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Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott

Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott

Titel: Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott
Autoren: Hans Warren
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stand, sagte er mit übertriebener Höflichkeit:  
      „Sie gestatten, Herr Torring!" Dabei zog er Rolf die Pistolen und das Messer aus dem Gürtel. „Jetzt können wir uns bedeutend besser unterhalten. Jetzt Herr Warren. Danke sehr!"  
      Als ich beide Pistolen und den Dolch los war, wandte sich der Bandit lachend Pongo zu. Er glaubte wohl, daß sich unser schwarzer Freund ebenso gehorsam sein Haimesser abnehmen lassen würde. Ich erwartete es auch nicht anders. Später sagte mir Rolf, daß er nicht geglaubt hätte, daß sich Pongo zur Wehr setzen würde.  
      Der Kerl, der uns entwaffnet hatte, schrie plötzlich in heftigem Schmerz auf. Gleichzeitig rief der noch in den Büschen verborgene Sprecher:  
      „Bleiben Sie stehen, Herr Torring und Herr Warren! Sonst schießen wir! Verdammt, der schwarze Teufel! Jetzt können wir nicht schießen. Jack, schieß ihn ab!"  
      Aber Jack konnte nicht schießen. Er befand sich in keiner angenehmen Lage. Pongo hatte ihn gepackt und hielt seinen Gegner, dem das Gewehr entfallen war, wie einen Schild vor sich. Die versteckten Banditen konnten auf Pongo nicht schießen. Sie hätten unweigerlich ihren Jack getroffen.  
      Pongo ging langsam rückwärts, Jack immer als Schutz vor sich haltend. Er hatte den Gegner an beiden Oberarmen gepackt und hielt ihn mit eisernem Griff fest. Der überraschte war hilflos und wußte sich nicht anders zu helfen, als fürchterlich zu schreien. Aber das störte Pongo nicht.  
      Pongo hatte das Boot erreicht. Vorsichtig trat er rückwärts hinein. Dabei hob er seinen Gegner hoch. Schnell löste er die linke Hand vom Oberarm Jacks und faßte nach seiner Kehle.  
      Das Schreien hörte mit einem erstickten Laut auf. Der Gegner sträubte sich nicht mehr. Schlaff hing er in Pongos Armen.  
      Pongo hatte sich rasch gebückt, ein Ruder ergriffen und stieß das Boot vom Strande ab.  
      „Halt, Pongo, halt!" rief der versteckte Sprecher. „Wir erschießen deine Herren, wenn du dich nicht ergibst. Herr Torring, befehlen Sie es ihm! Rufen Sie ihn zurück! Wir spaßen nicht! Wenn er einen Ruderschlag macht, werden Sie beide erschossen."  
      Die Drohung klang ernst. Wir zweifelten nicht, daß die Gegner die Tat folgen lassen würden. Deshalb rief Rolf:  
      „Komm zurück, Pongo! Du mußt dich auch ergeben. Ich danke dir für deinen mutigen Versuch. Aber wir möchten nicht als Geiseln hier bleiben!"  
      Der schwarze Riese gehorchte sofort. In weitem Bogen warf er den Bewußtlosen aus dem Boot heraus auf den Strand, wo er liegen blieb, und stieg langsam aus dem Boot heraus. Dabei zog er sein Haimesser aus dem Gurt und warf es fort, aber so geschickt, daß es den Ärmel des bewußtlosen Jack auf dem weißen Strand festnagelte.  
      Langsam kam er näher und stellte sich neben mich. Sein Gesicht war ruhig, aber die Muskeln am Kinn traten übermäßig stark hervor.  
      Pongo mußte eine verheerende Wut auf unsere Gegner haben. Wenn er an sie heran konnte, ohne daß wir dabei gefährdet würden, hätten sie bestimmt nichts zu lachen. Das schien auch der unsichtbare Sprecher zu empfinden. Er rief:  
      „Herr Torring, ich warne Sie zum letzten Male. Sagen Sie dem Schwarzen, daß er keine Dummheiten machen soll! Wir zögern nicht länger, Sie und Ihren Freund zu erschießen. Wir kennen Sie aus den vielen Zeitungsberichten, die über Sie erschienen sind, sehr genau. Wir wissen auch, daß Pongo über Kräfte verfügt wie kaum ein Mensch."  
      „Pongo gehört haben," sagte unser schwarzer Freund ruhig. „Pongo nichts tun."  
      „Dein Glück" rief der Versteckte. „Ich muß die Herren jetzt bitten, hierher ins Gebüsch zu kommen.  
      Halten Sie Abstand! Nicht hintereinander gehen! Vorwärts, meine Herren"  
      Wohl oder übel mußten wir dem Befehl gehorchen. Langsam, auf Abstand bedacht, schritten wir dem Gebüsch zu. Als wir dicht vor der grünen Mauer standen, erhoben sich fünf Gestalten und hielten uns die Gewehre entgegen. Sie hüteten sich jedoch, die Gewehrläufe so nahe an uns heranzubringen, daß wir danach hätten greifen können.  
      Alle fünf vor uns trugen wie Jack Halbmasken. Der mittelste der in einer Reihe Stehenden, der — wie ich zu erkennen glaubte — ein feines, schmales Gesicht hatte, sagte:  
      „Die Herren werden jetzt einzeln durch das Gebüsch treten. Machen Sie den Anfang, Herr Torring!"  
      Rolf ging langsam zwischen den beiden Büschen, vor denen er stand, hindurch. Als
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