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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai
Autoren: Hans Warren
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gut" nickte der Alte, „wir werden es tun.*
    Er verschwand wieder im Haus, und Thassa sagte:
    „Gehen Sie bis zum Essen in die Bibliothek, meine Herren. Ich sage Ihnen gleich, daß ich Ihnen jetzt glaube. Aber Sie müssen doch an derselben Stelle weiterarbeiten. Ich werde Ihnen in Zukunft sechs Hunde mitgeben. Das Genügt für jeden Tiger."
    „Und wenn ein Pärchen kommt?* wandte Rolf ein.
    „Dann halten die Hunde die Bestien solange auf, daß Sie sich in Sicherheit bringen können. Dann klettern Sie auf den nächsten Baum. Wenn Sie nicht pünktlich zurückkommen, weiß ich, daß etwas passiert ist*
    Als wir die Bibliothek betraten, flüsterte Rolf:
    „Jetzt nur harmlose Sachen sprechen."
    Ich hatte mir auch gedacht daß wir vielleicht berauscht wurden, nickte also nur und sagte:
    „Es wäre unangenehm, wenn der Tiger dort zurückkäme. Und er wird es doch wahrscheinlich tun, wenn er •o gute Beute gemacht hat*
    „Wenn es noch einmal passiert, weigere Ich mich, dort weiter zu arbeiten.* meinte mein Freund. .Dann könne» die Jäger des Lagers die Bestie erst erschießen."
    „Ja. da mache ich mit," lachte ich, „treten wir einfach in den Tigerstreik. Ah. die Bibliothek ist sehr reichlich und ausgesucht. Hier, ich werde Robertson lesen."

    Wir vertieften uns in unsere Bücher und sprachen keinen Ton mehr, bis der Gongschlag zum Mittagessen rief. Und als wir den Raum verließen, sah ich zu meiner stillen Freude Thassa fortgehen. Er hatte sicher am Fenster gelauscht und sich hoffentlich ordentlich gelangweilt.
    Unser Abenteuer wurde beim Essen reichlich besprochen. Und auch hier taten wir sehr empört, daß uns kein Glauben geschenkt würde. Und als der Oberst ebenfalls fragte, weshalb wir denn nicht geflohen seien, erzählten wir laut, daß unser Verdacht, alle Gefangenen würden dann getötet werden, uns von Thassa bestätigt sei.
    Ich freute mich sehr, als dann die Herren ihrem Unmut kräftig Ausdruck gaben. Mochte Thassa, den ich als Lauscher vermutete, ruhig hören, wie über ihn und seinen Vater gedacht wurde.
    Sofort nach dem Essen rief uns Thassa heraus. Jetzt hatte er sechs Hunde bei sich, und in eiligstem Tempo ging es zu unserer Arbeitsstätte.
    Etwas unangenehm war es mir doch, als Thassa sofort mit den Hunden in das ihm bezeichnete Gebüsch eindrang. Hatte Pongo seine Spuren auch so sorgsam vernichtet, daß der argwöhnische Inder nichts entdecken würde?
    Rolf blieb völlig ruhig. Ja, als einige Minuten verstrichen waren, fing er wieder an, den Baum mit der Axt zu bearbeiten. Endlich kam Thassa zurück.
    „Entschuldigen Sie, bitte, meinen Verdacht, meine Herren," sagte er zu meiner Freude: „Ihre Angaben scheinen zu stimmen. Die Hunde sind hinter einem großen Tier, das sich einen schmalen Pfad gebrochen hat, hergerannt."
    Wir nickten nur, und der Inder verließ uns jetzt. Also hatte unser Pongo doch ganz tadellose Arbeit geleistet. Wir hüteten uns wohl, jetzt etwas Unvorsichtiges zu sprechen. Denn Thassa konnte im Bogen zurückgeschlichen "ein, um uns weiter zu belauschen. Wir arbeiteten mit wahrem Feuereifer, und nach einigen Stunden fiel der mächtige Stamm.
    Wir begannen sofort mit dem zweiten und kamen auch gut vorwärts, bis der verschwommene Gongschlag uns anzeigte, daß unser Tagewerk vollendet sei.

    6 . Kapitel
    Unsere Befreiung.

    Als wir über die Felder dem Lager zuschritten und ich mich überzeugt hatte, daß wir keinen Lauscher zu befürchten brauchten, brachte ich eine Besorgnis zur Sprache, die mich den ganzen Tag bewegt hatte.
    „Rolf, wenn uns Pongo jetzt zum zweiten mal besucht, dann hat er doch sechs Hunde gegen sich. Glaubst du, daß er auch mit ihnen fertig wird?"
    „Aber ja. Es wird ihm gar nichts ausmachen. Und außerdem werde ich ihm dann noch mit der Axt helfen. Allerdings habe ich versäumt, ihm zu sagen, daß er die Pakete einfach in der Nacht hier niederlegen soll. Das hätte auch vollständig genügt. Jetzt müssen wir zum zweiten mal das Märchen vom Tiger erzählen."
    „Oh weh, das wird er kaum glauben. Das ist allerdings sehr unangenehm. Und ganz bestimmt wird er uns einen anderen Platz zur Arbeit anweisen."
    „Das würde absolut nichts schaden Denn wenn ich die Pakete habe, können wir noch am gleichen Tag fliehen. Das heißt, Pongo müßte sie mir am Vormittag bringen. Nun, ich habe die Hoffnung, daß alles gut ausgehen wird. Jetzt ruhig, wir nähern uns wieder dem Leutnant. Aha, er hat auf uns gewartet."
    Wirklich begrüßte uns der junge Offizier und
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