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Rolf Torring 069 - Opium

Rolf Torring 069 - Opium

Titel: Rolf Torring 069 - Opium
Autoren: Hans Warren
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auf ein kleines Haus, das noch ziemlich gut erhalten war. Rolf blieb stehen und meinte leise:  
      „Wir sind schon in der Nähe des alten Palastes, Hans. Wenn wir noch zwanzig Meter weitergehen, werden wir seine Rückfront sehen, aber auch selbst gesehen werden. Mir fällt auf, daß das Haus hier so gut erhalten ist. Siehst du, die Fugen sind anscheinend vor nicht allzu langer Zeit verschmiert worden, recht gut sogar. Ich glaube, Hans, hier haben wir einen geheimen Zugang zum Schlupfwinkel der Banditen gefunden. Komm, wir gehen hinein!"  
      „Vorsichtig!« warnte ich besorgt. .Die Leute, die hier ihr Unwesen treiben, werden ihren Schlupfwinkel durch raffinierte Fallen gesichert haben. Wollen wir nicht lieber erst den alten Palast von der Rückseite aus betrachten? Wer weiß, was wir da entdecken! Vielleicht finden wir dort einen besseren, vor allen Dingen ungefährlicheren Eingang."  
      „Den werden wir bestimmt nicht finden," wehrte Rolf sofort ab. „So dumm werden die Burschen nicht sein. Wir werden nur bemerkt und können einige Schüsse aus dem Hinterhalt erwarten. Die Steinblöcke hat der Mann, der uns angriff, wohl nur herab geschleudert, um einen Unglücksfall vorzutäuschen. Jetzt werden sie uns unschädlich machen wollen, wenn wir ihnen noch einmal vor die Augen kommen. Dabei werden sie in der Wahl der Mittel keineswegs rücksichtsvoll sein. Wenn wir in dem alten Hause einen versteckten Gang finden, der zum alten Palaste hinüberführt, müssen wir sehr achtgeben. Also vorwärts!"  
      Ich folgte Rolf nur zögernd, als er auf den Eingang des Hauses zuging. Der Umstand, daß es offenbar erst kürzlich ausgebessert worden war, ließ den Schluß zu, daß neue Sicherungsmaßnahmen eingebaut waren.  
      Rolf blieb dicht vor der Türöffnung stehen und betrachtete das Mauerwerk genau. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der breiten Schwelle, die aus einer Steinplatte bestand.  
      Endlich setzte er den rechten Fuß vor, berührte aber die Schwelle nicht und flüsterte über die Schulter zurück:   
      "Wir wollen nicht auf die Steinplatte, sondern über sie hinweg treten, Hans. Sie sieht zu einladend aus und könnte mit einer Signalvorrichtung verbunden sein. Vielleicht birgt sie auch eine gefährliche Falle unter sich."  
      Er zog den anderen Fuß nach und stand im Eingang des Hauses. Durch die Türöffnung und verschiedene große Löcher in der Decke fiel genügend Licht ein. Wir konnten den Raum deutlich erkennen.  
      Die kleine Halle hatte an beiden Seiten Türöffnungen zu den Nebenräumen. Der Boden bestand aus großen Steinplatten, die sehr glatt und eben waren. Auch der Umstand erfüllte mich mit Mißtrauen, und als Rolf weiterging, warnte ich leise:  
      „Probiere lieber erst jede Platte, Rolf, ehe du auf sie trittst, ich traue ihnen nicht. Sie sehen mir zu neu aus."  
      „Natürlich," erwiderte Rolf, „ich möchte nicht plötzlich in einer Versenkung verschwinden. Bleib mir immer möglichst nahe, damit wir uns unter Umständen gegenseitig helfen können."  
      Ich trat jetzt auch über die breite Türschwelle hinweg und blieb so dicht hinter Rolf, daß ich ihn mit ausgestrecktem Arm gerade noch erreichen konnte. Vorsichtig prüfte Rolf erst mit dem Fuß jede einzelne Steinplatte, bevor er auf sie trat; wir hatten mit heimtückischen Falltüren gerade genügend Erfahrungen gemacht.  
      Eigentlich war ich enttäuscht, daß keine Platte lose war und hinab klappte, gleichzeitig aber auch etwas unruhig. Ich fühlte eine Gefahr, die im Raum verborgen sein mußte. Daß wir sie nicht fanden, war mir unheimlich.  
      Wir gelangten bis zur Mitte des Raumes. Wieder hatte Rolf die vor ihm liegende Steinplatte geprüft und betrat sie. Ich befand mich auf der dahinter liegenden und. blickte zum Eingang zurück, da ich glaubte, von dorther ein leises Geräusch zu hören. Da erscholl plötzlich ein lautes Knacken, dann klappten die beiden Steinplatten, auf denen wir standen, nach unten. Wir fielen gegeneinander, und ohne uns halten zu können, rutschten wir in einen großen Schacht.  
      Wir fielen höchstens drei Meter hinab. So war der Anprall nicht zu hart, obwohl wir auf Stein landeten. Im Augenblick, als wir den Grund des Schachtes erreicht hatten, hoben sich die beiden Steinplatten mit erheblicher Geschwindigkeit wieder hoch und schlossen sich mit scharfem Schnappen zusammen.  
      „Sehr nett," meinte Rolf nach einigen Sekunden trocken, „das hätte ich nicht
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