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Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Titel: Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf
Autoren: Hans Warren
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die eine Zerstörung der Gewebe und eine Vergiftung herbeiführen können, denen der Tiger nach kurzer Zeit erliegt. Es wäre bedauerlich, wenn das kluge Tier auf die Art verenden und verludern würde."  
      „Vielleicht würden dadurch eine ganze Reihe Menschen ihr Leben behalten," meinte Rolf. „Das kann wichtiger sein als die Todesart des Tigers."  
      Der Colonel nickte bestätigend. Rolf fuhr fort:  
      „Ich glaube aber bestimmt, daß wir noch mit ihm zusammentreffen werden. Ich habe es im Gefühl. Mein Freund wird Ihnen bestätigen können, daß mich solche Gefühle selten täuschen."  
      „Sie können beruhigt sein, Herr Colonel," bestätigte ich Rolfs Worte sofort. „Sie werden Ihren Tiger bestimmt noch lebend antreffen."  
      „Über meinem Jagdeifer habe ich ganz die Menschenleben vergessen," sagte der Colonel sehr ernst und etwas verlegen. „Einem leidenschaftlichen Jäger kann das schon mal passieren, ein Colonel sollte zuerst an die Menschenleben denken. Soll er an dem Streifschuß zugrunde gehen, wenn es sein Schicksal sein soll! Um das schöne Fell wäre es natürlich schade. Er ist ein prachtvolles Exemplar, groß und mächtig. Ich werde also morgen früh sehr zeitig wecken lassen, damit wir gleich nach Sonnenaufgang aufbrechen können."  
      „Mir wäre es lieber, Herr Colonel," sagte Rolf, „wenn wir wenigstens anderthalb Stunden vor Tagesanbruch abfahren könnten. Ich möchte in dem Dschungelstreifen sein, solange es noch dunkel ist."  
      „Noch besser!" rief der Colonel. „Das gibt die schönste Jagd, gerade so vor Tagesanbruch. Da könnten wir den Tiger möglicherweise am Teich erwischen, wenn er gerade von seinem nächtlichen Raubzug zurückkehrt."  
      Mut hatte der Colonel, das mußte man ihm lassen. Er schien nichts dabei zu finden, zu der gefährlichen Stunde auf Tigerjagd zu gehen, noch dazu auf einen ungemein klugen Tiger, der obendrein angeschossen war. Solche Tiere sind doppelt gefährlich.  
      Rolf drängte jetzt, das Zusammensein schnell zu beenden. Er hatte recht, wenn er meinte, daß wir unbedingt gut ausgeschlafen sein müßten, um am nächsten Morgen die gefährliche Expedition zu unternehmen. Wir waren außerdem durch den Marsch am Nachmittag sehr angestrengt und bedurften einiger Stunden tiefen Schlafes.  
      Lesley hob die Runde sofort auf, wenn er selbst vielleicht auch gern länger gesessen hätte. Er brachte uns persönlich bis zu unseren Zimmern. Kaum lag ich in dem bequemen Bett, war ich schon eingeschlafen.  
     
     
     
     
      4. Kapitel Gefährliche Nachforschungen  
     
      Etwas schwer wurde mir das Aufstehen trotzdem, als ich zwei Stunden vor Sonnenaufgang geweckt wurde. Als ich aber an den geheimnisvollen Eingeborenen, an den klugen Tiger und den verschwundenen Fürsten Ahuri dachte, der am Teiche Kokarija erscheinen sollte, sprang ich schnell aus dem Bett. Das kalte Wasser verscheuchte sofort alle Müdigkeit.  
      Der Colonel, Rolf und Pongo saßen bereits am Frühstückstisch. Wir stärkten uns, nahmen unsere Büchsen und verließen den Bungalow des Colonels.  
      Der Wagen mit Ganu am Steuer hielt bereits vor dem Eingang des Gartens. In schneller Fahrt ging es durch das stille Ahmadabad, durch die hohe Mauer, der verrufenen Plantage entgegen, in der jetzt vielleicht der Tiger auf ein Opfer lauerte.  
      Soweit die Straße einigermaßen in Ordnung war, fuhr Ganu. Dann blieb uns nichts anderes übrig, als zu Fuß weiterzugehen. Welche Abenteuer würden wir erleben? Der Colonel hätte seinen treuen Jagdbegleiter Ganu gern mitgenommen, aber Rolf war der Meinung, daß wir hauptsächlich den geheimnisvollen ,Er' aufspüren müßten, da wäre es besser, wenn die Jagdgesellschaft möglichst klein wäre. Ganu war betrübt, daß er beim Wagen bleiben mußte. Der Colonel riet, den Wagen zurückzufahren.  
      Ganu wendete geschickt. Da war es mir, als sähe ich im hellen Schein der Scheinwerfer eine dunkle Menschengestalt, die rasch zur Seite ins Dunkle sprang.  
      Rasch sagte ich Rolf, was ich zu sehen geglaubt hatte. Wir blieben stehen. Pongo flüsterte leise auf Maha ein.  
      Maha schnaufte laut, gab aber kein Ze i chen, daß er etwas Verdächtiges bemerkt hätte. Rolf meinte, vielleicht hätte ich mich geirrt. Wir schritten schnell den schmalen Pfad entlang, der durch die erste verlassene Plantage führte.  
      Es war noch ganz dunkel, aber Pongo, der mit Maha vorausging, fand mit Sicherheit den Weg. Ich hatte das
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