft! Schnell zurück!"  
      Henriksen erschrak und turnte nach der Schrecksekunde wie eine Katze an Deck zurück. Rolf rief herüber, was es gäbe. Ich
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