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Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas

Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas

Titel: Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas
Autoren: Hans Warren
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konstatieren, daß es fast gar keinen Rauch entwickelte.
    Ein Schrei des Professors ließ mich zu ihm und Rolf treten.
    »Ist schon erledigt," sagte mein Freund, »ich habe dem Herrn Professor soeben den Knöchel wieder eingerenkt. Gebrochen ist zum Glück nichts. Jetzt werden wir abwechselnd die Geschwulst kühlen, nachher einen strammen Verband machen, und dann wird der Professor in einigen Tagen wieder laufen können."
    »Es ist mir furchtbar, daß Sie mich tragen müssen," klagte Thomson, »wenn ich nur Krücken hätte, dann könnten wir doch schneller vorankommen."
    „Das ist ein sehr guter Gedanke," rief Rolf, „wir werden nachher zwei passende Bäumchen oder Äste abschneiden. Natürlich, dann können Hans und ich unserem Pongo helfen."
    Bald kochte frischer Tee, und die letzten Konserven wurden gewärmt.
    „Jetzt müssen wir doch bald wieder auf Jagd gehen," meinte Rolf, „wenn wir auch durch Schüsse unsere Verfolger leicht auf die Spur lenken, doch es hilft nun einmal nichts."
    Sie werden ja doch auf jeden Fall den Pfad finden, den wir durch den Wald schlagen müssen," meinte ich, »da schadet ein Schuß nicht viel. Ich weiß nur nicht, wie wir ihnen entkommen wollen. Wir können doch die ganze Strecke bis zur brasilianischen Grenze nicht hintereinander laufen."
    «Nein, in der nächsten Nacht können wir ruhig eine Pause machen," sagte Rolf. "Hoffentlich kommen wir im Laufe des Tages an mehrere Flüsse, durch die wir die Verfolgung unserer Spur erschweren können."
    Wir waren schnell mit dem Essen fertig, dann kühlte ich eifrig den geschwollenen Fuß des Professors, während Rolf und Pongo in den Urwald eindrangen, um passendes Material für die Krücken zu suchen. Bald kamen sie auch mit zwei starken Ästen zurück, die sich vorzüglich für diesen Zweck eigneten. Sie wurden der Größe Thomsons entsprechend zurechtge-schnitten, und die Gabelungen, in denen er sich mit den Achselhöhlen stützen mußte, mit weichen Gräsern versehen.
    Wir hieben hier noch keinen Pfad in den Wald, sondern zwängten uns behutsam zwischen den nächsten Büschen hindurch. Pongo aber verwischte inzwischen die Spuren unseres Lagers, indem er die Feuerlöcher schloß, das niedergedrückte Gras aufrichtete und mit Wasser aus dem Fluß besprengte.
    Die ersten hundert Meter trugen wir den Professor noch in den Wald hinein, denn er konnte unmöglich auf Krücken den vielen Hindernissen ausweichen. Dann aber begannen wir einen schmalen Pfad zu schlagen, und jetzt kam er flott hinter uns her.

    2. Kapitel. In gefährlicher Situation.

    Wir drangen ziemlich schnell vorwärts. Es konnten noch Stunden vergehen, bis die Indianer unseren Lagerplatz und den Pfad entdeckt hatten, so brauchten wir uns nicht in acht zu nehmen, sondern konnten kräftig die Hindernisse forträumen.
    Ungefähr vier Stunden waren wir vorgedrungen, da stießen wir plötzlich auf einen breiten Sumpf. Irgend ein kleiner Gebirgsbach mußte in der Nähe ein unüberwindliches Hindernis gefunden haben, sein Wasser hatte eine breite Strecke des Landes bedeckt und hatte Pflanzen, Gräser, endlich auch Bäume getötet und verfaulen lassen.
    Es war uns unmöglich, hinüber zu kommen, denn als der Professor mit einer Krücke nach dem Grund der schlammigen Masse suchte, verschwand der Ast fast völlig, ohne Widerstand zu finden. Sofort wandten wir uns dicht am Rande des Sumpfes nach Norden, um ihn zu umgehen.
    Wir konnten jetzt auch etwas schneller ausschreiten, denn die sonst üppig wuchernden Gräser waren bereits durch die ewige Feuchtigkeit des faulenden Grundes abgestorben, und auch die nächsten Bäume boten wohl keine Nahrung für Lianen und andere Schmarotzer mehr.
    Dafür war es aber schwieriger, nicht auszurutschen, denn der schmale Streifen, der dicht am Rande des Sumpfes entlang führte, war ebenfalls sehr weich und glitschig.
    Besonders schwer hatte es der Professor, dessen Krücken oft tief in das weiche Erdreich eindrangen, dadurch blieb er ziemlich zurück, und wir mußten notgedrungen manchmal auf ihn warten.
    Zum Glück hatte Pongo unterwegs wieder ein Kraut gefunden, mit dessen Saft wir uns Gesicht und Hände eingerieben hatten. Dieser Saft, vielmehr sein scharfer Geruch, schützte uns vor den Milliarden Stechfliegen, die uns umschwirrten. Gerade sie bilden ja die größte Gefahr für jeden Menschen, der diese Urwälder durchqueren will. Große reißende Raubtiere gibt es hier außer Puma und Jaguar nicht, aber auch diese sind harmlos im Vergleich zu
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