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Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore

Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore

Titel: Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore
Autoren: Hans Warren
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In dem hinteren Raum ist es plötzlich merkwürdig still geworden, die Leute flüstern nur noch." „Willst du das Feld schon räumen, Rolf?" fragte ich ärgerlich. „Wenn wir verschwinden, können wir uns hier nicht so bald wieder sehen lassen. Und doch müssen wir hier mit unseren Ermittlungen beginnen." „Und wie willst du das angesichts dieses Spions tun, Hans?" Das wußte ich im Augenblick allerdings auch nicht. Aber ich war der Ansicht, daß uns jetzt am Tage hier nichts zustoßen konnte. Einige Schüsse würden sofort die nächsten Polizisten herbeirufen.
    Ich zuckte also die Achseln und hob meine Tasse, um wenigstens an dem Tee zu riechen. Rolfs Blick warnte mich, davon zu trinken.
    Im selben Augenblick stieß mein Freund seine Tasse um. Sie fiel zu Boden und zerbrach in Scherben. Wie aus dem Boden gewachsen stand sofort der junge Chinese neben unserem Tisch. Er bückte sich schnell und hob die Porzellanstücke auf. Dabei machte ich noch eine überraschendere Entdeckung. Der Mann trug unter seiner Kleidung an der Innenseite die Erkennungsmarke der englischen Geheimpolizei. Seine Kleidung hatte sich beim Bücken etwas verschoben, so daß ich die Marke deutlich erkennen konnte. Fast wäre mir ebenfalls die Tasse aus der Hand gefallen. Aber nun führte ich sie schnell zum Munde und - trank. Rolf sah mich fast entsetzt an, doch ich lächelte nur und stellte die Tasse wieder auf den Tisch zurück. Der Chinese hatte sich entfernt, kehrte jedoch sofort mit einer frischen Tasse Tee zurück, die er Rolf vorsetzte. Ich beugte mich zu ihm vor und raunte ihm zu: „Sie sind von der Polizei?"
    In dem Gesicht des Chinesen las ich Erschrecken, er wurde verlegen und fragte mich vorsichtig: „Woher wissen Sie das, Sir?"
    „Ich habe es erkannt, Sie müssen vorsichtiger sein. Sie tragen die Erkennungsmarke der englischen Geheimpolizei." Unwillkürlich legte der Chinese die Hand auf die Brust, wo unter der Kleidung die Marke befestigt war. „Ja, ich bin Geheimpolizist, Sir", erwiderte er leise. „Sie folgten uns heute, nicht wahr?" „Ja, Sir, ich habe Sie erkannt und weiß, daß es für Sie gefährlich ist, durch die Straßen von Singapore zu gehen. Sie haben den Kapitän Larrin entlarvt. Es gibt Männer, die Ihnen dafür Rache geschworen haben. Da ich auch weiß, daß Sie gestern zum Lord Abednego übergesiedelt sind und der Lord ein Freund meines Vorgesetzten Barrington ist, vermutete ich, was Sie ins Chinesenviertel trieb. Sie schlugen die Richtung hierher ein. Ich wußte, daß ich Sie hier treffen würde, und eilte Ihnen voraus." „Und wie kommt es, daß Sie hier Kellner spielen?" warf Rolf ein.

    „Liung, der Wirt, ist mein Oheim. Er steht auf gutem Fuße mit der Polizei, obgleich hier fragwürdige Gestalten verkehren."
    „Wissen Sie etwas von Barringtons Verschwinden?" forschte ich weiter.
    „Ich arbeite Tag und Nacht, Sir, um sein Verschwinden aufzuklären. Niemand darf ahnen, daß ich mit der Polizei in Verbindung stehe, ich würde sonst gleichfalls spurlos beseitigt werden."
    „Dann müssen Sie in Zukunft vorsichtiger sein, das riet ich Ihnen schon. Was haben Sie in bezug auf Barrington ermittelt?"
    „Ich weiß, daß er eine der berüchtigsten Opiumhöhlen besuchte und darin verschwand." „Wo liegt die Kaschemme?"
    „Das weiß ich noch nicht, Sir, wenn ich den Eingang ermittelt hätte, hätte ich schon der Polizei einen Wink gegeben. Heute nacht jedoch will ich versuchen, die Höhle zu finden. Ich als Chinese erhalte schwerer Einlaß als die fremden Weißen. Sie würden also eher eingelassen werden als ich."
    „Wir wissen doch aber nicht, wo die Opiumhöhle liegt, also können wir sie nicht finden", meinte Rolf. „Sir, wenn Sie mir helfen wollen, glaube ich bald ans Ziel zu gelangen. Ihnen würde der Eingang sofort gezeigt werden. Sie brauchen nur des Nachts durch die Gassen zu gehen, die Schlepper halten Sie auf und bringen Sie zur Opiumhöhle. Heute wäre ein günstiger Tag, weil morgen das Neujahrsfest beginnt. Da sind die Opiumhöhlen meist geschlossen."

    Rolf warf mir einen fragenden Blick zu. Ich nickte sofort, denn ich war entschlossen, in Barringtons Interesse eine solche Opiumhöhle aufzusuchen. Wir hatten ja unsere Pistolen bei uns und würden uns schon einen Weg zurück bahnen.
    „Sie wollen uns bei dem Besuch einer Opiumhöhle unterstützen?" fragte Rolf.
    „Ja, Sir, ich muß alles versuchen, um eine Spur meines Vorgesetzten Barrington zu finden." „Gut, wir werden heute abend kommen. Wo
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