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Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Titel: Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde
Autoren: Hans Warren
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einer Laterne wurden zwei hohe Gestalten sichtbar, die lange, krumme Dolche in den Händen trugen. An der Tür blieben sie stehen und ließen einen dritten Inder herein, der uns wieder Essen brachte. Er stellte die Laterne neben das Essen und ließ sie zurück, als alle drei verschwanden. Während des ganzen Vorganges war kein Wort gesprochen worden.  
      Wir hatten den ganzen Tag vor uns und füllten ihn aus, indem wir durch ausgiebigen Schlaf Kraft für die bevorstehende Nacht sammelten. Zu besprechen gab es nichts mehr.  
      Gegen Abend erhielten wir wieder Essen. Von unserem nächtlichen „Ausflug" schienen die Inder nichts bemerkt zu haben. Sicher wäre uns auch bei Tage die Flucht gelungen, da wir Waffen hatten, aber es lag uns daran, Blutvergießen zu vermeiden.  
      Als die Laterne herunter gebrannt war, lagen wir zwei Stunden im Dunkeln. Rolf wollte das Unternehmen nicht zu früh starten und erst gegen Mitternacht aufbrechen, wenn anzunehmen war, daß die Inder im Schlafe lagen.  
      Auf der Treppe konnten wir keine Geräusche mehr wahrnehmen. Alles lag wie ausgestorben da.  
      Da ordnete Rolf den Aufbruch an. Kurz ließ er den Schein der Taschenlampe im Raume umherwandern. Balling stellte sich in der Ecke bereit. Ich stieg auf seine Schultern, Rolf turnte an uns hinauf. Diesmal ging alles schneller als in der vergangenen Nacht.  
      Im Versammlungsraum gürteten wir uns die Waffen um Rolf fuhr auf dem Sesselsitz nach unten. Bald kam er wieder herauf und ließ den Sitz leer in die Tiefe fahren. Voller Neugier erwartete ich das Erscheinen der jungen, in der Erziehung zur Göttin befindlichen Inderin. Ich war wieder von ihrer Schönheit überrascht, als sie nach einer Weile auftauchte.  
      Rolf machte uns mit ihr bekannt. Schüchtern dankte sie uns, daß wir sie befreien wollten.  
      Mit der Örtlichkeit war sie nicht vertraut und konnte uns nichts über einen möglichen Geheimausgang sagen. Wir wollten versuchen, durch den Keller zu entkommen. Ich nahm an, daß dort eine Wache aufgestellt sein würde.  
      Von der Plattform aus konnten wir nicht ins Freie gelangen, da die Felswände zu glatt und zu steil waren. Wir konnten annehmen, daß Pongo zurückgekehrt war und Hilfskräfte mitgebracht hatte. Es blieb also nur die Frage, wie wir aus dem Felsen herauskommen sollten.  
      „Ich werde in den Keller hinabsteigen," erklärte Rolf. „Vielleicht ist der Weg doch frei. Wenn ein Posten dasteht, werde ich versuchen, ihn lautlos zu überwältigen. Wenn wir Lärm machen, haben wir mit einem Schlage die ganze Sekte auf dem Hals."  
      „Soll ich mitkommen, Rolf, falls du in eine Falle gerätst?" fragte ich meinen Freund.  
      „Ich glaube, es ist besser, wenn ich allein gehe," antwortete Rolf. „Zwei Menschen werden leichter entdeckt als einer. Ihr könnt inzwischen durch den Schacht ein Stück nach oben klettern, aber nicht allzu weit, da ihr wahrscheinlich wieder zurückmüßt Ich steige als erster nach oben. Du hilfst dann der jungen Dame, Hans, und kommst schließlich nach."  
      Ich hatte mir bereits Gedanken gemacht, wie wir das junge Mädchen durch den Schacht bringen sollten. Aber es ging besser, als ich angenommen hatte, da die junge Inderin sehr gewandt war. Sie turnte wie eine kleine Akrobatin über meine Schultern zu Rolf hinauf.  
      Bald waren wir wieder im senkrechten Schacht. Während Rolf nach unten kletterte, stiegen wir etwas hinauf und warteten der Dinge, die da kommen sollten. Balling machte den Schluß. Er mußte Rolfs Rückkehr zuerst bemerken. Mir fiel die angenehme Aufgabe zu, der jungen Inderin etwas behilflich zu sein.  
      Endlich hörte ich Rolfs Stimme, ganz leise. Im Keller des Felsens hielten drei Inder Wache. Also mußten wir nach oben. Als wir die Plattform erreichten, ordnete Rolf an, daß wir uns sofort bückten, da die Wand sehr hell erschien. Vielleicht stand auf der Lichtung auch ein Posten, der uns hier oben bemerken konnte.  
      Rolf hielt mit dem Fernglas Umschau und entdeckte Pongo. Er winkte ihm zu, da näherte der schwarze Riese sich dem Felsen. Über Pongos Schultern hing ein langes Seil. Aber wie sollte das Seil zu uns auf der Plattform kommen?  
      „Hast du eine Rolle Hanfgarn bei dir, Hans, wie so oft?" fragte Rolf.  
      Natürlich! Daß ich daran nicht gleich gedacht hatte! Ich holte die Rolle hervor, band an das eine Ende des Hanfzwirns einen kleinen Stein und ließ ihn vorsichtig in die Tiefe gleiten. Aber würde das
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