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Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore

Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore

Titel: Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore
Autoren: Hans Warren
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chinesischen Kaschemmen gesehen und glaubte mich vor sich zu haben. Als ich gestern zu Ihnen kam, ahnte ich, was hinter der Sache steckt. Doch ich wollte meinen Bruder nicht verraten, obgleich ich ihn aus meiner Familie ausgestoßen habe." Wir glaubten ihm ohne weiteres und drückten ihm die Hand. Lord Abednego versprach ihm, mit dem Polizeipräsidenten zu sprechen, damit der Name Tien dsy nicht mit dem „Tiger von Singapore" in Verbindung gebracht wurde.
    Nun erfuhren wir auch, wie es Pongo ergangen war. Er hatte das dritte Stockwerk erreicht und traf hier mit einem flüchtenden Chinesen zusammen, den er sofort beim Genick packte. Der Mann winselte um Gnade. Pongo fragte ihn nach Barrington. In seiner Angst verriet der Chinese alles. Barrington war im Garten des Grundstückes in einem Keller untergebracht gewesen. Pongo zwang den Chinesen, ihm den Weg dorthin zu zeigen. Da das hintere Haus noch nicht ganz brannte, gelang es beiden, nach unten zu turnen und den Garten zu betreten. Pongo fand das Versteck Barringtons und sprengte die Tür auf. Er holte den Gefangenen heraus, der zuerst glaubte, einen Feind vor sich zu haben. Pongo klärte ihn schnell auf.
    Barrington, der von allen Mitgliedern der Bande gehaßt wurde, wollte sich nicht an der Brandstelle zeigen. Es sollte das Gerücht in Umlauf gesetzt werden, er sei bei dem Brand ums Leben gekommen. Dann wollte er in aller Heimlichkeit gegen die Bande vorgehen, deren Schlupfwinkel er nunmehr entdeckt hatte. Der „Gelbe Drache" war nur der Sitz des „Tigers von Singapore" gewesen.

    „Sie wollen sich also noch nicht der Behörde zeigen, Mister Barrington?" erkundigte sich mein Freund. „Doch, aber nur meinem Vorgesetzten. Er soll mir Leute zur Verfügung stellen. Mein Verdacht gegen Tien dsy war berechtigt, das müssen Sie doch zugeben, meine Herren, denn auch Sie glaubten, ihn vor sich zu haben, nicht wahr?"
    Wir bestätigten das.
    Da wir alle übermüdet waren, beschlossen wir, uns vorerst niederzulegen. Lord Abednego wollte aber sofort zur Polizeistation fahren und dort die Sache mit Tien dsy in Ordnung bringen, um dessen Namen zu schonen. Gleichzeitig sollte er dem Vorgesetzten Barringtons Mitteilung von dessen Rettung machen.
    Wir schliefen fest bis in den lachenden Vormittag hinein. Als wir dann beim Frühstück auf der Veranda saßen, berichtete uns der Lord, daß alles vorbereitet sei, um einen großen Schlag gegen die Bande des „Tigers von Singapore" zu führen. Der Zwillingsbruder Tien dsys war noch in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen. Er hatte schließlich zugegeben, der „Tiger von Singapore" zu sein.
    Der Name „Tien dsy" sollte in dieser Sache nicht genannt werden, um den angesehenen Kaufmann nicht zu schädigen.
    Nun stellte sich auch heraus, daß Li Chang tatsächlich von Barrington versuchsweise die Erkennungsmarke erhalten hatte. Aber der Kommissar hatte dem Mann trotzdem mißtraut. Es war ein verzweifelter Versuch von ihm, auf die Spur des „Tigers von Singapore" zu kommen. Aber er war dabei hereingefallen; Li Chang hatte ihn gleichfalls mit dem weißen Pulver überlistet.
    Den ganzen Tag blieben wir im Hause des Lords, der heute nicht zum Dienst gegangen war. Wir warteten die Nacht ab.
    Als es endlich soweit war, forderte uns Barrington, der schon unruhig geworden war, auf, ihm zu folgen. Die Verhandlungen mit der Polizei hatte ja der Lord geleitet, und keiner der am Abend gestellten Polizisten wußte, daß Barrington die nächtliche Razzia leiten würde. Um so erfreuter waren sie, als der Kommissar plötzlich an der verabredeten Stelle auf sie zutrat.
    Er erteilte den Sergeanten Anweisungen. Dann schritt er mit uns und einigen Polizisten dem Chinesenviertel zu. Es ging wieder zum „Gelben Drachen", der jedoch nun nicht mehr existierte. Nur die Grundmauern des Hauses standen noch.
    Doch Barrington wollte diesen Schutthaufen nicht besichtigen, sondern drang überraschend in das gegenüberliegende Haus ein. Er erhielt von allen Seiten Verstärkung. Die Gassen wurden von der Polizei abgeriegelt und kein Chinese heraus- oder hereingelassen. Im Hause selbst fand ein furchtbarer Kampf statt. Die Bandenmitglieder hielten gerade wegen des Brandes eine Versammlung ab, an der die Führer und Unterführer teilnahmen. Als dann plötzlich die Polizei erschien, war es zu spät, zu flüchten. Die Chinesen verteidigten sich mit dem Mute der Verzweiflung, sie wußten, daß sie verloren waren, wenn sie gefangengenommen wurden. Es gab viele
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