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Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Titel: Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf
Autoren: Hans Warren
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dem festen Lande befinden. Er stand an einem Punkt, den Rolf bald erreicht hätte, wenn er durch Pongos Entdeckung nicht abgelenkt worden wäre.  
      Der Waldmensch hob die Hand. Ich sah eine Waffe blitzen, erwachte aus meiner sekundenlangen Erstarrung, riß die Pistole hoch und schoß schnell.  
      Eine Sekunde später krachte ein Schuß aus der Waffe des unheimlichen Wesens, aber seine Kugel fuhr dicht neben Rolf ins Wasser.  
      Ich dagegen schien gut getroffen zu haben. Der Mensch stieß einen Schmerzensschrei aus, wankte und verschwand im Dickicht.  
      „Das hätte mich beinahe das Leben gekostet!" rief Rolf. „Wir haben einen Fehler gemacht. Wir hätten zunächst ringsum das Ufer des Teiches absuchen müssen."  
      In weiten Stößen schwamm er mit Pongo über den Teich zurück. In Eile zog er Hemd, Stiefel und Gamaschen sowie die leichte Jacke an, schnallte den Silbergürtel um und sagte nach kurzem überlegen:  
      „Du hast ihn schwer verwundet, Hans. Wenn wir uns ihm jetzt vom Wasser her nähern wollten, wäre unvorsichtig. Das erwartet er wohl und wird den ersten, den er sieht, niederschießen, falls er dazu noch imstande ist. Wir wollen versuchen, von Westen her auf den Pfad zu stoßen, der dort drüben ans Wasser heranführt."  
      Eilig liefen wir den Pfad zurück, vorbei am toten Tiger Rojah und an der raffinierten Falle, dann ging es den Weg, der das Teichdschungel von Ost nach West durchquerte, entlang in Richtung Westen.  
      Aufmerksam betrachteten wir dabei die rechte Seite des Pfades, ob wir nicht einen versteckten Weg entdeckten, der zu der Stelle führen könnte, an der der Unheimliche aufgetaucht war. Wir fanden nichts und kamen zur zweiten Plantage. Jetzt erst konnten wir uns nach Norden wenden und dicht am Dschungelfleck entlanggehen.  
      Die Gefahr hatte sich nach meinem glücklichen Schuß vermindert. Der Aufschrei hatte bewiesen, daß ich ihn schwer verwundet haben mußte.  
      Trotzdem ließen wir die Vorsicht nicht außer acht. Plötzlich standen wir am Eingang des gesuchten Pfades, der nach Osten auf den Teich zu lief.  
      Auf ihm mußte sich der Waldmensch, der verschwundene Fürst Ahuri, befinden. Wir schritten vorsichtig weiter. Rolfs Annahme, daß uns der Unheimliche vom Wasser her erwartete, brauchte nicht unbedingt richtig zu sein.  
      Rolf ging voraus. Als er den Arm hob, blieben wir stehen. An Rolf vorbei konnten wir eine dunkle Gestalt sehen, die reglos am Boden lag.  
      Leise gingen wir näher heran. Diesem Gegner war es zuzutrauen, daß er sich verstellte. Bald aber winkte Rolf beruhigend. Er bückte sich und hob eine schwere Selbstladepistole auf, die der Hand des am Boden Liegenden entfallen war. Rolf drehte den auf dem Bauch liegenden Körper um. Da rief Lesley sofort:  
      „Fürst Ahuri — vollständig verkommen."  
    „ Kein Wunder, Herr Lesley, wenn man so lange in der Wildnis lebt," sagte Rolf ernst. „Er lebt noch, aber die Kugel hat die Brust durchbohrt. Er wird nicht mehr lange leben. Da, er schlägt die Augen auf! Fragen Sie ihn, Herr Lesley, ob seine Frau ihn mit einem Mitglied der Familien betrogen hat, aus denen Angehörige verschwunden sind und ob die verschwundenen Weißen davon gewußt oder das Vorgehen sogar unterstützt haben."  
      „So ist es," hauchte der Sterbende mit schwacher Stimme. „Ich habe sie in meinen Fallen gefangen. Sie waren nicht für Rojah bestimmt. Jetzt ist Rojah tot. Ich bin gerächt. Jetzt sterbe ich gern."  
      „Wo sind die Ermordeten, wo ist die Fürstin geblieben?" fragte der Colonel erregt.  
      Fürst Ahuri öffnete wohl den Mund, er brachte aber kein Wort mehr über die Lippen. Ein Zucken lief durch seinen Körper. Er hatte ausgelitten.  
      „Das also war des Rätsels Lösung," meinte der Colonel, mehr zu sich als zu uns. „Vielleicht war die Kombination nicht einmal sehr schwierig," fuhr er, an Rolf gewandt, fort. „Ich habe mich zu sehr auf den Tiger allein konzentriert."  
      „Die Opfer wird er im Teich versenkt haben," meinte Rolf. „Wir können das Wasser absuchen lassen."  
      „Und dann muß der Dschungelfleck verschwinden!" sagte der Colonel bestimmt. „Er steckt voll Grauen."  
      Rolf behielt recht. Die Opfer wurden im Teich Kokarija gefunden. Auch die Leiche der Fürstin.  
     
      Wir hielten uns nicht mehr lange in Ahmadabad auf. Wir zogen weiter, neuen Abenteuern entgegen. Das nächste Erlebnis habe ich erzählt in  
      Band 87:  
      „Der
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