Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Titel: Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
heran-kriechen, während die anderen beide Seiten des Götzen befeuern', dann kommen sie bestimmt heran."
    „Und wir schießen sie ab, wenn sie sich aufrichten." sagte Ho-ang ruhig. „Ich würde mich gar nicht wundern, wenn sie bald auf diese Weise den Angriff wiederholten, denn ihre Verluste wollen sie doch bestimmt rächen."
    „Tatsächlich," rief ich im gleichen Augenblick, „sie kommen heran gekrochen." Ich hatte ganz vorsichtig unter dem erhobenen Arm des Götzen aus dem Pongo das Schwert gerissen hatte, hindurchgeguckt, und Rolfs Vermutung bestätigt gesehen.
    Rasch mußte ich aber meinen Kopf zurückziehen, denn jetzt begannen die Räuber ganz systematisch beide Seiten des Götzen mit Kugeln zu bestreichen. Jetzt hieß es also ruhig abwarten, bis die Herankriechenden nahe genug waren.
    Dann konnten wir sie unter Feuer nehmen, ohne uns den Schützen auf der Straße viel zeigen zu müssen. Wir verhielten uns ganz ruhig, um trotz der Schüsse das Herannahen der Feinde hören zu können. Unendlich langsam verstrichen die Minuten während wir in äußerster Spannung lauerten.
    Plötzlich streckte Rolf schnell den Kopf ein kleines Stück vor, seine Pistole krachte, und ein gellender Schrei war die Antwort. Die Räuber mußten doch endlich einsehen, daß wir auf dem Posten waren.
    Verstärktes Feuer folgte auf diese gelungene Abwehr; plötzlich glaubte ich, an der Rückseite des Steinsockels! auf dem der Götze stand, ein leises Geräusch zu hören, aber ich durfte es nicht wagen den Kopf vorzustrecken! denn die Kugeln pfiffen wie ein Wespenschwarm vorbei.
    So begnügte ich mich damit, eine Pistole vorzuschieben und schräg nach unten das Magazin zu leeren, wobei ich mit dem Lauf hin und her streute. Und schon beim fünften Schuß bewies mir ein Schrei, daß ich auch ohne Zielen treffen konnte.
    „Bravo," rief Rolf, der mein Manöver beobachtet hatte, „jetzt werden sie uns vielleicht eine Zeitlang in Ruhe lassen. Sie müssen doch einsehen, daß sie so nicht an uns herankommen können."
    „Sie werden sehr rachsüchtig sein," rief Ho-ang, „ und alles versuchen, um uns zu töten. Es wird nicht einfach sein, herauszukommen. "

    „Wo mag nur Pongo sein?" fragte ich, als unsere Gegner gerade eine kurze Pause machten .
    Rolf antwortete nicht, sondern benutzte die wenigen Sekunden vor den neuen Schüssen, um schnell einen Blick in den Tempel zu werfen. Und in der nächsten Sekunde klang auch mit dem Krach seiner Pistole ein Schrei auf.
    „Er war schon sehr nahe heran," sagte Rolf ruhig, „wir müssen doch sehr aufpassen."
    Eine weitere Unterhaltung wurde durch das Feuer, das die Banditen jetzt eröffneten, unmöglich gemacht.
    Wir mußten uns damit begnügen, scharf zu lauschen, ob wir vielleicht die Annäherung der Eindringlinge merken konnten.
    Doch diesmal sollten wir doch überrascht werden. Ganz plötzlich schwieg das Salvenfeuer, und ehe wir um den Götzen herumsehen konnten, sprang vor mir eine Gestalt in die Höhe, im nächsten Augenblick krachte ein Schuß, und die Kugel zischte dicht an meiner linken Schläfe vorbei. Und in derselben Sekunde krachte auch drüben an Rolfs Seite ein fremder Schuß.
    Wir hatten ja auf unseren Abenteurerfahrten genügend ähnliche Situationen durchgemacht und hatten gelernt, stets unsere Ruhe und Geistesgegenwart zu behalten. So saß nur den Bruchteil einer Sekunde später, als die Kugel des Verwegenen an meinem Kopf vorbei zischte, mein Geschoss schon mitten in seiner Stirn, und gleichzeitig knallte drüben Rolfs Waffe.
    Schnell blickte ich jetzt um den Götzen, sah eine zweite Gestalt, die gerade empor schnellte, und konnte im letzten Augenblick meine Kugel anbringen. Auch Rolfs Waffe krachte noch einmal, dann nahm ich schnell wieder Deckung, denn unter wütendem Geschrei fingen die Räuber abermals ihr Feuer an.
    „Sie lassen nicht locker," rief Rolf laut, „es sind wirklich tapfere Männer. Bist du verwundet, Hans?"
    „Nein, Rolf," schrie ich zurück, „und du?"
    »Auch nicht, da haben wir ja Glück gehabt. Ah, draußen ist wieder etwas los."
    Die fernen Schüsse und Schreie hatten lange geschwiegen. Jetzt begannen sie wieder von neuem, aber viel näher. Die Räuber auf der Straße schienen dadurch beunruhigt zu sein, denn sie feuerten weniger und unregelmäßiger zu uns hinein.
    Jetzt rollte in kurzer Entfernung eine Salve, so präzise, als sei sie auf Kommando beim militärischen Ausbildungsdienst abgegeben worden. Rolf meinte erstaunt:
    „Das klang ja wirklich,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher