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Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Titel: Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde
Autoren: Hans Warren
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Seitentür erreicht, die er kurz entschlossen aufzog. Wir verschwanden in den dahinterliegenden Raum. Eine Überraschung erwartete uns: der Raum war erhellt. Zwei große Inder traten uns entgegen. Viel Zeit zum Überlegen blieb nicht, wir mußten die Inder sofort kampfunfähig machen.  
      Rolf sprang vor und gab dem Zunächststehenden einen kräftigen Kinnhaken, der ihn sofort an die Erde warf; ich nahm den zweiten Inder auf mich, traf aber nicht so gut wie Rolf. Der Inder stieß einen hellen Warnruf aus, dann erst konnte ich ihn niederboxen.  
      Leider gab es keinen zweiten Ausgang aus dem Raum. Rolf deutete auf das Fenster und riß es im nächsten Augenblick auf. Als wir uns hinausschwangen, wurde die Tür aufgerissen. Die eindringenden Inder mußten mich gerade noch gesehen haben.  
      Rolf ergriff meinen Arm und zog mich fort. Ich mußte mich seiner Führung überlassen, da mir im Augenblick jede Orientierung fehlte. Wir liefen eine Strecke in die Dunkelheit hinein. Plötzlich sah ich Wasser vor mir aufschimmern. Jetzt wußte ich, wohin Rolf mich geführt hatte: hier lag unsere einzige Rettung — der Fluß und der Sampan.  
      Ob das Boot noch da war?  
      Uns blieb nicht Zeit, lange zu suchen, denn schon stürzten aus dem Tempel eine Menge Inder heraus, die sich nach allen Seiten verteilten. Einige kamen auf uns zu. Wenn wir das Boot nicht sofort fanden, würden wir einen schweren Stand gegen die Übermacht haben.  
      Das Glück war auf unserer Seite. Unmittelbar am Wasser lag, in einem Gebüsch versteckt, der Sampan. Wir schwangen uns rasch hinein und stießen vom Ufer ab. Die Paddel lagen im Boot.  
      Als die ersten Inder am Ufer anlangten, trieben wir schon ein ganzes Stück entfernt von ihnen auf dem kleinen Fluß.  
      „Hoffentlich haben die Inder nicht einen zweiten Sampan, Rolf, mit dem sie die Verfolgung zu Wasser aufnehmen können!"  
      „Ich sah ein zweites Boot im Gestrüpp liegen, Hans. Leider fehlte die Zeit, den Kahn unbrauchbar zu machen. Wir müssen mit vereinten Kräften rudern. Und wenn wir irgendwo ein sicheres Versteck am Ufer entdecken, legen wir an und verbergen uns und das Boot dort."  
      Da wir mit der Strömung fuhren, schoß unser Sampan pfeilschnell durchs Wasser.  
      In der Dunkelheit konnte ich nicht erkennen, ob die Gegner uns schon folgten. Sicher waren sie geübtere Sampanfahrer als wir. Ich nahm an, daß sie uns bald einholen würden. Deshalb richtete ich mein Augenmerk auf das Ufer, ob ich nicht eine für eine Landung geeignete Stelle entdecken könnte.  
      Rolfs Augen waren schärfer. Er deutete nach dem linken Ufer und sagte:  
      „Dorthin, Hans, schnell! Da ist eine passende Stelle für eine Notlandung !"  
      „Richtig, Rolf! Die Inder werden nicht denken, daß wir so schnell ans Ufer gehen, und vorbeifahren."  
      Mit kräftigen Schlägen lenkten wir den Sampan dem Ufer zu. Der Uferrand wurde von einem mächtigen wilden Kirschbaum verdeckt; seine Zweige hingen bis tief aufs Wasser herab. Unter die Zweige lenkten wir das Boot und hielten uns am Ufer fest, als wir glaubten, vom Wasser aus nicht mehr gesehen zu werden.  
      Gespannt lauschten wir in die Nacht hinaus. Wo mochten unsere Verfolger sein?  
      In der Ferne hörten wir taktmäßigen Paddeleinsatz, der schnell näherkam. Bald sahen wir durch die Zweige das Boot, das mit unheimlicher Geschwindigkeit an uns vorüberschoß. Kein Inder hatte einen Blick auf unser Versteck geworfen, alle hatten die Gesichter scharf nach vom gerichtet.  
      „So, Hans, ich schlage vor, noch etwas zu warten. Vielleicht haben die Inder noch ein Boot eingesetzt, das dem ersten mit einigem Abstand folgt. Dann fahren wir langsam hinterher. Wir brauchen uns nicht mehr zu überanstrengen, sondern können uns von der Strömung treiben lassen. Wer weiß, wozu wir unsere Kräfte notwendiger brauchen! Ans Ziel kommen wir bestimmt."  
      „Wenn die Inder umkehren, werden sie uns auf der Rückfahrt entdecken."  
      „Sie werden annehmen, Hans, daß wir sehr schnell gerudert sind und erst an der Stelle haltmachen, wo wir durch den Dschungelpfad geschleppt wurden. Vielleicht stoßen wir dort mit Pongo und Balling zusammen."  
      „Wenn wir unsere Waffen bei uns hätten, Rolf, würde ich die Inder nicht fürchten. Dann könnten sie uns ruhig auf dem Wasser begegnen. Wir würden sie schon vertreiben."  
      „Du hast recht, Hans. Na, ich hoffe, wir werden auch so durchkommen. Ein weiteres Boot
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